Körpersprache - verräterische Gesten und wirkungsvolle Signale
stattdessen einen ruhigen und offenen Blickkontakt zu seinem Gegenüber herstellt, weckt dessen Vertrauen. Ein Blick von etwa drei Sekunden wird in jedem Falle wahrgenommen. Ein Blick über vier Sekunden wird als deutliches Signal für Interesse gewertet. Ein längerer Blickkontakt kann jedoch als Bedrohung empfunden werden, weil sich unser Gegenüber davon regelrecht durchbohrt fühlt.
Klassische Handstellungen
Doch nicht nur der Blickkontakt gibt uns einen ersten Hinweis auf die emotionale Haltung unseres Gegenübers. Auch durch den Handschlag verrät jeder Mensch unbewusst eine Menge über sich. Zum Beispiel, ob er dominant und energisch ist oder doch eher ein zurückhaltender und schüchterner Typ.
Um den Handschlag richtig deuten zu können, sollten Sie die gesamte Handhaltung Ihres Gegenübers berücksichtigen. Denn beim Handschlag spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle – so zum Beispiel die Handstellung. Sie ist ein erster und wichtiger Anhaltspunkt, um die Art und Weise eines Handschlags zu interpretieren. Deshalb: Achten Sie bei der nächsten Begrüßung mal darauf, welche der folgenden Handstellungen Ihr Gegenüber einnimmt:
> Zeigt die Handfläche des anderen beim Handschlag nach unten, möchte er die Kontrolle haben und beansprucht den führenden Part in Ihrer Beziehung. Vor allem Menschen in Führungspositionen ergreifen – ganz kniggekonform – nicht nur die Initiative zum Handschlag, sondern nehmen dabei auch häufig die führende Handstellung ein.
> Weist die Handfläche Ihres Gegenübers nach oben, dann ist das ein Signal dafür, dass es Ihnen das Gefühl von Überlegenheit gibt und sich Ihnen unterwirft.
Diese Haltung ist jedoch nicht unbedingt negativ zu bewerten, denn sie ist ein Zeichen für Vertrautheit, Wertschätzung und Achtung. Menschen, denen viel am Wohlergehen ihrer Mitmenschen liegt und die schnell ein Gefühl der Vertrautheit aufbauen wollen, verwenden meistens so eine Handstellung. Denken Sie beispielsweise an Psychologen, Seelsorger, Ärzte oder auch an gute Gastgeber.
> Wird Ihnen eine Handfläche in senkrechter Position entgegengestreckt, dann möchte diejenige Person weder über Sie dominieren noch sich selbst unterwerfen, sondern strebt eine gleichgestellte Beziehung zwischen Ihnen an.
Der Händedruck drückt viel aus …
Zunächst erspüren wir beim Händeschütteln nur, wie sich der Händedruck unseres Gegenübers anfühlt: ob er warm, feucht, kalt, fest, locker, lang oder kurz ist. Diese grobe Unterscheidung lässt aber natürlich noch keine Aussagen über den derzeitigen Gefühlszustand oder den Persönlichkeitstyp unseres Gegenübers zu. Denn erst, wenn Sie auch weitere Details wahrnehmen und bewerten, entsteht ein genaueres Bild. Hier geht es neben der Handstellung um die Intensität des Händedrucks sowie um den mehr oder weniger vorhandenen Blickkontakt. Und dabei spielt es übrigens auch eine Rolle, was die andere, freie Hand währenddessen macht …
Der offene Händedruck
Greifen beide Hände tief und fest ineinander, sodass sich die Handflächen der Begrüßenden vollständig berühren, sind beide Gesprächspartner im wahrsten Sinne des Wortes bereit für die »Kontakt-Aufnahme« und zeigen sich offen für ihr Gegenüber .
Der lasche Händedruck
Ein schwacher Händedruck zeugt meist von Unsicherheit und geringem Selbstbewusstsein. Häufig wird ein solcher Händedruck von einem Blick begleitet, der von unten nach oben geht .
Der zaghafte Händedruck
Erwischen Sie nur den vorderen Teil der Finger, und die Hand zieht sich gleich wie der zurück, kann das Folgendes bedeuten: Ihr Gegenüber ist nicht oder noch nicht bereit, sich auf Sie einzulassen. Bei einem selbst erweckt dieser Händedruck oft das Gefühl von Misstrauen oder Unsicherheit, vielleicht haben Sie sogar den Eindruck, dass der andere Ihnen ablehnend gegenübersteht. Vor allem, wenn der Blick des Betreffenden zusätzlich noch von der Seite kommt anstatt offen von vorne.
Der wertschätzende Händedruck
Legt Ihr Gegenüber bei der Begrüßung die freie Hand auf die Oberseite der bereits ergriffenen Hand, signalisiert es mit dieser emotionalen Geste ganz offen Respekt und Zuneigung. Oft neigt der Betreffende dabei noch seinen Kopf leicht zur Seite und zeigt ein freundliches Lächeln .
Der hohle Händedruck
Lässt Ihr Gesprächspartner einen Hohlraum zwischen Ihren Händen entstehen, möchte er nicht alles von sich preisgeben. Dadurch vermittelt er aber einen eher
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