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Kommissar Morry - Endstation Mord

Kommissar Morry - Endstation Mord

Titel: Kommissar Morry - Endstation Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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des Unanständigen. Arbeiten! Wäre das denn so schlimm, mein Freund?"
    „Es kommt darauf an, worum es sich handelt."
    Der Fremde leerte sein Glas und stellte es auf den Tisch zurück. „Hier können wir nicht darüber sprechen", sagte er und legte eine Münze auf die Theke. „Lassen Sie uns nach draußen gehen."
    Frank zögerte. Dann setzte er das Glas an die Lippen und trank, bis es leer war. „Okay, ich bin bereit", sagte er und erhob sich.
    Die beiden traten ins Freie. Das Lokal lag in einer schmalen, wenig belebten Straße. „Mein Magen steht da hinten", meinte der Fremde und ging voran.
    Frank pfiff anerkennend durch die Zähne, als sie an einen großen, cremefarbenen Cadillac traten. Der Fremde sagte: „Steigen Sie ein."
    Als Frank den Wagenschlag öffnete und auf den Vordersitz kletterte, bemerkte er, daß jemand im Fond saß. Es war ein Mädchen. Ihr Gesicht lag völlig im Schatten. Er sah nur, daß sie sehr weiches, blondes Haar hatte und eine Pelzstola um die Schultern trug.
    „Guten Abend", sagte er unsicher.
    „Hallo", erwiderte das Mädchen mit einer tiefen, fast gutturalen Stimme von sinnlicher Eigenart.
    Joe setzte sich hinter das Steuer. Er knipste das Autoradio an.
    „Du hast mich lange warten lassen", beschwerte sich das Mädchen mit ihrer kehligen, rauchigen Stimme. „Gib“ mir eine Zigarette, bitte."
    Joe reichte schweigend ein Päckchen nach hinten. Als er sich umwandte und sein Feuerzeug aufflammen ließ, wagte es Frank, einen Blick über die Schulter zu werfen. Im Schein des kleinen Flämmchens sah er, daß das Mädchen sehr jung und ungewöhnlich schön war. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Ihm fielen ein paar Dinge ein, die er bisher kaum beachtet hatte, die ihn aber plötzlich störten. Ich habe kein frisches Hemd an, dachte er. Der Kragen ist verkrumpelt und nicht ganz sauber: ich hätte mich vor dem Ausgehen rasieren sollen... ach ja, und der Anzug! Diese alte, schäbige Klamotte! Das Mädchen wird mich verachten. Sehe ich nicht aus wie ein Landstreicher? Jahrein, jahraus wartet man auf das Glück, auf das Besondere, auf die große Gelegenheit ... und wenn es kommt, ist man ihm nicht gewachsen ...
    Das Mädchen zog die Pelzstola eng um ihre Schulter und kuschelte sich in die hintere Wagenecke, als ob ihr kalt wäre. „Kann es losgehen?" fragte sie.
    „Es wird am besten sein, wir fahren zu dir", sagte Joe.
    „Ich weiß nicht recht..."
    Frank spürte, daß sie ihn von hinten anstarrte. Sie kann nur die Konturen meines Kopfes sehen, dachte er, das ist alles.
    „Ist doch egal", meinte Joe.
    „Hat der junge Mann denn soviel Zeit?" fragte sie vorsichtig.
    „Mich erwartet niemand", sagte Frank. „Kein Mensch."
    Das hätte ich nicht sagen sollen, schoß es ihm gleichzeitig durch den Kopf. Wer sagt mir, daß diese Leute keine Verbrecher sind? Ich kenne ihre Absichten nicht. ..
    „Sie sind alleinstehend?" erkundigte sich Joe.
    „So ungefähr."
    „Wie heißen Sie?" wollte das Mädchen wissen.
    „Frank Baker."
    „Mein Name ist Carol Leeds."
    „Sehr angenehm", murmelte er und wurde rot, ohne sagen zu können, woran es lag. Zum Glück konnte das niemand sehen.
    „Worauf wartest du noch?" fragte Carol.
    Joe drehte an dem Radio herum. Nachdem er einen Sender gefunden hatte, der Tanzmusik brachte, ließ er die Maschine anspringen. Langsam rollten sie aus der Parklücke auf die Straße.
    Joe reichte Frank das Zigarettenpäckchen. Entschuldigen Sie, ich hätte Sie beinahe vergessen ..."
    Frank griff dankbar danach und schob sich eine der Zigaretten zwischen die Lippen. Er schämte sich, als ihm klar wurde, daß das Mädchen im Licht der Streichholzflamme seine zitternde Hand bemerken mußte.
    „Wie alt sind Sie, Frank?" fragte das Mädchen.
    Bezog sich die Frage auf seine zitternde Hand? Er kurbelte das Fenster herunter und warf das Streichholz hinaus. „Neunundzwanzig", sagte er.
    „Sind Sie vorbestraft?"
    Frank nahm einen tiefen Zug aus der Zigarette und fragte betroffen: „Warum? Mache ich so einen Eindruck?"
    „Ach, nur so ..."
    „Man hat mich einmal verdonnert, weil ich in Trunkenheit einen Autounfall verursacht habe", sagte er. „Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt."
    „Da haben Sie Glück gehabt."
    „Glück?" fragte er verwirrt.
    „Ich spreche von der Bewährung", sagte das Mädchen.
    „Ach so."
    „Billy Butterfield", meinte Joe und schnippte mit den Fingern seiner linken Hand zur Musik des Autoradios. „Das ist eine Gruppe, die man immer wieder hören

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