Körpersprache der Liebe
kümmert sich umeinander. »Wir haben einander immer geholfen und uns ergänzt«, sagen viele Partner, die schon viele Jahre zusammenleben. Ob Haushalt, Kinder, Beruf oder kritische Lebensereignisse – die langjährig glücklichen Ehen zeichnen sich durch verlässliche gegenseitige Unterstützung aus.
Wer in einer guten Partnerschaft lebt, unterstützt den anderen und fühlt sich unterstützt – sowohl psychisch wie auch physisch. Gibt es Liebe und gegenseitige Unterstützung, dann wirkt sich dies positiv auf Krankheiten wie Herzerkrankungen, Bluthochdruck, geschwächtes Immunsystem aus.
Gegenseitige Unterstützung auch im Krankheitsfall
Ein liebevoller Partner leistet dabei dem Kranken Beistand nicht nur bei der Umsetzung von Therapien und der nötigen Änderung des Lebensstils, sondern er achtet auch auf Anzeichen von Verschlechterungen oder Rückfällen. Und psychisch kann er insofern eine große Hilfe sein, als der Kranke Hoffnung findet, die vor Ängsten schützen kann. Denn weniger Angst zu haben ist ein wichtiger Faktor, um wieder gesund zu werden.
Ein Seminarteilnehmer erzählte mir einmal: »Vor einigen Jahren erkrankte ich an Prostatakrebs. Ich war damals knapp zwei Jahre mit meiner zweiten Frau verheiratet. Als ich im Krankenhaus lag, schlug ich mich mit großen Zweifeln herum: Würde meine Frau mir in der kommenden Zeit eine wirkliche Stütze sein? Konnte unsere Beziehung den Herausforderungen und Ängsten standhalten, die meiner Frau jetzt bevorstanden? Doch meine Zweifel waren unbegründet, und meine Frau war die beste und zuverlässigste Hilfe, die ich mir vorstellen konnte.« Einen Partner zu haben, der einen unterstützt, wenn es einem schlecht geht, kann die Rettung sein, wenn das Leben ins Rutschen gerät.
Nonverbale Hilfe geben
Unterstützen können Sie Ihren Partner auch durch viele nonverbale Gesten: Allein schon dadurch, dass Sie ihm – auch im wörtlichen Sinn – in einer schwierigen Situation zur Seite stehen, sodass er sich nicht verlassen fühlt. Dabei brauchen Sie gar nicht viel zu reden, allein die Geste hat schon eine sehr beruhigende Wirkung.
Sie können Ihre Unterstützung auch ausdrücken, indem Sie Ihren Arm um den Partner legen, die Hand halten und es ihm bequem machen. Wenn Sie ihn durch einen leichten Druck auf den Rücken lenken oder ihm als Trostspender einen kleinen Klaps geben.
Es hilft in allen Beziehungen, wenn jeder eine Situation abrufen kann, in der er die Unterstützung des Partners wirklich zu schätzen wusste. Zum Beispiel wenn er während einer schlimmen Grippe liebevoll gepflegt wurde. Es geht vor allem um eine Gefühlsregung, die das Herz öffnet, und weniger um schöne Worte.
Was gibt Kraft in der Beziehung?
Genau hinschauen, erkennen und fördern, was in einer Beziehung Kraft gibt – das empfehlen die Psychologen. Und umgekehrt ermutigen sie dazu, die kraftraubenden Seiten einer Partnerschaft anzugehen, und dies nicht erst dann, wenn schon eine Krise eingetreten ist. Wichtig ist ein klarer Blick auf die eigenen Prioritäten: Was genau sind meine Bedürfnisse? In welchen Bereichen erwarte beziehungsweise hoffe ich auf Unterstützung durch meinen Partner? Werden meine Vorstellungen in der Partnerschaft wirklich erfüllt? Wo sind die Gemeinsamkeiten, auf die sich aufbauen lässt? Wo liegen die kritischen Knackpunkte, an denen man arbeiten sollte? Auch wenn solche Fragen banal klingen: Es ist nicht ganz einfach, sich ehrlich den Spiegel vorzuhalten, vor allem wenn die eigenen Wünsche dem sozialen Ideal widersprechen. Wenn einem gemeinsame intellektuelle Interessen nicht wichtig sind, weil man selbst keine hat. Oder wenn man Sex einfach lästig findet. Oder wenn man tief in seinem Inneren den Wunsch hegt, der andere möge die komplette Hausarbeit erledigen.
a Fassen Sie Ihren Partner am Ellbogen, auf diese Weise signalisieren Sie ihm Unterstützung.
Entlastung – physisch und psychisch
Viele Frauen fühlen sich von ihren Männern allein gelassen, wenn diese von ihrem Beruf sehr in Anspruch genommen werden. Obwohl ihnen bewusst ist, dass die berufliche Tätigkeit ihres Mannes die finanzielle Sicherung der Familie bedeutet, haben sie doch Probleme damit, die ständige Abwesenheit des Partners zu akzeptieren. Daher ist es wichtig, dass Männer ihren Frauen zur Entlastung so viel Unterstützung geben, wie es möglich und gerecht ist: Oft genügen schon kleine Gesten im Haushalt wie den Müll raustragen oder gelegentlich durchs Wohnzimmer saugen.
Weitere Kostenlose Bücher