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Kopernikus 3

Kopernikus 3

Titel: Kopernikus 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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seltsamem Bedauern beobachtete McCormick sie beim Weggehen.
    Nach einiger Zeit wurde die Höhle enger. Gänge öffneten sich in den Wänden, und sie mußten einen lärmenden, flachen Strom überqueren, der wild über die Kiesel seines schlammigen Bettes stürzte, nur um plötzlich in einem breiten, anscheinend bodenlosen Riß zu verschwinden.
    Die Decke senkte sich, sie war mit Girlanden aus schwach glühenden Schwämmen behängt. Die Dunkelheit war vom Klang fallender Wassertropfen erfüllt. Hin und wieder warf McCormick einen Blick auf Meßinstrumente, die sich an seinem Helm befanden, und stellte fest, daß man die Temperatur angenehm nennen konnte.
    Nach weiteren fünfzig Metern betraten die Mutanten einen engen Durchgang, dessen Wände dick mit Schwämmen überkrustet waren. Bald hatte die grelle Kruste den ganzen Fels überzogen und wucherte in den Gang selbst hinein wie gummiartige Fortsätze. Sie zwangen sich auf ihrem Weg gewaltsam daran vorbei und gelangten schließlich in eine Sackgasse. Der Fungus bildete eine feste, grüne und blaue Masse in McCormicks Augen, aber seine Bewacher wußten mehr als er. Nachdem er seine Tragestange einem Begleiter übergeben hatte, legte einer der Mutanten seine Hände um einen großen Auswuchs und zog daran. Mit einem wider wärtigen, saugenden Laut öffnete sich ein breiter Teil der schimmernden Pflanzenmasse und enthüllte eine winzige Kammer. Unter grimmigem Schweigen wurde McCormick aus der Hängematte geworfen und in den Raum gestoßen.
    „Wir werden den Zapfen wieder schließen“, sagte der Mutant, der die Kammer geöffnet hatte, als er sicher war, daß McCormick ihm zuhörte, „Du wirst deinen Anzug ablegen und hier liegenlassen. Nebenan ist ein zweiter Raum, wo deine Freunde auf deine Ankunft warten. Wenn du dort bist, schließe den Zapfen.“
    „Und wenn ich es nicht tue?“ fragte McCormick höhnisch, mehr in einem Versuch, sich selbst Mut zu machen, als um die Mutanten einzuschüchtern.
    Der Mutant zuckte die Achseln mit enttäuschendem Gleichmut. „Wir werden deinen Anzug in jedem Fall bekommen. Entweder du gibst ihn her, oder wir werden ihn uns nehmen … du hast die Wahl. Vergiß aber nicht, daß unsere Berührung bei dir die Transformation auslösen könnte. Willst du das?“
    McCormick schauderte. Das war eine Waffe, gegen die er kein Verteidigungsmittel hatte.
    „Schließt den Zapfen“, murmelte er. „Ich werde tun, was ihr verlangt.“
    Er wartete, bis der Zapfen an seinem Platz war, dann untersuchte er das entgegengesetzte Ende des Raumes, bis er den richtigen ‚Griff’ entdeckt hatte. Er zerrte daran, eine Tür öffnete sich und ließ einen Stoß Luft von höherer Dichte in seine Kammer fließen. Plötzlich erkannte McCormick, daß er in dem organischen Gegenstück einer Luftschleuse stand.
    Hastig nahm er seinen Helm ab und legte ihn zur Seite. Er kämpfte sich noch aus seinem Anzug, als Lauras Gesicht in der Öffnung auftauchte. Ihr wachsamer Ausdruck explodierte in ein Lächeln des Wiedererkennens, sobald sie ihn sah. Einen Augenblick später stand sie neben ihm.
     
    Kraft redete voller Bitterkeit, mit Pausen, um zu kauen. Der Klumpen schimmernder Schwämme, den er in der Hand hielt, warf rötliche Lichtflecke auf sein Gesicht. Seine Beinwunden waren versorgt worden und schienen durchaus auf dem Wege der Besserung zu sein, dank einem lilafarbenen Gel, das die Mutanten aufgetragen hatten.
    „Also, er ist mit ihnen gegangen und seitdem nicht mehr hier gewesen.“
    McCormick legte seinen Brocken hin; jetzt schien es nicht viel mehr als ein zähes Stück Darmhaut zu sein. Er blickte das Mädchen an. Sie starrte zu Kraft mit ungeschminkter Feindseligkeit hinüber. „Ich habe das Gefühl, daß man mir nicht alles erzählt hat“, sagte McCormick geradeheraus. Er sah noch einmal Kraft an, doch der Offizier wich seinem Blick aus.
    „Wenn ich auch die Tatsachen nicht vollständig kenne, so kann ich doch raten“, schnappte Laura. „Unser General hier scheint Blut an den Händen zu haben.“
    Kraft wurde blaß. Seine Augen weiteten sich und sein Blick wanderte von Laura zu McCormick und zurück.
    Laura lachte. Es war ein böses, gefühlloses Lachen.
    „Glauben Sie, Portmeer wüßte nicht, wie heftig Ihre Leute ihm den Tod gewünscht haben?“ sagte sie. „Sein einziger Fehler war nur, daß er dachte, sie würden nichts unternehmen, solange Sie bei ihm wären.“ Wieder das Lachen. „Doch es scheint, daß man entschieden hat, daß selbst Sie

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