Köstlich essen bei Laktose-Intoleranz
Kuhmilch zählen Casein, Lactoglobulin und Lactalbumin. Casein kommt in allen Milchsorten (Ziege, Schaf, Stute) in ähnlicher Struktur vor. Lactoglobulin und Lactalbumin sind nur in der Kuhmilch zu finden. Lediglich Lactalbumin und Lactoglobulin werden durch Hitzeeinwirkung in ihrer allergenen Potenz verringert. Haben Sie eine Allergie allein gegen Lactalbumin und/oder Lactoglobulin, würde das bedeuten, dass Sie laktosefreie Kuhmilch, die gut erhitzt wurde, wahrscheinlich vertragen.
Doch die isolierte Lactoglobulin- und/oder Lactalbuminallergie ist selten. Das mengenmäßig größte Allergen der Milch, das Casein, ist jedoch nicht hitzeempfindlich und lässt sich durch ein Abkochen nicht zerstören.
Was ist zu beachten, wenn ich auch eine Milcheiweiß-Allergie habe?
Sie müssen verständlicherweise auch auf milcheiweißhaltige Produkte verzichten. Das Problem: Diese sind in der Regel auch Kalziumlieferanten. Nun sollten Sie darauf achten, dass Sie mit Ihrer Nahrung genug Kalzium aufnehmen. Essen Sie abwechslungsreich und versüchen Sie kalziumreiche Nahrungsmittel in den Speiseplan einzubauen, z. B. Aal, Broccoli und zahlreiche Gewürze (siehe Tabelle, Buchumschlag).
Und gehen Sie viel an die frische Luft! Damit Kalzium besser aufgenommen werden kann, benötigt der Körper unbedingt Vitamin D: Dies kann er mithilfe von Sonnenlicht selber produzieren, denn nur geringe Mengen kann er über die Nahrung aufnehmen. Sind Sie unsicher, fragen Sie Ihren Arzt, Heilpraktiker, Homöopathen oder Ernährungsberater, welche Kalziumpräparate er Ihnen zusätzlich als Nahrungsmittelergänzung empfehlen kann (z. B. Kalzium-Sandoz D Osteo, nur für Erwachsene!).
Wo überall kann Laktose enthalten sein?
Laktose steckt naturlich in Milchprodukten, das ist die einfachste Antwort. Doch vergessen wird gerne industriell Hergestelltes, das von Natur aus keine Milch enthalt. Das beste Beispiel ist Tee. Er kann mit einem Aroma aus Laktose angereichert sein und schon ist er für Sie tabu.
Grundsatzlich gilt: Vorsicht, bei allen Nahrungsmitteln, die aus mehreren Zutaten zusammengesetzt sind. Laktose wird gerne in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt: Laktose verleiht Nahrungsmitteln einen sehr sämigen Geschmack, kann sich hinter dem Begriff Emulgator verbergen oder wird als Stabilisator eingesetzt. Laktose verbirgt sich in Backwaren und Süßwaren (Eis, Schokolade, Kaubonbons). Natürlich auch in Fertiggerichten, Junk Food, Konserven, Fleisch- und Wurstwaren oder in Müslimischungen, Tabletten und Medikamenten und in Instanterzeugnissen. Vor allem aber auch in Bröt, Bröchen und Backwaren (→ Seite 18 ).
Ein Blick auf die Zutatenliste ist wichtig – Laktose kann sich hinter folgenden Begriffen verbergen:
D-(+)-Lactose
(+)-beta-D-lactose
4-O-Beta-D-galactopyranosyl-D-glucose
4-(beta-D-galactosido)-D-glucose
Betalactose
Lactose-Monohydrat
Lac
Laktose-Monohydrat
Beta-D-Lactose
Milchzucker
Versteckte Laktosequellen
Überprufen Sie in Ihrem Haushalt die Produkte aus der nachfolgenden Tabelle. Und vergessen Sie Ihre Süßigkeiten nicht! Vorsichtshalber habe ich im Rezeptteil unter jedem Rezept noch einmal mögliche Laktosequellen aufgeführt, damit Sie vor versteckten Laktosequellen gewarnt sind.
Nehmen Sie folgende Lebensmittel in Ihrem Haushalt unter die Lupe
Grundsatzlich gilt, Finger weg von Produkten, die nur allgemein ausweisen:
Emulgator/Stabilisator/Aroma
Hinter diesen Begriffen kann sich Laktose als Zutat verbergen.
Damit Sie auf einen Blick erkennen, ob die Gerichte im Rezeptteil Weizen oder Gluten enthalten bzw. ob sie vegetarisch sind, finden Sie folgende Symbole bei den Rezepten:
steht für vegetarisch
steht für weizenfrei
teht für glutenfrei
MEHR WISSEN
Milchersatz für Säuglinge
Verweigert Ihr Kind die Muttermilch? Mag es nicht trinken oder trinkt es nur wenig, dann sollten Sie unverzüglich Kontakt mit einem Kinderarzt aufnehmen. Es besteht die Möglichkeit, dass Ihr Kind die Laktose nicht spalten kann. Statt zu wachsen und zu gedeihen, schreien die betroffenen Babys viel und sind immer hungrig. Besteht der Verdacht auf die angeborene Form der Laktose-Intoleranz (→ Seite 14 ), müssen Sie auf eine Spezialnahrung ausweichen. Hier gibt es inzwischen zahlreiche Produkte: Humana SL Spezialnahrung, Sojagen plus (Grano Vita), Milupa Som oder Pregomin, und Nestle Alfare. Füttern Sie keinesfalls normale Milchersatzprodukte, da sie zu wenige Nährstoffe enthalten, oder „Pre“-Produkte, da sie laut
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