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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Rest des Bürobereichs nach ihrem Geschmack ausgetobt hatte. Sie forderte die Männer mit einer Bewegung auf, auf den Stühlen vor ihrem Schreibtisch Platz zu nehmen.
    Jaynie schätzte Somers ein. Er paßte überhaupt nicht in ihre Vorstellung von einem Bullen.
    Er war über 1,80, hager, mit breiten Schultern und einer jugendlichen Lockerheit. Ende dreißig, vielleicht vierzig. Sommersprossen. Intelligente, helle Augen, die ihren Glanz verloren hatten. Lustlos. Kurzgeschnittenes, kräftiges, rotes Haar und fast weibliche, geschwungene Lippen, die Verletzbarkeit verrieten. Er trug ein Tweedjackett mit Lederflecken auf den Ellenbogen und goldfarbene Cordhosen, die aussahen, als hätte er sie am Vorabend einfach runterfallen lassen und sei herausgestiegen, nur um an diesem Morgen wieder genauso hineinzusteigen. Warm für August. Ausgetretene Halbschuhe. An seinem Hals baumelte eine müde Strickkrawatte.
    Sein Partner, Detective Paul Lewin, entsprach eher Jaynies Erwartungen. Er war jünger als Somers. Anfang dreißig, etwa 1,73 groß und kompakt wie ein Bulldogge, wobei der Bizeps und der Oberschenkelmuskel die Nähte seines billigen, marineblauen Anzugs, der aussah, als sei er für eine besondere Gelegenheit hervorgeholt worden, auf die Probe stellten. Ein nachlässiger Bauch hing über seinem Gürtel. Sein glattes, dunkles Haar war im Stil der 50er Jahre nach hinten gekämmt und wurde vom eigenen Fett in Form gehalten. Es war so schlicht und einfach wie seine schweren Gesichtszüge, die einen rein sachlichen Ausdruck zeigten. Lewin veränderte ständig seine Position auf dem Stuhl. Er sah aus, als wollte er jeden Augenblick aus dem Zimmer rennen.
    Lewin nahm ein ledergebundenes Notizbuch aus der Innentasche seines Jacketts, klappte es auf und zog mit einem Klicken die Kappe von einem Kugelschreiber ab. Er sah Somers an.
    »Du bist der Mann.«
    Somers sagte: »Miss Perkins, erzählen Sie mir etwas über Alejandro Munoz.«
    »Jayne, bitte. Bei >Miss Perkins< fühle ich mich wie die Schulaufseherin.«
    »Jayne.« Er lächelte.
    Jaynie erwiderte das Lächeln. Was für ein freundliches Gesicht er hatte. Sie bemerkte, daß Somers keinen Ehering trug. Das bedeutete natürlich gar nichts.
    »Was wollen Sie über Alley wissen? Wir nannten ihn Alley.«
    »Was für ein Mensch er war, seine Arbeitsgewohnheiten, was er gern tat, wer seine Freunde waren. Alles, was Ihnen einfällt.«
    »Alley fing vor etwa einem Jahr an, hier zu arbeiten. Er war der Mann, der sich im Büro um alles kümmerte. Sah nach der Post, füllte die Automaten und Kaffeekannen, all so was. Guter Arbeiter. Pünktlich. Sauber. Sehr bedacht auf sein äußeres Erscheinungsbild. Teure Kleidung. Einer von den Menschen, die immer gute Laune haben. Er kam vor etwa zehn Jahren aus Mexiko, um eine Schule für Taube zu besuchen.« Sie wischte ihr Auge mit dem Zeigefinger trocken. »Tut mir leid.«
    »Lassen Sie sich Zeit. Ich weiß, daß das traurig ist«, sagte Somers. »Wie war sein Verhältnis zu den Kollegen?«
    »Er war beliebt, vor allem bei den Frauen. Ein richtiger Kavalier, brachte uns kleine Geschenke, Blumen, Süßigkeiten und so.« Eine Träne löste sich und lief ihr über die Wange. Sie zog ein Papiertaschentuch aus einer Schachtel auf ihrem Schreibtisch. »Standardausrüstung für den Personalchef. Alle mochten Alley. Aber manche zogen ihn auf, nutzten ihn aus. Das kann ein rücksichtsloser Haufen sein. Sie wissen, daß er behindert war?« Sie schüttelte ihr kinnlanges, blondes Haar, das dauergewellt, weichgespült, eingesprayt und dann mit den Fingern bearbeitet worden war, damit es zerzaust und natürlich aussah. »Seltsam, daß ich das nicht eher erwähnt habe. Ich habe mich anscheinend so daran gewöhnt, daß ich es gar nicht mehr wahrgenommen habe. Er hatte als Kind Kinderlähmung.«
    »Wie haben die Leute ihn ausgenutzt?«
    »Persönliche Besorgungen. In die Reinigung gehen, bei der Bank was erledigen, Blumen holen. Ich sagte Alley, er solle es nicht machen, das gehörte nicht zu seiner Arbeit.«
    Lewin sah von seinem Notizheft auf. »Warum tat er es trotzdem?«
    »Alley wollte gemocht werden. Er war ehrgeizig auf seine Art. Besuchte Kurse an einem College. Hatte diese teure Aktentasche. Trug Jackett und Krawatte, auch wenn das nicht von ihm verlangt wurde. Eine Gruppe von jüngeren Vertretern, die wir den >Knaben-Club< nennen, haben richtig einen Sport daraus gemacht. Haben ihm Streiche gespielt und so. Irgendwie haben sie sich gegenseitig

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