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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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dann glaube ich, dass er versucht, die Mauer aus dem Innern des Königreichs heraus zu Fall zu bringen.«
    Neid regte sich in ihm. Matt hatte seine eigenartigen Wahrnehmungsfähigkeiten bereits erklärt. Seine... Magie. Das war auch alles, was er erklärt hatte; bisher hatten sie die Reise größtenteils schweigend zurückgelegt. »Ihr könnt das spüren?«
    »Ja. Gar, es wäre das Beste, wenn wir jetzt den Mund halten würden. Geräusche reisen zu dieser Zeit der Nacht leichter, als wir es tun.«
    Darran, der neben ihm ging, richtete sich entrüstet auf. Die Tatsache, dass sein Prinz Matt befohlen hatte, auf Förmlichkeiten zu verzichten und ihn »Gar« zu nennen, stieß bei ihm auf tiefe Missbilligung. Er kaute einen Moment lang auf seiner Unterlippe und rang mit sich. Aber es musste gesagt werden, bevor sie ihr Ziel er
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    reichten, das nur wenig Entspannung verhieß. Dieser Augenblick schien ihm so gut zu sein wie jeder andere auch.
    Doch Gar kam ihnen zuvor. Er sagte mit gesenkter Stimme: »Ihr habt mich belogen, Darran.«
    Darran, der ein klein wenig humpelte ‐ wahrscheinlich hatte er ebenfalls Blasen an den Füßen ‐, hielt den Blick fest auf die Straße gerichtet. »Das habe ich gewiss nie getan, Herr.«
    »Macht es nicht noch schlimmer, Darran. Ihr habt gelogen. Asher verzeiht mir nicht. Er hasst mich. Ich denke, er würde mich töten, wenn er könnte.«
    Eine bekümmerte Pause, dann hatte Darran sich wieder gefangen. »Seine Hoheit irren sich. Ich erinnere mich deutlich...«
    Er hob einen Finger. »Tut es nicht. Nicht, wenn Ihr mich wahrhaft liebt.«
    Stille, bis auf das Knarren der Wagenräder, das Tappen ihrer Füße auf dem festgestampften Lehm der Straße und das gequälte Schnaufen des Esels.
    »Ich wollte nur Euren Schmerz lindern, Herr«, sagte Darran schließlich mit einem rauen Flüstern. »Asher stand kurz davor zu sterben, ich konnte nichts Unrechtes dabei finden...«
    »Ich weiß, warum Ihr es getan habt«, sagte er und kämpfte gegen seine Ungeduld an. »Und ich bin Euch dankbar dafür, dass Ihr solchen Anteil an mir nehmt. Aber das ändert nichts an der Wahrheit. Asher hat mir vertraut, und ich habe ihn verraten und in den Tod geschickt. Dafür hasst er mich ‐ und ich kann nicht einmal behaupten, dass ich ihm daraus einen Vorwurf machen würde.«
    »Nun, ich kann es!«, erwiderte Darran entrüstet. »Ihr habt getan, was Ihr tun musstest, was jeder König getan...«
    »Genau. Ich habe gehandelt wie ein König... aber was Asher brauchte, war ein Freund.«
    »Ihr seid ein Freund ohnegleichen gewesen, Herr! Er war ein Nichts, ein Niemand, als er nach Dorana kam!«
    Gar schüttelte den Kopf. »Und jetzt ist er Flüchtling, der sterben wird, falls man ihn entdeckt, und das alles nur meinetwegen. Ich habe bei meinem Leben geschworen, ihn zu schützen, Darran, und statt mein Wort zu halten, habe ich ihn im Stich gelassen. Ich bete
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    nur, dass er, wenn wir ihn wiedersehen, sich von seinem Hass auf mich nicht davon abhalten lassen wird, uns bei unserem Kampf gegen Conr... gegen Morg zu helfen.«
    »Er wird uns helfen«, sagte Matt aus der Dunkelheit vor ihnen. »Er mag Euch hassen, aber wenn er hört, was Ihr zu sagen habt, wird er tun, was notwendig ist.
    Was recht ist.«
    »Wie könnt Ihr Euch da so sicher sein?«, fragte er zitternd.
    »Weil er der Unschuldige Magier ist.«
    Gar runzelte die Stirn. »Und was genau ist das, Matt? Ich denke, es ist an der Zeit, dass Ihr mir erklärt, was hier vorgeht. Ihr wisst es doch, oder?«
    Matt, der nur eine dunkle Silhouette in der Nacht war, nickte. »Ja.«
    »Im Wachhaus habt Ihr einen Zirkel erwähnt. Was habt Ihr damit gemeint?«
    »Ich meinte, dass ich nicht allein bin«, antwortete Matt. »Ich, Dathne, die Leute, die bei Ashers Rettung geholfen haben ‐ wir sind Magier. Nicht wie die Doranen.
    Unsere Magie ist anders. Aber wir haben eine Macht, genau wie Euer Volk sie hat. Wir sind verbunden in Heimlichkeit und Schweigen, verpflichtet, der Prophezeiung und Asher zu dienen. Dem Unschuldigen Magier.«
    »Und weiß Asher davon?«
    »Bisher wusste er es nicht, aber ich schätze, die Chancen stehen gut, dass er es jetzt weiß. Mittlerweile weiß er wahrscheinlich alles.«
    Als Gar ihn das letzte Mal gesehen hatte, hatte Ashers Kopf auf einem Henkersblock gelegen, und er hatte darauf gewartet, dass eine scharfe Axt herabfiel. Bei der Erinnerung an diesen grausamen Augenblick krampften sich sein Magen und seine Eingeweide zusammen. Was würde

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