Komm zurueck nach Italien
zusammenbleiben möchte: weil ich bis über beide Ohren in dich verliebt bin.”
„Bitte nicht, Vito.” Sie wandte sich ab. „Sag so etwas nicht, es ist unnötig. Trotz all ihrer Ränke hat Marietta nicht die Macht, mich von deiner Seite zu vertreiben.”
„Es hat nichts mit Marietta zu tun, es ist die Wahrheit, Catherine! Ich hätte es dir schon längst sagen sollen, das weiß ich.” Er presste die Lippen zusammen. „Aber da ich es endlich ausgesprochen habe, könntest du zumindest so entgegenkommend sein, es mir zu glauben.”
Catherine blickte ihn traurig an. Sie wünschte, sie könnte es glauben, aber … Hilflos zuckte sie die Schultern. „Ein Mann geht nicht von einer Frau, die er liebt, direkt in die Arme einer anderen”, sagte sie leise.
Vito wurde blass, und Catherine hasste sich selbst dafür, dass sie dieses Thema wieder angeschnitten hatte. Aber es ging nicht anders, denn solange sie diesen Verdacht hegte, würde sie Vito nicht restlos vertrauen können.
Auch Vito schien das zu wissen, denn er seufzte und ließ die Hände von ihren Schultern sinken.
„Obwohl ich nach allem, was heute hier passiert ist, dein Misstrauen verstehen kann, möchte ich noch einmal versichern: Ich habe in der Nacht, in der du das Baby verloren hast, nicht mit Marietta geschlafen!”
Um Verständnis bittend sah er sie an, doch Catherines Miene blieb abweisend. „Du hast mich einfach um den Verstand gebracht”, erklärte er. „Vom ersten Tag unserer Ehe an hast du mich spüren lassen, dass du mit deiner Rolle als meine Frau nicht zufrieden warst. Du hast auf deiner Eigenständigkeit bestanden und warst nicht bereit, Kompromisse zu schließen. Du hast mir das Gefühl vermittelt, du würdest mich nur im Bett brauchen und hättest mich sonst überhaupt nicht nötig.”
„Ich habe dich so gebraucht”, sagte sie leise und senkte den Kopf.
Doch Vito ging nicht auf sie ein. „Im Bett ein Vulkan ansonsten ein Eisberg.” Er seufzte. „Ich kam mir wie ein Gigolo vor, der nur einen einzigen Zweck zu erfüllen hat.”
Mir ging es nicht anders, dachte Catherine, ich war für dich ja auch nicht mehr als ein Betthäschen.
„Nur wenn du in meinen Armen gelegen hast, war ich mir deiner Gefühle sicher, nur dann konnte ich mir einbilden, dass du wirklich mir gehörst. Deshalb war ich auch alles andere als erbaut, als du das zweite Mal schwanger wurdest und es dir so schlecht ging, dass uns die Ärzte Enthaltsamkeit verordneten.”
„Wir haben uns nicht daran gehalten”, protestierte sie.
Er sah sie an. „Nein. Aber es war nicht mehr die verzehrende Leidenschaft, die wir gewohnt waren.”
„Anders als im Märchen muss man im wirklichen Leben Kompromisse eingehen, Vito.”
„Aber unsere Liebe war bis dahin schöner als jedes Märchen gewesen!” hielt er ihr entgegen.
„Wir hatten uns ideal ergänzt, hatten unsere Leidenschaft und Sinnlichkeit bis zur Erschöpfung ausleben können. Das habe ich vermisst, Catherine! Was folgte, war für mich nur ein blasser Abklatsch. Es hatte mich völlig frustriert, wenn du es genau wissen willst.”
Catherine konnte ihn nur zu gut verstehen, denn sie hatte ebenso empfunden. Sie betrachtete seine finstere Miene und fragte sich, wie zwei Menschen, die derart ähnlich fühlten, sich das Leben so zur Hölle machen konnten wie Vito und sie.
„Meine Laune wurde von Woche zu Woche schlimmer”, gestand er weiter, „bis alles in jenem Streit eskalierte, der dann zu der wunderschönsten Versöhnung führte, die man sich nur vorstellen kann.”
„Und die der Grund war, dass du aus dem Schlafzimmer geflüchtet bist - zu Marietta.”
„Ich bin vor mir selbst geflüchtet”, erklärte er ihr. „Ich habe mich dafür verachtet, dass ich mich derart unverantwortlich verhalten und die Beherrschung verloren hatte. Aber ich bin nicht zu Marietta gegangen, sondern ins Büro, wo sie mich erst fand, als ich schon so viel getrunken hatte, dass ich mich nicht mehr wehren konnte, als sie mich mit in ihre Wohnung schleppte. Ich wollte dort nur so lange bleiben, bis ich wieder nüchtern genug war, um mich bei dir zu entschuldigen.”
Nervös fuhr er sich durchs Haar. „Aber es kam anders. Ich schlief auf dem Sofa meinen Rausch aus, und als ich endlich wieder zu mir kam, steckte ich in der schlimmste n Katastrophe meines Lebens. Ich hatte alles verloren, das mir im Leben wichtig war. Es dauerte Monate, bis ich mir einzugestehen vermochte, dass ich das selbst verschuldet hatte. Diese Erkenntnis
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