2183 - Mit den Augen der Cishaba
Mit den Augen der Cishaba
Im Zentrum der Galaxis – eine mörderische Macht entwickelt sich
von Ernst Vlcek
An drei ganz unterschiedlichen Stellen sind zur aktuellen Handlungszeit - man schreibt den Mai 1312 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - Menschen von der Erde in kosmische Geschehen verwickelt, die ursächlich mit dem Thema Thoregon zusammenhängen. So operiert beispielsweise das Hantelraumschiff SOL mit seiner Besatzung unter dem Kommando des Arkoniden Atlan im so genannten Ersten Thoregon, einer Art Miniatur-Universum. Kampfraumschiffe der Terraner, Arkoniden und Posbis haben zur selben Zeit in der Galaxis Tradom einen Brückenkopf errichtet, fast vierhundert Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt.
Die Überwindung dieser unglaublichen Entfernung war nur möglich, weil die Verbündeten es schafften, das Sternenfenster in ihre Hand zu bekommen. Dieses Medium erlaubt die Reise über ungeheure Strecken in Nullzeit, und es wurde ursprünglich errichtet, weil das Reich Tradom die Milchstraße erobern wollte. Und während in der Galaxis Tradom die Kämpfe gegen die unbekannten Herrscher der Inquisition der Vernunft weitergehen, entwickelt sich in der heimatlichen Milchstraße ein ganz neues Problem. Roi Danton, der Sohn von Perry Rhodan, lernt dieses Problem direkt kennen - er sieht es MIT DEN AUGEN DER CISHABA...
Die Hauptpersonen des Romans:
Roi Danton - Der Aktivatorträger fliegt aufgrund eines seltsamen Hinweises ins Drompsystem.
Sinjune Toria - Die Agentin des Terranischen Liga-Dienstes wird Zeuge schrecklicher Geschehnisse.
Dalia Argula - Die ferronische Cheffunkerin wird Opfer des Doppelsicht-Phänomens.
Yashino Hishmatuun - Der Cishaba gehört zu den Priestern der Vollendung.
Aigakira Tufune - Der Oberste Vollstrecker zelebriert die Totenmessen der Cishaba.
PROLOG
4. Mai 1312 NGZ Melancholisch betrachtete Yashino Hishmatuun die Anzeigen des holografischen Fernflugschreibers. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie jene Sterneninsel erreichten, die zur Vernichtung ausgeschrieben war. Der Priester der Vollstreckung wandte sich von den Anzeigen ab und blickte die neben ihm stehenden Cishaba an. „Bald schon werden wir ein Licht entzünden, Gashato", sagte er verklärt, „und damit viele andere Lichter zum Erlöschen bringen."
„Tod dem Leben", sagte Gashato Tugomorte und fügte feierlich hinzu: „Alles, was ist, muss enden!" Yashino Hishmatuun bestätigte das mit einer Geste und machte sich auf den Weg zum Modell der Vollstreckung. Er hatte eine spezielle Einladung erhalten. Diese Ehre wurde einem Cishaba nicht alle Tage zuteil, und es erfüllte ihn mit großem Stolz. In diesem Modell konnte er das KRO'GOM'ATHO als Gesamtheit und im Detail sehen. Und er durfte das Innerste dieses mystischen Wunderwerks schauen: das Kro Gom. Dabei handelte es sich um eine gigantische Kugel aus einem unbegreiflichen Stoff, die in eine weitaus größere Hohlkugel eingebettet war. Der Anblick des Kro Gom machte ihn ob seiner Gewaltigkeit schwindelig.
Und obwohl er nur mit einem holografischen Abbild konfrontiert wurde, vermeinte er, seine besondere Aura zu verspüren, von seiner unvergleichlichen Ausstrahlung durchdrungen zu werden. Yashino Hishmatuun wurde davon förmlich berauscht, während er durch das Holo dieses Tempels der Vernichtung schritt, dieser Kathedrale der Austilgung. Das Kernstück des KRO'GOM'ATHO. Was für eine unbändige, elementare Kraft davon ausging! Dabei ruhte das Kro Gom noch. Obwohl es des aktiviert war, gab es in ihm verschiedene Abläufe, die nie zum Stillstand kamen. Als lebte es, als sei es ein schlafender Riese, der sich zu einer Kugel zusammengerollt hatte. Das Kro Gom war jederzeit einsatzbereit. Es fehlte nicht viel, es zu erwecken und aktiv werden zu lassen. Nur wenige Handgriffe und ein paar Befehle, die für Yashino Hishmatuun geradezu Beschwörungsformeln waren, dazu ein spezieller Impuls - und schon würde der Galaxienzünder sein Vernichtungsprogramm ablaufen lassen. Unaufhaltsam ...
Aber zuerst muss ten sie das Ziel erreichen. Und selbst dann konnte vom Obersten Vollstrecker nicht willkürlich entschieden werden. Denn bevor das Vernichtungszeremoniell beginnen durfte, musste erst das Dekret der Vollstreckung eintreffen. Ohne diesen entscheidenden Impuls durfte niemand den Vollzug vornehmen. Und dann hatte das letzte Wort immer noch Zattokura. Yashino Hishmatuun schauderte wohlig, als er an diesen Namen dachte ...
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