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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Morgen?«
    »Recht gut«, antwortete Gar. »Wie geht es Durm?«
    »Er weilt noch immer unter uns, Herr. Seine Willenskraft ist außerordentlich. Ich denke, jeder andere Mann wäre seinen Verletzungen inzwischen erlegen.« Ein wenig von der Anspannung fiel von Gars Zügen ab. »Nicht wenn er Euch als Pother hätte. Darf ich ihn sehen?«
    »Vielleicht später. Um die Wahrheit zu sagen, es hat eine gewisse Aufregung während der Nacht gegeben. Wir konnten ihn wieder ruhigstellen, mit einer ordentlichen Dosis schmerzdämpfender Kräuter. Ich möchte nicht, dass unsere gute Arbeit so bald wieder zunichte gemacht wird.«
    »Aufregung? Meint Ihr…«
    »Es tut mir leid, Eure Hoheit«, erwiderte Nix und drückte kurz Gars Arm. »Kein Zeichen von Bewusstsein. Lediglich eine Anspannung der Nerven. Bei dieser Art von Verletzungen ist so etwas zu erwarten.«
    »Ich verstehe«, sagte Gar und räusperte sich. »Nun, Ihr werdet es am besten wissen, Nix. Und Ihr genießt mein absolutes Vertrauen.«
    »Vielen Dank, Herr. Ich werde mein Äußerstes tun, um mich Eures Vertrauens würdig zu erweisen.«
    Gar nickte und schob das letzte Gefühl beiseite, das ihn hätte verraten können. »Also. Wenn ich meinen Meistermagier nicht sehen kann, kann ich dann zumindest meinem Sekretär einen Besuch abstatten?«
    »Das dürft Ihr gewiss«, sagte Nix und lächelte vor Erleichterung. »Tatsächlich würde das dem alten Herrn ungeheuer guttun.«
    »Er ist wohlauf?«
    »Wohl genug, um uns bald zu verlassen, glaube ich. Und wenn Ihr mir jetzt folgen möchtet?«
    Als Nix auf einen nahen Flur zuging, berührte Asher Gar am Ellbogen. »Ich brauche Darran nicht ebenfalls zu besuchen, oder? Wahrscheinlich würde ein einziger Blick auf mein Gesicht die alte Krähe schnurstracks in einen Rückfall treiben, und Nix wird mir die Gedärme aus dem Leib ziehen. Wie wär's, wenn ich einfach gehe und…«
    »Nein«, widersprach Gar. »Ich habe Euch beiden etwas Wichtiges zu sagen, und ich will, dass Ihr im selben Raum seid, wenn ich es sage. Keine Bange, ich werde dich vor Nix beschützen. Und jetzt komm. Wir wollen den guten Pother nicht warten lassen.«
    Asher schluckte ein Stöhnen herunter und folgte dem Prinzen.
    Man hatte Darran in ein kleines, privates Gemach verlegt, das nur wenige Schritte vom Empfangsbereich entfernt lag. Er lag auf Kissen gestützt im Bett und sah überaus lächerlich aus in einem hellrosafarbenen Nachthemd. Als er den Prinzen sah, verloren seine Wangen auch noch den letzten Rest Farbe. »Oh, Herr! Herr!«, rief er und machte Anstalten, seine Decken zurückzuschlagen. Als Nix sich zurückzog und die Tür hinter sich schloss, lehnte Asher sich an die Wand, und Gar trat an das Bett. »Liegt still, alter Freund. Nix erzählt mir, dass Ihr gute Fortschritte macht und vielleicht schon später am Tag diesem Bett entfliehen könnt – vorausgesetzt, Ihr tut nichts Törichtes.«
    »Ich vermute, ich war bereits töricht genug«, murmelte Darran und ließ sich wieder in seine Kissen sinken. Eine dünne, geäderte Hand stahl sich unter der Decke hervor und strich über Gars schwarzen Seidenärmel. Sein Ausdruck war flehentlich. »Oh, Herr. Lieber Herr. Sagt mir, dass es nicht wahr ist. Sagt mir, Euer schurkischer Freund dort habe mir einen grausamen Streich gespielt. Es sähe ihm schließlich ähnlich. Erzählt mir alles… nur nicht, dass sie tot sind.« Gar schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, das könnte ich. Es tut mir leid.« Darran brach in Tränen aus. Gar ließ sich neben ihm auf die Bettkante sinken und breitete die Arme aus. Hustend und schluchzend weinte Darran weiter, das Gesicht an Gars Schulter vergraben.
    »Es tut mir leid… Es tut mir so leid…«
    Gar klopfte ihm auf den Rücken und strich ihm übers Haar. »Ich weiß, Darran. Ich weiß.«
    Von scharfem Mitleid erfüllt, wandte Asher den Blick ab. Er hatte nichts übrig für Vogelscheuche Darran, aber dennoch… die Trauer des alten Narren war echt. War ein Messer, das halb verheilte Wunden öffnete.
Rotes Blut, weiße Knochen und schwarze Fliegen… ein Freund mit umnebelten Sinnen, der nur noch sinnloses Zeug lallte… ein müder alter Mann, erschlagen von einem Mast, der, allein und im Stich gelassen, seinen Namen rief…
    Die Fantasie traf ihn wie ein Peitschenschlag. Von brennendem Schmerz erfüllt, schob er die Hände tief in die Taschen und biss die Zähne zusammen. Er würde nicht weinen, er würde es nicht tun, er würde es
nicht
tun. Tränen waren nichts als eine

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