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Kohärenz 01 - Black*Out

Titel: Kohärenz 01 - Black*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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»Das Implantat muss draußen sein oder zumindest inaktiv, sobald der Strom zurückkehrt. Das wird er in zwei, spätestens drei Stunden. Und sobald Strom da ist, baut sich das Feld wieder auf.« Er schüttelte den Kopf. »Das wird schon mit einer einzigen Operation knapp, schätze ich.«
    Dr. Connery wirkte auf einmal blass, aber das konnte natürlich auch am Licht der Stablampen liegen. »Allerdings«, sagte er.
    Jones nickte. »Verstehe. Sie würden sich sofort gegen uns wenden.«
    »Nein, das ist nicht das Problem. Das könnten sie nicht, wenn wir sie fesseln«, sagte Christopher. »Das Problem ist, dass sie in dem Moment zu Peilsendern werden. Die Kohärenz wüsste sofort, wo wir sind.«
    Der Mann, den die Medien den Propheten nannten, sah Christopher mit großen Augen an. Er schien etwas sagen zu wollen, aber dann fiel ihm offenbar doch nichts ein, und er schloss den Mund wieder.
    »Also«, stieß Dr. Lundkvist hervor, »ich kümmere mich jetzt um diese blutende Hand. Und ihr könnt ja seinen Vater schon mal rausbringen.«
    Rus tauchte auf, hielt eine große Rolle stabiles Klebeband hoch. »Schön, oder? Lag hier herum. Damit sind die Burschen ruck, zuck verschnürt.« Der launige Tonfall verschwand. »Und dann sollten wir machen, dass wir Leine ziehen.«

 
    89 | Der Stromausfall hatte alles lahmgelegt und offenbar auch bei der Polizei für so viel Durcheinander gesorgt, dass es überhaupt kein Problem war, die Stadt zu verlassen. Sie hielten auf einem Parkplatz außerhalb, von dem aus man ganz San Francisco überblicken konnte. Dort begannen die Ärzte mit der Operation, und die anderen warteten.
    Christopher kam endlich dazu, sich bei George zu bedanken. Es kostete ihn Überwindung, und dass George ihn dabei merkwürdig ansah, machte es nicht leichter. »War knapp, hmm?«, meinte er.
    »Ja«, erwiderte Christopher. »Gerade noch rechtzeitig.«
    »Gut«, sagte der junge Indianer nur, und damit schien die Sache für ihn erledigt zu sein.
    Sie saßen auf einer niedrigen Mauer und sahen zu, wie sich hier und da zuckende Blaulichter durch das unsichtbare dunkle Netz der Straßen bewegten. Keines davon hielt in ihre Richtung. Die Sterne spiegelten sich in der Bay.
    Irgendwann tauchte die Golden Gate Bridge aus der Dunkelheit auf, und dann, nach und nach, so, als zünde eine Lampe die nächste an, das endlose Geflecht der Straßen.
    Der Strom war wieder da, und mit ihm spürte Christopher das Feld zurückkehren.
    Der Notstromgenerator des Medomobils brummte immer noch. Hinter den hell erleuchteten, kleinen Fenstern sah man die beiden Ärzte hantieren, ernste Augen über grünen Mundschutztüchern.
    Es begann zu dämmern. Die anderen hatten sich in die Autos verzogen, versuchten, auf Sitzen zu schlafen. Selbst George hatte sich irgendwann zurückgezogen – lautlos, wie es seine Art war.
    Christopher war der Einzige, der noch auf der Mauer hockte und zusah, wie Wasser, Land und Himmel unterscheidbar wurden.
    Er sah auf, als jemand neben ihn trat. Jeremiah Jones, die Hände in den Jackentaschen.
    »Das war von Anfang an dein Plan, nicht wahr?«, sagte Serenitys Dad. »Deinen Vater zu befreien.«
    Christopher nickte matt. »Ja.«
    »Deswegen dein Beharren darauf, dass wir das Medomobil mitnehmen. Du wusstest, dass wir es brauchen würden. Du wusstest, dass die Kohärenz uns eine Falle stellen würde.«
    Christopher schlang die Arme um seinen Oberkörper. »Das war logisch. Die Fabrik war der einzig mögliche Angriffspunkt.«
    »Aber du hast sie ausgetrickst.«
    »Ja.«
    Jones schwieg eine Weile, dann sagte er: »Wenn ich nicht so müde wäre, wäre ich jetzt ziemlich sauer mit dir. Es war absolut unfair, uns nicht einzuweihen.«
    Christopher überlegte. »Stimmt«, sagte er nach einer Weile. »Das hätte ich vielleicht tun sollen.« Er zögerte, fühlte sich auf einmal hilflos. »Ich bin das nicht gewöhnt.«
    »Was?«
    »Bis jetzt habe ich immer alles alleine gemacht.«
    Jones setzte sich neben ihn. »Das wäre diesmal schiefgegangen.«
    »Ja.« Christopher tastete wieder nach seiner Nase. Von der Betäubung war inzwischen nichts mehr zu spüren.
    Wenn George nicht rechtzeitig zur Stelle gewesen wäre, dann hätte er jetzt einen zweiten Chip gehabt.
    Oder wenn George nicht getroffen hätte.
    »Wie war das mit der Polizei in Tremblestoke?«, fragte Jones. »Irgendwas sagt mir, dass das auch kein Zufall war.«
    Christopher schüttelte den Kopf. »Die hab ich gerufen. Vom Zimmertelefon aus. Ich hab ganz leise gesprochen

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