Kommandounternehmen Angkor (Military Action Thriller) (German Edition)
zwischen den Baumkronen und den Landekufen.
Mehrere zylinderförmige Gegenstände wurden abgeworfen.
Der Helikopter flog ein paar Mal hin und her und warf dabei fast zwei Dutzend dieser Metallzylinder ab, die nacheinander explodierten.
Es waren allerdings relativ kleine Detonationen.
Ein gelbliches, stark riechendes Gas breitete sich aus.
„Masken“, befahl Vanderikke.
Die ISFO-Kämpfer trugen bei diesem Einsatz keine herkömmlichen Gasmasken bei sich, wie sie in den meisten Armeen üblich waren, sondern eine modernere und vor allem handlichere Version. Sie bestand aus einem in der Höhe der Augen transparenten Plastiksack, der über den Kopf gezogen wurde. Vor Mund und Nase befand sich das Filterstück, mit dem man etwa zwanzig Minuten lang gegen einen Gasangriff geschützt war. Diese Maske ließ sich auf die Größe einer halben Zigarettenschachtel zusammenfalten und wurde auf Grund ihres handlichen Formats vor allem von Personenschützern verwendet, die gezwungen waren, ihre Ausrüstung verdeckt zu tragen.
Der Gasschutz war natürlich nicht ganz so umfassend und dauerhaft wie bei herkömmlichen Masken. Insbesondere war die Hitzebeständigkeit der Folie für den Einsatz gegen Rauchgase im Brandfall nicht hoch genug.
Aber angesichts der ohnehin schon extremen körperlichen Belastungen durch Klima und Gelände hatte man ihnen auf Grund des weit geringeren Gewichts bei dieser Operation den Vorzug gegeben.
Vanderikke war der erste, der seine Maske übergestülpt hatte. Er blickte sich um. Das Gas breitete sich rasend schnell aus. Immer weitere Gasgranaten wurden vom Heli abgeworfen. Er zog noch ein paar Runden und sorgte dafür, dass sich eine gewaltige gelbliche Wolke ausbreitete.
Weitere Hubschrauber flogen heran und warfen ebenfalls Gasgranaten ab.
Die unverkennbaren Stimmen des Dschungels veränderten sich.
Tierische Schreie vermischten sich jetzt mit den Lauten von knackenden Ästen. Die umgebende Fauna folgte ihrem Fluchtinstinkt. Für die meisten Tiere würde es jedoch zu spät sein.
Vanderikke schätzte, dass das Operationsgebiet mindestens einen Quadratkilometer groß war.
Wie konnten wir noch hoffen, dass sie uns übersehen haben?, ging es Vanderikke ärgerlich durch den Kopf.
Innerhalb weniger Sekunden hatten alle Teammitglieder ihre Masken aufgesetzt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Gummimasken gab es bei diesem Typ keinerlei Schwierigkeiten mit Haaren oder anderen Dingen, die unter Umständen verhindern konnten, dass die Gummiabdichtung luftdicht mit der Haut abschloss.
Selbst das Headset der Interlink-Verbindung brauchte nicht abgenommen zu werden.
„Los, vorwärts!“, rief Vanderikke. „Wir haben zwanzig Minuten. Wenn wir bis dahin nicht aus dem verseuchten Gebiet heraus sind, gibt es auf unserer Seite einen Totalverlust!“ Vanderikke deutete mit der MP7 in die Richtung, in die es gehen sollte. „Dorthin!“, rief er.
Das entsprach nicht dem eigentlichen Weg, den das ISFO-Team vor sich hatte.
Aber um am schnellsten aus dem Einflussgebiet des Gasangriffs herauszukommen, mussten die Teammitglieder gegen die Windrichtung laufen, damit das Gas ihnen nicht folgte.
Eine leichte Brise wehte trocken und heiß von den Anhöhen des Hochlandes von Annam herab.
Vanderikke legte ein mittleres Dauerlauftempo vor.
Unter der Maske war das selbst für die gut durchtrainierten ISFO-Kämpfer eine extreme Belastung.
Der kampferprobte Colonel wusste sehr genau, dass sie mit ihren Kräften haushalten mussten. Sie durften nicht riskieren, dass einer von ihnen auf Grund von Sauerstoffmangel bewusstlos zusammenbrach, was leicht geschehen konnte.
Das dröhnende Geräusch der Helikopter-Motoren ließ einfach nicht nach.
Sie schienen die Order zu haben, ein sehr großes Gebiet mit Gas zu verseuchen.
Das bedeutet, dass sie uns sehr ernst nehmen, ging es Vanderikke durch den Kopf.
Schon der massive und sehr gezielte Angriff am Fluss hatte Vanderikke überrascht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Patrouille der Neuen Roten Khmer, die auf laotischem Gebiet operierte, zufällig auf sie aufmerksam geworden war, war ziemlich unwahrscheinlich.
Es wäre schon schwierig gewesen uns zu finden, wenn die andere Seite gewusst hätte, dass wir dort irgendwann auftauchen!, durchzuckte es Vanderikke.
Der Gegner hatte offenbar von Anfang an zumindest gewusst, dass ein entscheidender Schlag gegen seine Zentrale geplant war. Anders war die massive Abwehr nicht nachvollziehbar.
Schließlich bestand Vanderikkes
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