Koenigsblut - Die Akasha-Chronik
gegen ihn ausrichten.“ Adam strich sich über die Stirn. Ich setzte mich auf und spürte, dass sich alles um mich herum drehte.
„Was ist mit mir passiert?“ Ich ließ mich schnell wieder in mein Kissen sinken.
„Baltasar hat dich schwer getroffen. Dein Leben hing an einem seidenen Faden. Glücklicherweise ist deine Großmutter gleich eingetroffen und konnte dich retten. Du hast vier Tage nur geschlafen.“
„Was ist mit uns?“, flüsterte ich. Adams Blick wurde weich.
„Was soll mit uns sein?“
Ich schluckte. Wir mussten darüber sprechen, was in Akkanka passiert war.
„Als du mich festnehmen solltest…“ Ich sah zur Decke, mein Herz raste.
„Ich weiß, was du meinst.“ Er nahm meine Hand und ich spürte die Wärme seiner Haut. „Du darfst nie zweifeln.“ Er legte meine Hand auf sein Herz. „Es schlägt nur für dich, in jeder Sekunde meines Lebens.“
„Warum hast du dann gewartet und gezögert?“ Tränen standen in meinen Augen, als sich mir dieser dunkle Moment wieder aufdrängte.
„Ich habe den Admiral gerufen. Wir haben gestritten. Ich habe mich geweigert, den Befehl von Professor Espendorm auszuführen.“
„Und dann?“
„Ich wurde wegen Befehlsverweigerung vorübergehend vom Dienst suspendiert.“ Ich riss meine Augen auf. Was hatte er getan? Ich hatte ihn völlig zu Unrecht verdächtet, nicht zu mir gestanden zu haben.
„Was ist passiert?“, fragte ich vorsichtig.
„Ich habe Professor Espendorm gesagt, dass du unschuldig bist und ich mich deswegen weigere, dich festzunehmen. Dann habe ich Professor Schönhuber davon abgehalten, dir zu folgen. Sie war sehr…“ Er schmunzelte. „…unkontrolliert. Sie hat angefangen zu schreien und zu kreischen. Wirklich unheimlich. Deine Großmutter hat sie ruhig gestellt und ihr eines von diesen Veilchenblüten in den Mund geschoben und dann kam alles heraus.“
„Die Wahrheitsmedizin!“, flüsterte ich erstaunt.
„Genau, sie hat gestanden, dass sie die Mädchen vergiftet hat und sie hat auch gestanden, dass sie dich absichtlich verdächtigt hat.“
„Hat sie auch erzählt, warum sie das getan hat?“
Adam schüttelte den Kopf. „Das Geständnis hat dem Admiral gereicht und mehr Blütenblätter hat Gregor König nicht herausgerückt. Jetzt kann sie jedenfalls keinen Schaden mehr anrichten. Sie wurde in den Haebram verbannt.“
In diesem Moment betrat meine Großmutter den Raum. Sie wirkte angespannt.
„Wie geht es dir?“, fragte sie.
„Ich bin noch ein bisschen wackelig auf den Beinen, aber sonst geht es mir gut“, erwiderte ich.
„Morgen kannst du wieder aufstehen“, sagte sie. „Aber es wird vermutlich mehrere Monate dauern, bis du dich wirklich von diesem Angriff erholt hast.“ Ich nickte und dann wartete ich, ob sie noch etwas sagen würde. So viel war passiert, worüber wir reden mussten, aber meine Großmutter schwieg.
„Ich habe in der Akasha-Chronik gelesen“, sagte ich. Meine Großmutter und auch Adam sahen mich überrascht an.
„Es gibt sie wirklich. Ich habe erfahren, wie man die Vergiftungen mit dem Dämonischen Schattenefeu heilen kann.“
„Das ist unmöglich“, entgegnete meine Großmutter entschlossen.
„Nein, ist es nicht. Ein Löffel Asche des Kreuzkrautes unter der Zunge heilt die Vergiftung.“
„Kreuzkraut ist kein magisches Kraut. Wie soll das funktionieren?“ Meine Großmutter sah mich zweifelnd an.
„Probiere es doch einfach aus, dann wirst du sehen, ob die Akasha-Chronik lügt“, schlug ich vor. Sie nickte, obwohl ich sah, dass sie mir nicht glauben wollte.
„Ich habe noch etwas erfahren“, sagte ich langsam. „Etwas sehr Seltsames.“ Ich wartete, aber keiner im Raum sagte ein Wort. „Ich habe die Akasha-Chronik gefragt, wo meine Mutter und mein Vater sind und sie hat mir eine Antwort gegeben.“ Ich wartete wieder. Entgegen meiner Erwartung war meine Großmutter nicht erleichtert. Zornesröte färbte ihre Wangen und ihre Augen blitzten wütend.
„Lass die Vergangenheit endlich ruhen, Selma. Ich will es nicht wissen“, schrie sie. „Siehst du nicht, wo das hinführt? Merkst du nicht, dass du dich damit umbringst. Jetzt hast du Glück gehabt, aber beim nächsten Mal wirst du sterben.“ Wütend verließ meine Großmutter den Raum. Ich sah ihr verblüfft nach.
„Wo sind deine Eltern?“, fragte Adam unberührt von ihrer heftigen Reaktion.
„In der Antarktis“, erwiderte ich immer noch durcheinander.
„Leben sie noch?“
„Ich weiß es nicht. Was ist mit
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