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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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und hob die Hand.
    Gar hielt inne. Blickte nach oben. »Oh.« Er runzelte die Stirn. »Wahrscheinlich nicht.« Er schnippte mit den Fingern, und der drohende Gewittersturm verschwand. »Asher…«
    Verdammt, verdammt, verdammt. Von dieser Angelegenheit würde er Magengeschwüre bekommen, er
wusste
es einfach. »Ich hab's kapiert«, seufzte er. »Ihr braucht einen geeinten Haushalt. Ich und Darran sollen dasselbe Lied singen.«
    Gars Miene wurde weicher. »Genau. Ich bitte Euch nicht, einander zu lieben – so ein Narr bin ich nicht –, aber ich bitte Euch sehr wohl, einander zu unterstützen, zumindest in der Öffentlichkeit. Denn indem Ihr einander unterstützt, unterstützt Ihr mich. Und Barl weiß, in den kommenden Wochen und Monaten werde ich jede Unterstützung brauchen, die ich bekommen kann!« Asher stieß einen weiteren Seufzer aus. »Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen. Ich schätze, ich kann es ertragen, Darran gegenüber nett zu tun, zumindest bis sich all dieser Aufruhr gelegt hat. Vorausgesetzt, dass wir nicht über eine Spanne von Jahren reden.«
    »Nicht gerade eine begeisterte Zusage, aber ich nehme, was ich bekommen kann«, murmelte Gar mit einem schwachen Lächeln. Dann drehte er sich um. »Darran?«
    Darran wirkte wie ein Mann, der in einen Apfel gebissen und einen halben Wurm darin gefunden hatte. »Eure Hoheit?«
    Gar kehrte an das Bett zurück, und legte eine Hand auf das unter der Decke verborgene Knie des alten Mannes. »Bitte. Ich weiß, dass er ein Gossenbengel ist und ein Taugenichts und ein Stachel in Eurem Fleisch… Aber er ist nicht durch und durch schlecht. Wäre er mein Freund, wenn es sich so verhielte?« Darrans dünne Finger schwebten einen Moment lang in der Luft, dann schlossen sie sich um Gars Hand. »Natürlich nicht, Herr. Ihr habt nichts zu befürchten. Ich werde genau das tun, worum Ihr mich bittet, ganz gleich, wie schwierig«, er warf einen düsteren Blick zur Seite, »oder schmerzlich diese Aufgabe sein wird.« Gar beugte sich vor und drückte die Lippen auf Darrans Stirn. »Danke.« »Ich möchte zu meiner Arbeit zurückkehren«, sagte Darran. »Werdet Ihr Nix auffordern, mich zu entlassen?«
    »Nein«, entgegnete Gar. »Ihr werdet in diesem Bett bleiben, bis Ihr zur Gänze genesen seid.«
    Geschlagen ließ Darran sich in die Kissen fallen. »Könnt Ihr dann zumindest etwas wegen dieser schrecklichen Medizin unternehmen?«
    Gar hätte um ein Haar gelacht. »Nein, Darran, es tut mir leid zu sagen, dass ich das nicht kann. Ich kann einen Blitz aus einem klaren Himmel rufen, Schnee aus einem Sonnenstrahl beschwören und Regen aus einer roten Morgendämmerung, aber im Angesicht dieser verfluchten, abscheulichen Tränke bin ich machtlos.« Darran stieß einen mächtigen Seufzer aus. »Das ist überaus bedauerlich, Herr.« »Ja, nicht wahr?«, sagte Gar lächelnd und strich mit den Fingern über die Wange des alten Mannes.
    Nix erwartete sie im Empfangsbereich. »Eure Hoheit.«
    Die Wärme und die flüchtige Erheiterung waren aus Gars Gesicht verschwunden. »Wenn ich recht verstehe, habt Ihr und Barlsmann Holze meine Familie zur Untersuchung hierhergebracht.«
    »Ja, Eure Hoheit.«
    »Eure Untersuchung ist beendet?«
    »Ja, Herr.«
    »Ich wünsche sie zu sehen.«
    »Gewiss, Eure Hoheit. Erlaubt mir…«
    »Nicht nötig«, unterbrach Gar ihn. »Ich kenne den Weg.«
    Asher schluckte ein Aufstöhnen herunter und ging hinter ihm her. Als Nix an seiner Seite erschien, sah er den Pother an und murmelte: »Ihr seid Euch sicher? Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, waren sie nicht gerade das, was man sich für ein Porträt vorstellt.«
    Nix' Gesicht zuckte, und eine unbehagliche Mischung aus Ärger und Verständnis trat in seine Züge. »Diesen unglücklichen Umstand habe ich nach besten Fähigkeiten korrigiert. Wofür haltet Ihr mich?«
    Asher verzog das Gesicht. »Für einen guten Pother«, gestand er und gestattete es Nix mit einer herrischen Handbewegung, dem ungeduldigen Gar nachzueilen. Der Totenraum des Palastes befand sich unter der Erde, zwei Stockwerke unter dem Krankenflügel. Die Kühle war deutlich spürbar, die Stille vollkommen. Zwei Männer der städtischen Garde standen vor dem doppeltürigen Eingang Wache. Als Gar näher kam, traten sie beiseite und verneigten sich, während er und Nix an ihnen vorbeirauschten, ohne sie wahrzunehmen. Asher, der sich mit beiden Männern in der Gans wöchentlich ein Bier teilte, nickte ihnen zu und folgte Gar in das Vorzimmer

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