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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Anstrengung und während er im Stillen die ausgeprägten Instinkte des Hauptmanns verfluchte, mäßigte er seinen Tonfall. »Er trauert natürlich. Außerdem sieht er ein wenig mitgenommen aus, was nur zu erwarten war. Aber es geht ihm gut.«
    »Ich bin froh, das zu hören«, sagte Pellen Orrick. »Denn das Königreich braucht Stabilität, Asher. Ein Mann in meiner Position schätzt nichts weniger als einen Mangel an Stabilität. In solchen Situationen neigen die Menschen dazu… über die Stränge zu schlagen.«
    Aus dem Innern des Turms wurden jetzt Klagerufe laut, männliche und weibliche Stimmen, erhoben in ungläubigem Schock und Schmerz. Daniyal, der Orricks Pferd noch immer in diskretem Abstand am Zügel hielt, sah sich bestürzt um.
    Asher zuckte zusammen, dann seufzte er. »Er hat es ihnen erzählt. Jetzt steht uns einiges bevor.«
    Orrick legte ihm flüchtig eine Hand auf die Schulter. »Ich muss in den Palast. Mit ein wenig Glück werden Holze und Nix inzwischen wissen, ob der Unfall durch Magie hervorgerufen wurde. Würdet Ihr Seiner Hoheit mitteilen, dass die Lei… dass seine Familie sicher geborgen ist?«
    Asher nickte. »Ja.«
    »Er wird sie natürlich sehen wollen. Erklärt ihm, dass ich keine Einwände habe, vorausgesetzt, Holze und Nix sind mit ihren Untersuchungen fertig.« Orrick runzelte die Stirn. »Ich hoffe, Nix denkt daran, sie… herzurichten. Seine Hoheit sollte sie nicht… so sehen.«
    »Nein«, sagte Asher nach einem kurzen Moment. »Das sollte er nicht.« »Dann wünsche ich Euch noch einen guten Morgen«, erwiderte Orrick. Er nahm Daniyal die Zügel seines Pferdes ab, saß adrett und mit sparsamen Bewegungen auf und trabte davon.
    Daniyal kam langsam die Treppe des Turms hinauf; er wartete auf neue Anweisungen von Asher.
    »Geh hinein«, sagte Asher. »Der Prinz hat Neuigkeiten für dich.« Daniyal eilte davon. Asher blieb auf der Treppe des Turms stehen und ließ die Sonne seine Knochen wärmen. Er wünschte, sie hätte auch die Splitter aus Eis tauen können, die ihn noch immer bis aufs Mark frösteln machten. Dann erklangen vertraute Schritte hinter ihm, und er drehte sich um.
    »So. Das wäre erledigt«, erklärte Gar grimmig. Von Kopf bis Fuß in ungebrochenes Schwarz gekleidet, hatte er das Haar zu einem strammen Zopf geflochten und schwarzes Band hindurch gezogen. »Was wollte Orrick?« Asher erzählte es ihm. Gar nahm die Nachricht schweigend auf.
    »Wollt Ihr jetzt in den Palast hinübergehen?«, fragte Asher.
    »Sobald ich gegessen habe. Wirst du mich begleiten?«
    »Wahrscheinlich«, antwortete er schulterzuckend.
    Gars eisige Miene zerbrach und enthüllte einen Tumult von Gefühlen. »Ich habe gesagt, dass es mir leidtut. Ich habe geschworen, dass es nicht wieder vorkommen wird. Was willst du sonst noch von mir?«
    Was er wollte, konnte Gar ihm nicht geben. Niemand konnte es. Die Toten waren tot und konnten nicht ins Leben zurückgeholt werden, ebenso wie eine unvertraute Welt plötzlich vertraut sein konnte. Gar sah ihn an. Wütend. Angstvoll. Unsicher.
    Asher schüttelte den Kopf und lächelte, wenn auch nur schwach. »Pfannkuchen, Beerensirup und heißen, gebutterten Toast.«
    Erleichterung malte sich auf Gars Zügen ab. »Ich denke, damit kann ich fertig werden. Komm jetzt. Wir werden im Wintergarten rasch unsere Mahlzeit zu uns nehmen und dann in den Palast gehen. Wir haben heute viel zu tun.« Ja, das hatten sie. Und nichts davon war angenehm. Schweigend folgte er Gar zurück in den Turm, wo die Hausmägde weinten und selbst Willers Zunge ausnahmsweise einmal still stand.
    Eine von Nix' ungezählten Gehilfinnen trat vor, um Gar und Asher zu begrüßen, als sie den Empfangsraum der Königlichen Krankenstation betraten. Sie machte eine tiefe Verbeugung, dann verschränkte sie die Hände hinterm Rücken. Die grünen Abzeichen an ihrem Kragen, die sie als Lehrling des fünften Jahres auswiesen, blinkten im hellen Glimmfeuer.
    »Eure Hoheit.« Ihre Stimme war ruhig, ihr Gesicht ausdruckslos, höflich, aber tief in ihren Augen stand eine Regung entsetzten Mitgefühls. »Ich werde Pother Nix davon in Kenntnis setzen, dass Ihr hier seid.«
    Sie zog sich zurück, und einige Minuten später gesellte Nix sich zu ihnen. Er wirkte erschöpft; Asher stellte fest, dass die formlose, zerknitterte blaue Robe, die er heute Morgen trug, dieselbe war, die er in der vergangenen Nacht getragen hatte.
    »Eure Hoheit«, sagte der Pother mit einer knappen Verbeugung. »Wie geht es Euch heute

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