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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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eine leichte Brise ließ die nackten Äste der Bäume schwingen. Tartaglia stieg aus Donovans Wagen, der auf Nicolettas Straße in Islington parkte, wartete auf dem Gehweg auf sie und ließ sich derweil das Gesicht von der schwachen Sonne wärmen. Sie sammelte den Inhalt ihrer Handtasche vom Fußboden auf, die in einer Kurve, die sie etwas zu schnell genommen hatte, von der Rückbank gerutscht war.
    Sein Telefon klingelte. Er nahm an, dass Nicoletta anrief, um zu hören, wo sie steckten, doch als er das Handy aus der Tasche zog, sah er auf dem Display, dass es Fiona Blake war. Er ließ es klingeln und wartete, bis die Mailbox ansprang. Donovan war inzwischen damit beschäftigt, sich im Spiegel zu betrachten und Lippenstift oder Ähnliches aufzulegen. Neugierig fragte er sich, was Blake von ihm wollte, und hörte seine Mailbox ab.
    »Mark, hier ist Fiona. Wahrscheinlich hätte ich dich gar nicht anrufen sollen. Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich mich von Murray getrennt habe.« Ihre Stimme klang zögerlich und sehr sanft. Nach einer langen Pause fügte sie hinzu: »Vielleicht können wir mal was zusammen trinken gehen. Ruf mich doch an. Wenn du willst, heißt das. Ich hoffe, du willst.«
    Das letzte Mal hatte er sie im Tatortzelt am Kanal gesehen und mit ihr gesprochen, da hatte sie neben Yolandas Leiche gestanden. Seither hatte er sich damit abgefunden, dass die Sache zwischen ihnen endgültig vorbei war, und sich eingeredet, dass es so am besten war. Sie war nicht gut für ihn, nicht das, was er brauchte, was immer das war. Aber das Wissen allein machte es nicht leichter. Ihre Stimme zu hören weckte die alte Sehnsucht in ihm, und nicht zum ersten Mal fühlte er sich außerstande, zu lassen, was er besser nicht tun sollte. Er würde sie anrufen.
    Aber erst einmal schaltete er das Handy ab und wandte sich Donovan zu, die gerade mit der Tasche in der Hand aus dem Wagen stieg. Sie schloss ab, und er führte sie zu dem kleinen Gartentor vor Nicolettas Haus.
    »Ich entschuldige mich schon im Vorhinein für das Chaos«, sagte er, als er ihr das Tor aufhielt.
    »Wieso das denn?«
    »Du wirst sehen. Carlo und Anna sind drei und fünf, und für gewöhnlich herrscht heilloses Durcheinander. Nicoletta nimmt es locker, und mein Schwager John drückt beide Augen zu. Um des lieben Friedens willen.«
    »Du kennst mich doch«, sagte sie ruhig. »Chaos in der Wohnung ist mir nicht fremd.«
    »O ja, ich vergaß. Aber so etwas hast auch du noch nicht gesehen. Und pass auf, wo du dich hinsetzt. Wahrscheinlich ist was Klebriges oder Scharfes auf dem Sitz.«
    Er wollte gerade auf die Klingel drücken, als sie ihn sanft am Arm berührte. Er drehte sich zu ihr.
    »Du verlangst sehr viel, weißt du das?«, sagte sie.
    »Wir müssen nicht hineingehen, wenn du nicht willst. Ich kann Nicoletta sagen, dass du dich nicht gut fühlst, oder irgendwas, kein Problem. Nach allem, was passiert ist, wird sie Verständnis haben.«
    Sie schüttelte mit ernster Miene den Kopf. »Das meine ich nicht. Ich begleite dich gern zu dem Essen, und ich bin froh über die Ablenkung, es war nett von dir, mich einzuladen. Es ist nur … na ja … ich musste noch nie die Freundin von jemandem spielen.«
    Er sah sie an und lächelte. »Danke. Das rechne ich dir hoch an. Aber immerhin habe ich dir das Leben gerettet. Ich meine, ich bin ja nicht irgendwer für dich.« Schon wieder machte er seine Witzchen, aber die kamen einfach wie von selbst.
    Sie zuckte mit den Achseln, als wäre das alles nicht so wichtig, und er ihr legte den Arm um die Schultern, zog sie an sich und drückte sie liebevoll. »Ich hab dich wirklich gern, Sam. Ich hoffe, du weißt das.«
    Sie schaute zu ihm hoch, und zum ersten Mal seit langer Zeit sah er sie lächeln. »Ja, das weiß ich, und es bedeutet mir sehr viel.«
    »Einen Moment lang habe ich geglaubt, ich hätte dich verloren.«
    »Hättest du auch fast.«
    Er beugte sich vor und küsste sie auf den Kopf. »Bist du bereit? Wirst du es verkraften?« Sie nickte, und er nahm ihre Hand. »Gut, dann los.«

Siebenunddreißig
     
    Adam Zaleski stieg aus dem kleinen Flugzeug, und eine Welle brütender Hitze und Feuchtigkeit schlug ihm entgegen. Selbst durch die dunkle Sonnenbrille sah der Himmel stahlblau aus, keine Wolke weit und breit. Mit dem Koffer in der Hand winkte er dem Piloten zum Abschied zu und folgte den beiden anderen Passagieren zu den Flughafengebäuden am Ende der kurzen, staubigen Landebahn. Eine Ansammlung schäbiger

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