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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mit Hilfe einer furchtlosen Frau hatten wir ihnen eine Falle stellen können. Ich sah mich zum letztenmal in der Straße um, bevor ich das Haus betreten würde. Zwanzig Yard weiter unten stand der graue Lieferwagen, der die Aufschrift einer Büromaschinen-Firma trug. Aber im Wagen saßen vier FBI-Agenten mit Maschinenpistolen.
    Zehn Schritt die Straße hinauf parkte Andy Laine seinen gelben Dodge. Er trug die Livree eines herrschaftlichen Fahrers und sah gelangweilt aus wie einer, der die Chefin vom Friseur oder vom Kaffeeklatsch abzuholen und entsprechend lange zu warten hat. Aber unter der Decke auf dem Rücksitz lag das Gewehr mit dem Zielfernrohr, mit dem Andy Laine so hervorragend umgehen konnte.
    Auf der anderen Straßenseite standen zwei Männer in weißen Kitteln und pinselten Reklamesprüche an die Schaufensterscheibe eines Selbstbedienungsladens. In der Farbkiste zu ihren Füßen lagen zwei Maschinenpistolen, denn die Weißbekittelten waren FBI-Agenten.
    Mein Blick glitt an der Hauswand empor. Im dritten Stockwerk war ein Fensterputzer an der Arbeit. Daß er unter dem Fenstersims griffbereit ein Gewehr stehen hatte, konnte man von der Straße aus nicht sehen.
    Okay. Die Falle stand. In spätestens einer Stunde würden wir wissen, ob es sinnvoll gewesen war, sie aufzubauen. Bis dahin mußte alles vorüber sein. Ich drückte die nur angelehnte Tür auf und betrat die Wohnung von Linda Benson, die im Hochparterre lag und zwei Eingänge hatte, einen von der Straße und einen vom Hof her, durch den man in die hübsche blitzblanke Küche kam.
    Im Haus herrschte Ruhe. Es war kurz nach neun Uhr vormittags. Die Kinder waren in die Schulen, die Männer in die Fabriken und Büros gegangen, Und die meisten Frauen mochten mit den üblichen Hausarbeiten beschäftigt sein, wenn sie nicht zu einem Einkaufsbummel unterwegs waren.
    Mrs. Benson war Witwe. Ihr Mann hatte bei einer großen Straßenbaufirma gearbeitet und war vor vier Jahren von einem abrutschenden Bagger zerdrückt worden. Mrs. Benson erhielt eine kleine Rente von der Firma, für die ihr Mann gearbeitet hatte, und eine größere von der Versicherungsgesellschaft, bei der ihr vorsorglicher Mann zeit seines Lebens seine Prämien bezahlt hatte. Sie war ungefähr dreißig Jahre alt, und sie gehörte zu den resoluten Damen, mit denen selbst Gangster nicht einfach nach Gutdünken hätten umspringen können. Dennoch war sie im Augenblick ein bißchen nervös, und das war nicht verwunderlich.
    Wir blieben im Wohnzimmer. Zur Küche hin führte eine Tür mit einer Glasscheibe, die von einem geblümten Vorhang verdeckt wurde. Mein Freund und Berufskollege Phil Decker hatte an einem Fenster zur Straße hin Posten bezogen.
    »Wie Sie sagten, kamen die beiden immer gegen zehn«, sagte ich, während ich auf meine Uhr blickte. Es war zwanzig nach neun.
    »Ja. Kurz vor zehn«, erwiderte Mrs. Benson und zupfte ruhelos an ihren etwas dicken Fingern. »Wissen Sie, im Grunde genommen ist mir die ganze Geschichte ausgesprochen peinlich.«
    »Aber warum denn?« fragte ich.
    »Na ja — Geld leihen!«
    Sie sah unglücklich über ihren üppigen Busen hinweg auf den großen Rubinring an ihrem Finger.
    »Mrs. Benson, ich glaube nicht, daß es jemanden auf der Erde gibt, der sich in seinem Leben niemals irgendwo Geld hätte zu leihen brauchen. Selbst große Firmen nehmen Bankkredite in Anspruch.«
    Ein dankbarer Blick aus ihren großen rehbraunen Augen belohnte mein Verständnis, das ich ihr zeigte.
    »Ich hatte neue Tapeten gekauft, und das war mir ein bißchen über den Kopf gewachsen. Und da fing dieser Mann an, von Geld zu reden. Daß jeder einmal in Bedrängnis geraten könne. Wenn ich etwas brauche, solle ich es nur sagen.«
    »Ich verstehe. Und da haben Sie die günstige Gelegenheit beim Schopfe gefaßt, nicht wahr?«
    »Ja. Und ich fand es ja auch ganz in Ordnung, daß sie zehn Prozent Zinsen forderten. Schließlich mußten sie doch etwas davon haben, wenn sie ihr Geld verliehen. Aber selbstverständlich nahm ich an, daß zehn Prozent aufs Jahr gerechnet würden. Das ist doch wohl üblich!«
    »Im allgemeinen, ja. Und bei den Banken bekommen Sie Geld sogar ein wenig billiger. Wann haben Sie denn entdeckt, daß die Männer zehn Prozent pro Woche forderten?«
    »Am nächsten Dienstag. Ich hatte mir hundert Dollar geliehen, die ich in vier Wochen zurückzahlen sollte. Aber schon nach einer Woche verlangten sie zehn Prozent Zinsen! Stellen Sie sich das vor! Und als ich sie zur Rede

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