Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)
Messer in die Kehle und fauchte selbst wie ein Tier, als sich die dickliche grüne Masse über sein Gesicht und seine Hände ergoss.
Als er mit Blut bedeckt unter dem Kadaver hervorkroch, sah er Kadra mit den beiden anderen Dämonen kämpfen.
Ihre Klingen funkelten wie Blitze. Sie wehrte das Sichelschwert des einen ab und rammte ihm ihren Dolch in den Bauch, während sie mit dem Schwert den zweiten in der Mitte spaltete.
»Das nächste Mal will ich auch zwei«, sagte Harper, als er zu ihr hinkte.
Sie nickte außer Atem. »Das nächste Mal.«
Die Luft war erfüllt von qualmendem Blut, aber Kadra hatte Sorak gesehen und richtete ihr Schwert auf ihn. Seine Klauen und sein Gesicht waren mit dem Blut des Kadavers zu seinen Füßen verschmiert.
Wieder und wieder musste er sich den Bauch voll geschlagen haben. Mittlerweile hatte er seine Stärke vermutlich verzehnfacht.
Obwohl Kadra das wusste, gab sie sich herausfordernd. »Du hättest eine Armee mitbringen sollen, Dämonenkönig«, höhnte sie. »Dieser Tunnel wäre deinen Kämpfern zum Grab geworden.«
»Mir ist etwas Besseres eingefallen.« Sorak griff hinter sich und holte ein kleines Mädchen hervor, das er wie einen jungen Hund im Genick packte. Das Kind schluchzte und schrie, wobei die kleinen Beine mehr als einen halben Meter über dem Boden strampelten.
Mit lüsternem Blick fuhr Sorak mit den Zähnen über ihre Kehle. »Junges Fleisch schmeckt besonders süß. Was gibst du für ihr Leben?«
Kadra senkte die Klinge. Obwohl ihre Hand ruhig blieb, setzte ihr Herzschlag für einen Augenblick aus. »Willst du dein Leben gegen das eines Menschenkindes eintauschen? Ist ein König nicht mehr wert?«
»Mit dir rede ich nicht, Dämonenjägerin.« Sorak hob seine andere Hand, in der er eine Pistole hielt.
Der Polizist, dachte Harper von Panik geschüttelt. Sorak hatte ihm die Waffe abgenommen, und er selbst war zu wütend gewesen, um das leere Holster zu bemerken.
Fluchend stieß er Kadra zur Seite, als Sorak schoss. Sie stürzte mit blutüberströmter Schläfe zu Boden, und das Schwert entfiel scheppernd ihrer Hand.
»Nein. Verdammt noch mal, nein!« Harper sank auf die Knie, hob sie auf und tastete hektisch nach ihrem Puls.
»Ich wurde geboren, um ihr den Tod zu bringen.« Sorak schüttelte das Kind, bis es zu weinen begann. »Und du, Harper Doyle?«
Sie lebt, sagte er sich. Jägerinnen erholten sich schnell. Er würde ihr die nötige Zeit verschaffen und ein unschuldiges Kind vor dem Tod oder einem noch schlimmeren Schicksal retten, was auch immer ihn das kosten mochte.
Das Messer in der Hand erhob er sich. »Ich wurde geboren, um dir den Tod zu bringen.«
»Nur ein Schritt näher …« Sorak ließ seine blaue Kralle genüsslich über die runde Wange des Kindes wandern, das nun jaulte wie ein in die Enge getriebenes Tier. »Ich zerreiße sie in kleine Stücke. Wie viel für das Kind, Harper Doyle? Was sind junge Menschen in dieser Welt wert?«
Die Augen der Kleinen waren blau und vom Schock glasig wie die einer Puppe. »Was willst du?«
»Du genügst mir. Dein Leben für das ihre. Der Gedanke, den Partner der Jägerin in meinem Besitz zu haben, gefällt mir. Wirf das Messer weg, oder das Kind ist tot.«
»Und Kadra?«
Durch den stinkenden Qualm sah Harper das Funkeln der gezackten Zähne. »Glaubst du, dein Leben wäre so viel wert wie das von beiden?« Als Sorak vortrat, entdeckte Harper Blut, das aus den Furchen quoll, die die Klauen auf dem weißen Hals des Mädchens hinterlassen hatten. »Mit dieser Waffe könnte ich dich von hier aus töten, aber das
wäre … unsportlich. Lass dich auf den Handel ein oder sieh zu, wie ich ihr den Kuss gebe.«
Mit Monstern konnte es keine Verhandlung geben, aber obwohl ihm das bewusst war, sah Harper keine Alternative. »Setz sie ab und lass sie gehen. Du weißt genau, dass ein Messer gegen eine Pistole nicht viel nützt. In dieser Welt verstecken sich nur Feiglinge hinter einem Kind. Ich dachte, du wärst König.«
»Hier bin ich mehr als ein König. Ich bin Gott.« Lässig ließ er das Mädchen fallen und zog die Kugel hervor. Das Tor öffnete sich. »Lauf, kleines Menschenkind. Lauf schnell, bevor ich es mir anders überlege.«
Weinend rannte die Kleine davon. Das Tor schloss sich hinter ihr.
»Und jetzt zu dir.« Grinsend kam Sorak auf Harper zu. Er war so schnell, dass diesem weder Zeit zur Flucht noch zur Verteidigung blieb. Mit dem Handrücken schlug der Dämon ihm derart heftig ins Gesicht, dass
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