Körpersprache der Liebe
ersten Verliebtheit, vom Schweben auf Wolke sieben, bis zur innigen Liebe einer beständigen Partnerschaft – das höchste der Gefühle zeigt sich in vielen Facetten.
Was ist Liebe?
Werden Menschen nach ihrem größten Wunsch befragt, belegt die Liebe regelmäßig Platz eins. Doch was ist eigentlich Liebe? »Wilde Ekstase«, wie John Keats schrieb, oder nur eine biochemische Reaktion in unserem Gehirn? Stellt die Liebe wirklich das höchste aller Gefühle dar oder nur dasjenige, das am meisten Leiden verursacht, wenn es verloren geht? Die Antwort: von allem etwas. Und eines ist die Liebe auf jeden Fall: erstrebenswert und dazu eine großartige Chance, uns ganz für einander zu öffnen, unsere Grenzen aufzugeben und aus zwei eins zu machen.
Hören wir das Wort »Liebe«, so denken wir daher in den allermeisten Fällen sofort an die sogenannte romantisch-erotische Liebe, die eine besondere Faszination auf uns alle ausübt. Es gibt kaum einen Film, Roman oder Song, der ohne diese Art der Liebe auskäme. Denn jedes Leben ohne Liebe erscheint uns leer und unbefriedigend. Dabei gibt es, je nach Liebesobjekt, sehr viele Facetten dieses Gefühls, die uns gleichermaßen glücklich machen. Wir können unterscheiden zwischen dem ekstatischen Verliebtsein und der tiefen, innigen Liebe, wie sie sich oft zwischen Mutter und Kind und manchmal auch zwischen Partnern ergibt. Weitere Arten der Liebe reichen von der Tierliebe über die Feindesliebe bis zur göttlichen Liebe, die in allen Religionen zu finden ist.
Aber nur wer zumindest einen Teil der verschiedenen Formen der Liebe kennenlernen durfte, wird letztendlich in der Lage sein, eine erfüllende Partnerschaft oder gar »die große Liebe« zu erleben.
Wo die Liebe hinfällt
Die Liebe, dieses mächtige Gefühl, das eine innige Verbundenheit zu einer Person oder einer Sache ausdrückt, finden wir in ganz unterschiedlichen Formen.
Elternliebe
Die erste Liebe, die wir zu Beginn unseres Lebens erfahren, ist die Elternliebe. Wer diese bedingungslose Liebe erleben durfte, hat die besten Voraussetzungen mitbekommen, sich selbst und andere zu lieben.
Nächstenliebe
Unter der Nächstenliebe versteht man das uneigennützige Handeln zum Wohle anderer Menschen. Nur durch diese Art der Liebe ist es möglich, dass Gemeinschaften funktionieren und Gruppen friedlich zusammenleben.
Selbstliebe
Eine besonders wichtige Art der Liebe ist die Selbstliebe. Denn wer es vermag, die eigene Person zu akzeptieren und sich selbst zu lieben, wird es schaffen, auch andere Menschen zu lieben und in einer erfüllten Partnerschaft zu leben.
Romantisch-erotische Liebe
Das höchste der Gefühle, das in Filmen, Romanen und Gedichten oft verklärt wird, ist die romantisch-erotische Liebe, um die es in diesem Buch vor allem geht. Hier ist die Liebe exklusiv, denn sie ist auf eine Person gerichtet und hat zum Ziel, mit dieser zu einer Einheit zu werden. Dies erklärt den Zauber der erotischen Liebe und warum gerade diese Art der Liebe mit der Furcht verbunden ist, Ablehnung zu erfahren, und daher nicht selten von Zweifeln, Ängsten, Wut und Trauer begleitet wird. Die romantisch-erotische Liebe (im Folgenden einfach Liebe genannt) gibt es in zahlreichen Variationen und Abstufungen. Nur im seltensten Fall treffen sich zwei Menschen, verlieben sich in der ersten Sekunde ineinander und bleiben dann bis zum Lebensende zusammen.
Die kleine Schwärmerei
Jeder gerät mal ins Schwärmen: Teenager himmeln die Bandmitglieder von »Tokio Hotel« an, erwachsene Frauen verehren George Clooney oder Richard Gere und gestandene Vorstandschefs träumen von Models wie Gisele Bündchen. Diese Schwärmereien sind eine leichte Form der Verliebtheit, die meist durch optische Reize entfacht wird. Besonders bei Jugendlichen erleben wir häufig die Fixierung auf Stars und Sternchen. Das übersteigt zuweilen die Grenzen des Erträglichen für die Eltern, doch diese Schwärmerei ist eine gute Übung für die erste reale Verliebtheit.
Liebelei gefällig?
Ein etwas zu intensiver Blick in die Augen des anderen, eine flüchtige Berührung oder eine aufregende Stimme am anderen Ende der Telefonleitung, und plötzlich ist es da – ein leichtes Hüpfen des Herzens, ein flaues Gefühl in der Magengegend und wir fragen uns unwillkürlich: »Verliebe ich mich gerade?« In diesem Moment können wir uns noch entscheiden und sagen: »Nein, Finger weg!« oder »Nein, ich bin doch glücklich mit meiner Freundin«. Wenn jedoch nichts
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