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Kopernikus 3

Kopernikus 3

Titel: Kopernikus 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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„Also, das ist zu lächerlich. Seid Ihr ein Freund von Barrow vom Trinity? Es würde ihm so sehr ähnlich sehen, mir einen solchen Streich zu spielen. Aus der Zukunft, meiner Treu!“
    Wallace tränten fast die Augen, als er die Blätter auf dem Tisch sah, an denen Isaac gearbeitet hatte. Welche Wunder waren da wohl im Entstehen begriffen! In jeder anderen Situation hätte Wallace nach ihrem Inhalt des Textes gefragt, aber die Würfel waren gefallen. Er mußte Isaac von der Wahrheit seiner Geschichte überzeugen.
    Er mußte aber auch sehr vorsichtig vorgehen. Es hätte keinen Sinn, Isaacs Interesse von dem Rechengerät weg und zu der Zeitmaschine hin zu lenken. Er mußte jetzt etwas Dramatisches tun, etwas, das die Aufmerksamkeit seines Idols unweigerlich fesseln und sie darauf fixieren würde.
    „Ja, ja, ich verstehe Eure Abneigung dagegen, mir zu glauben. Aber schaut Euch das hier an. Das wird Euch von der Wahrhaftigkeit meiner Worte überzeugen.“ Wallace zog den glänzenden, schwarzen, in Plastik eingepackten Rechner aus seiner Tasche und schaltete ihn an. Die Zahlenreihe glänzte in dem düsteren Raum hell auf und warf einen roten Schein. Isaacs Augen weiteten sich, und er schob seinen Stuhl zurück. Hatte er Angst?
    „Beim Herrn, meinem Retter, ist dies eine Schöpfung des Teufels? Seine Augen leuchten mit der Farbe seines Reichs. Seid Ihr einer von seinen irdischen Dienern?“
    „Um Himmels willen, nein! Seht einmal her, Meister Newton, und ich werde Euch zeigen, daß hier keine schwarze Magie oder Zauberei im Spiel ist. Es ist alles ganz leicht verständlich und entspricht den Naturgesetzen. Was ich hier habe, ist eine automatische Rechenmaschine, ein Gerät, das Euch all Eure mühseligen mathematischen Arbeiten abnimmt.“
     
    Während er dies erzählte, drückte Wallace die Seiten des Rechnergehäuses zusammen, löste damit eine Verriegelung und klappte das an einem Scharnier befestigte Oberteil des Gehäuses auf. Isaac wurden die Eingeweide des elektronischen Wunders enthüllt – ein kompaktes Inneres von gedruckten Schaltungen, zahlreichen integrierten Schaltungen, die kleine Sichtscheibe und die versiegelte Nuklearbatterie. Isaac schaute sich das Ganze genau an, und Wallace konnte erkennen, wie die natürliche Neugier von Newtons großem Geist seine ursprüngliche Angst verjagte.
    „Aber wo sind die Hebel, Federn und Räder, mit denen die Berechnungen durchgeführt werden? Alles, was ich se he, ist ein schwarzer Kasten mit Lichtem, die rot glühen – und wie wird das gemacht, wo ist die Lampe oder Kerze, die das Licht erzeugt? – und viele kleine Stücke von merkwürdiger Gestalt. In Eurem Kasten ist doch augenscheinlich deutlich nichts, was sich bewegt!“
    „Oh, das wird alles elektronisch gemacht, Meister Newton! Die zentrale Arbeitseinheit hat Zugang zu einer festen Speicherbank, die die Dekodierungslogistik enthält, die nötig ist, um den entsprechenden algorithmischen Prozeß einzuleiten, damit die Antworten auf die spezifischen Fragen gegeben werden können, die durch diese Knöpfe eingespeist werden. Die eigentliche Leistung des Rechners wird dadurch erbracht, daß die kontrollierte Bewegung von Elektronen in entsprechend vorbereiteten Halbleitern unter dem Einfluß von elektrischen Feldern, induziert …“ Wallace war noch immer von seiner Aufregung überwältigt und hatte drauflosgeredet, ohne einen Gedanken darauf zu verschwenden, daß ihn eine praktisch unendlich große Kluft von Newton trennte.
    „Halt! Halt!“ rief Isaac. „Von dem, was Ihr sagt, verstehe ich nur ein paar Worte, aber nichts von ihrer Bedeutung! Aber es ist doch klar, daß mechanische Arbeit getan werden muß, wenn Berechnungen angestellt werden sollen, und das heißt Bewegung. Die Addiermaschine von Pascal hat das gezeigt. Ich sage es noch einmal – in dem Kasten bewegt sich nichts. Wie kann er funktionieren?“
    Wallace war die Sache peinlich. Den Fehler, die Hunderte von Jahren des Fortschritts zu übersehen, der nach der Zeit von Newton gekommen war, hätte eigentlich nur einem Kind unterlaufen dürfen. „Es tut mir leid, Meister Newton. Das geht wohl zu schnell für Euch.“ Isaac sah Wallace mit gerunzelter Stirn an, aber Wallace bemerkte die verletzte Eitelkeit des großen Newton nicht. Zu schnell, also wirklich!
     
    Wallace wollte gerade damit anfangen, eine solidere technologische Basis für Newton zu legen, hielt dann aber inne. Es war einfach nicht möglich! Newton war ein Genie, sicher, aber

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