König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
Vorbildfunktion. Wenn sie hier in Deutschland lebte, folgte sicher ein großer Teil ihres Volkes nach. Und sie hatte im Gefühl, dass Quentin nicht nach Asien zurückkehren würde. Warum konnte sie nicht sagen.
Sy stieg die Treppe wieder herunter. Eli stand neben der Eingangstür und lehnte sich an der Wand an.
„Ich nehme dein Geschenk an. Das Haus ist wirklich schön und bietet viel Platz für den Anfang.“
Eli lächelte. „Also dann. Willkommen zu Hause.“
„Wann ziehst du ein?“, fragte Vincent.
„Keine Ahnung! Juli wird Quentin und mich ja nicht in den nächsten fünf Minuten aus ihrem Haus werfen. Aber im Laufe der nächsten Tage“, erklärte Sy.
Eli nickte zu der Ausführung, dann warf sie Sy den Hausschlüssel zu.
„Wir müssen das schriftlich festhalten. Die Schenkung sollte beurkundet sein“, merkte sie an.
„Wenn du das möchtest“, gab Sy zurück, während sie den Schlüssel fing.
„Dann lasst uns zurückfahren und Juli die Neuigkeiten erzählen“, meinte Vincent und ging hinaus zu seinem Auto.
Eli und Sy folgten ihm.
Sy zog die Haustür zu und schloss das Haus ab. Ihr Haus. Sie konnte es kaum glauben.
In Julis Haus schlug Sandra die Augen auf. Es war beinahe elf Uhr und es wunderte sie nicht, dass sie so lange geschlafen hatte. Nachdem sie vergangene Nacht das Bild gezeichnet hatte, war sie spät ins Bett gegangen. Oder früh, es kam ganz darauf an, wie man es sehen wollte.
Jetzt rieb sie sich über die Augen, warf einen kurzen Blick auf das fertige Bild und ging ins Bad. Sie brauchte zuerst eine Dusche, dann mindestens einen Kaffee, um richtig wach zu werden.
In der Küche nahm sie sich einen Becher Kaffee und setzte sich damit vor die Tür. Die Sonne schien strahlend vom klaren Himmel. Allerdings war es jetzt schon warm, dass Sandra lieber wieder hineinging.
Kurz darauf hörte sie Vincents BMW vorfahren.
Eli würde bestimmt bei ihm sein, deshalb wartete Sandra. Dem Gefühl in ihrem Mund nach zu urteilen, würde sie bald wieder Blut brauchen.
Sandra hatte sich nicht getäuscht, Vincent kam mit Eli und Sy durch die Tür.
„Guten Morgen“, grüßte Sandra die drei.
„Hallo. Wie guten Morgen? Hast du so lange geschlafen?“, wunderte sich Eli.
Sandra nickte. „Ich habe gezeichnet“, sagte sie zur Erklärung.
„Wer ist es diesmal?“, fragte Vincent.
„Das sage ich euch nicht. Ich habe noch mehr Motive im Kopf, lasst euch einfach überraschen.“
„Hast du Juli schon gesehen?“, fragte Eli.
„Nein. So lange bin ich noch nicht auf, und war mir diesen Kaffee besorgen. Dann habe ich das Auto gehört. Eli, ich vermute, ich benötige bald deine Hilfe“, gab Sandra zurück.
„Das habe ich mir bereits gedacht.“
„Geht nur. Sy und ich werden Juli schon finden“, meinte Vincent.
„In Ordnung. Du weißt ja, wo du uns findest“, sagte Eli zwinkernd und ging mit Sandra hinauf.
Sy sah den beiden Frauen nach.
„Sandra ist Elis Zögling, sie braucht Blut“, meinte Vincent zu ihr.
„Ach so. Und Juli finden wir im Büro“, gab Sy zurück.
„Woher weißt du das?“, fragte Vincent entgeistert.
„Ich kann dir sagen, wo sich jeder Einzelne im Haus aufhält. Jeder Körper hat eine Aura und die ist leicht zu finden. Und da Juli in einem Raum mit einem Schreibtisch sitzt, liegt dieser Schluss nahe.“
„Echt? Das ist ja praktisch.“
„Wie man es nimmt. Manch einer ist sicherlich nicht froh darüber, dass ich weiß, wo er sich momentan befindet“, meinte Sy zwinkernd.
„Naja, wenn man gerade auf dem Klo hockt, sicher nicht!“ Vincent lachte.
„Das meinte ich zwar nicht, aber diesen Standort gibt man auch nicht gerne preis“, sagte Sy.
Sie hatte etwas ganz anderes gemeint. Denn so, wie sie die Auren erkannt hatte, waren Kai und Cosimo gerade mit intimen Dingen beschäftigt. Aber das musste sie Vincent nicht auf die Nase binden. Er akzeptierte die beiden als Paar. Warum sollte es ihn wundern, wenn sie auf diese Weise zusammen waren?
Nun folgte sie ihm durch einen Flur und näherte sich immer mehr der Aura von Julietta.
Sy hatte erst einen Teil des Hauses sehen können, aber je mehr sie sah, umso eher traf es auf Juliettas Position als führende Wölfin zu. Gerade lief sie mit Vincent an einer Ahnengalerie vorbei. Unzählige Werwölfe hingen hier porträtiert an den Wänden.
Überhaupt sprach dieses Haus von Reichtum, und allein die Größe beeindruckte Sy. Von außen war es schon imposant, aber die Inneneinrichtung, von der sie mehr und
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