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Komisch - die Liebe

Komisch - die Liebe

Titel: Komisch - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Manni
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campidanischen
     Heimat wieder aufleben lässt. Sonne, Meer, Sand, der Supramonte, die Giara di Gesturi, der Mistral und der Vermentino. Ihr
     Akzent bringt mich zum Lachen. Sie weiß das, und wenn ich sie nachmache, lacht sie mit mir.
    Unter viel Geheimnistuerei erzählt sie, dass sie eine Klientin hat, die von einem sehr wichtigen und einflussreichen Politiker
     eine DNA-Probe machen lassen will, weil sie überzeugt ist, dass ihr neugeborener Sohn von ihm ist. Sie verrät nicht, um wen
     es sich bei dem Politiker handelt, lässt es aber doch durchblicken, nachdem ich ihr heilige Schwüre geschworen habe, es niemandem
     zu verraten. Den lieben langen Tag mit Anwälten zu tun zu haben ist oberdröge, aber mit Alessandra ist es anders.
A sa Sardigna! A si biri!
    Ich kehre in die Buchhandlung zurück. Ich schließe mich ein und setze mich an den Computer: Google Earth, Facebook, Pornoseiten,
     die Börse, YouTube, anderer Quark, Linkedin, Mails, MySpace, Horoskop, Skype, ein paar Artikel, Fernsehnachrichten im Netz
     … da klopft es an die Glastür. Langsam stehe ich auf und linse durch den Türspalt meines Wohnbüros.
    Es ist Maya, die erneut klopft und sich dabei nervös umsieht. Schnell gehe ich zur Tür und lasse sie herein.
    Maya ist schön. Ihre vierzig Jahre trägt sie mit Bravour. Sie behauptet, das komme alles vom Yoga, besser gesagt vom Ashtanga
     Yoga, wie sie gerne hinzufügt. Sie ist mit einem bekannten Juwelier verheiratet, der ein wahrhaftiges Imperium besitzt. Sie
     ist steinreich und voller Energie.
    Manchmal schaut sie ohne Vorankündigung bei mir vorbei. Ruft nicht auf dem Handy an. Sagen wir so, es passt ihr ganz gut zu
     wissen, dass ich die Buchhandlung fast immer für ein paar Stunden dichtmache. Wie ein Dieb schlüpft sie herein, um sich dann
     umgehend zu verwandeln. Wie die Maus im Parmesan.
    »Wie geht’s?«
    Sie lacht fröhlich, ohne zu antworten. Stattdessen nimmt sie meine Hand und zieht mich in Richtung Wohnbüro. Ich lasse sie
     machen und lächele nicht minder fröhlich zurück.
    »Du hast nicht viel Zeit, was?«
    Gleich darauf verschwindet ein Teil meines Körpers in ihrem Mund. Ich beuge mich zum Computer und stelle eine heitere Playlist
     ein. So viel Heiterkeit hier. Vor allem in mir.
    Maya ist ein reißender Fluss. Aus den Boxen meines Computers ertönen die Rhythmen von
Sound the Alarm
der Thievery Corporation. Wir sind genauso frenetisch, verschmolzen mit dem Sessel.
    Eine halbe Stunde später ist Maya wieder angezogen, frisiert und geschminkt, als wäre nichts passiert. Ihr Lächeln ist genauso
     fröhlich, aber viel entspannter.
    »War schön, dich zu sehen.«
    »Ganz meinerseits.«
    Dabei mache ich die Tür auf und schaue, ob niemand vorbeigeht.
    »Wie kommt es, dass es da drinnen immer noch nach Hund stinkt?«
    Ich zucke mit den Schultern und streichele ihr über Hüften und Gesäß.
    »Ciao, Maya.«
    Lächelnd huscht sie hinaus auf die Straße, wie eine Diebin nach dem Überfall.

I ch lasse die Windschutzscheibe austauschen. Es kostet nicht viel. Es widerstrebt mir fast, die Umzugs-Dame anzurufen, doch
     ich tue es trotzdem.
    »Guten Tag, hier ist Nino Globi. Erinnern Sie sich? Ihr Umzug. Die Hecktür. Die Windschutzscheibe meines Rollers. Störe ich?«
    Im Hintergrund glaube ich das
Allegro moderato
aus der Symphonie Nr. 29 in A-Dur von Mozart zu erkennen, aber bestimmt irre ich mich. Vielleicht arbeitet sie in einem Plattenladen
     oder in einem Kaufhaus.
    »Guten Tag. Nein, Sie stören gar nicht, wie geht es Ihnen?«
    Ihre Herzlichkeit und Höflichkeit überraschen mich auch dieses Mal wieder.
    »Danke, gut, und Ihnen?«
    »Gut, danke. Ich bin bei der Arbeit. Ihre Windschutzscheibe?«
    »Habe ich gerade ausgetauscht.«
    »Oh, schön. Was bin ich Ihnen schuldig?«
    Ich winde mich.
    »Also eigentlich … Ist das Mozart?«
    »Wie bitte?«
    »Die Musik … Ist das Mozart?«
    Stille. Die Musik geht weiter.
    »Ja … die Neunundzwanzigste«, erwidert sie etwas perplex. »Sind Sie Musiker?«
    »Nein, schön wär’s«, antworte ich.
    Stille + Musik.
    »Ich verkaufe Bücher. Wenn ich nicht gerade Windschutzscheibenaustausche, verkaufe ich Bücher. Ich habe eine Buchhandlung.«
    »Interssant.«
    »Kommt ganz drauf an.«
    Stille + Musik.
    »Signor Globi, ich muss leider zurück an die Arbeit. Was bin ich Ihnen schuldig? Wo kann ich Ihnen das Geld geben?«
    »Sehen Sie … vergessen wir es einfach, es ist nur eine Kleinigkeit und … Sie waren so freundlich. Machen Sie sich keine

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