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Kopernikus 3

Kopernikus 3

Titel: Kopernikus 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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was da gesagt wurde.
    „Aber ich habe keine Erfahrung darin, Nachlebender zu sein. Meine letzte Erinnerung ist der Elektroschock auf dem Operationstisch.“
    Cartwright lächelte. „Dessen sind wir uns bewußt. Aber Sie sind immer noch derselbe Mann, Fairweather. Sie haben dieselbe Persönlichkeit. Wir haben also guten Grund anzunehmen, daß Ihr Bewußtsein, sollten wir es wieder in eine Nachlebengestalt transformieren, auf die Situation genauso positiv reagieren wird wie das letzte Mal.“
    Ich seufzte. Jetzt erkannte ich ihren Plan. Ich sah eine endlose Folge kurzer Aufenthalte in der sterilen Krankenhausabteilung vor mir, in denen ich wiederbelebt wurde, erneut gefolgt von der Freigabe meines Bewußtseins in Nachlebengestalt. Dann ein weiteres Mal die Rückkehr aus dem Pseudotod und die Wiederherstellung meines Bewußtseins … Der Prozeß konnte sich mein ganzes körperliches Leben lang fortsetzen, eine endlose Freisetzung duplizierter Nachlebenentitäten.
    Cartwright und Jones tauschten einen Blick aus. „Wir hatten eigentlich nicht vor, Sie bereits so früh wissen zu lassen, daß wir planen, Sie in Zukunft erneut in Nachlebenform einzusetzen“, sagte Jones. „Die Idee ist möglicherweise beunruhigend, aber Sie müssen sich darüber klar sein, daß die Möglichkeit, Menschen nach der Freigabe des Nachlebenden in körperlicher Gestalt wiederzubeleben, sehr wertvoll für uns ist. Wir können eine kleine Zahl von Männern aus den Kämpfen heraushalten und sie benutzen, um ziemlich schnell eine große Nachlebendenstreitmacht anzusammeln. Tatsächlich haben wir Grund zu glauben, daß der … äh … Feind diese Technik noch nicht perfektioniert hat.“
    Ich nickte schwach.
    „Halten Sie’s nicht für schlimmer als es ist“, sagte Cartwright. „Bedenken Sie, daß Sie vor Kampfeinsätzen ziemlich sicher sind, während wir uns Ihrer in dieser Weise bedienen. Trotzdem werden Sie sich aber in diversen Nachlebengestalten durch Einsätze im Feindesland auszeichnen können. In einer idealeren Situation kann man sich kaum befinden.“
    Mir wurde klar, daß es in gewisser Weise seine Vorteile hatte. Meine Deprimiertheit war eine rein emotionale Reaktion, hervorgerufen durch die Vorstellung, wieder und wieder für mein Land sterben zu müssen – gleichsam nur benutzt zu werden. Logisch betrachtet hatte aber der Tod in diesem Sinne natürlich keine Bedeutung. Ich würde nach Beendigung des Vorgangs genauso am Leben sein wie zu Beginn.
    „Da ist noch eine andere Sache“, sagte Jones. Er holte eine kleine Schachtel von der Größe eines Schmuckkästchens hervor und öffnete sie. Es lag eine Verdienstmedaille darin. Er legte sie auf meinen Nachttisch. „Da Sie der erste Freiwillige waren, der sich diesem Prozeß unterworfen hat, wurde Ihr Mut entsprechend honoriert.“
    Trotz der Verlogenheit der Situation konnte ich mich nicht dagegen wehren, doch ein wenig Stolz zu fühlen. Ich untersuchte die Medaille. Sie war klein und billig gemacht – indessen, sparsamer Umgang mit Material war in Kriegszeiten lebenswichtig.
    „Das wär’s“, sagte Jones. „Ich bin froh, daß Sie es so gut aufgenommen haben, Fairweather. Man hat uns natürlich gesagt, daß Ihr Persönlichkeitsprofil positiv reagieren wird, aber so etwas ist nicht unfehlbar. Dr. Cartwright und ich, wir werden in ein paar Tagen, wenn Sie wieder auf den Beinen sind, erneut zu Ihnen kommen.“
    Sie verließen die Station.
    Ich lag im Bett und überdachte, was man mir erzählt hat te. Ich sah plötzlich, daß Jones recht hatte – der Einsatz einer kleinen Gruppe von Männern, um eine große Zahl von Nachlebenden zu generieren, war geeignet, uns einen großen Vorsprung zu verschaffen, falls der Feind diese Technik noch nicht perfektioniert hatte. Und es war auch wahr, daß ich das Beste der beiden Welten erhalten würde – ein ruhiges Krankenhausleben und die Ehrungen, welche die als Nachlebende freigesetzten Teile von mir im Kampf erringen würden. Mit ein wenig Glück würde das unserem Land gerade soviel an zusätzlicher Stärke geben, wie es benötigte, um heil aus den entscheidenden Schlußauseinandersetzungen herauszukommen – obwohl natürlich niemand sagen konnte, wann diese ausbrechen würden. Sie mochten noch drei oder sogar fünf Jahre entfernt sein.
    Vielleicht akzeptierte ich die Situation zu schnell, aber wenn man in der Sache keine Wahl hat und wenn man die Logik der darin enthaltenen Strategie erkennt, wird einem schnell klar, daß es sinnlos

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