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Kopernikus 4

Kopernikus 4

Titel: Kopernikus 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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den Teilen, die uns am besten gefallen. Und praktische Dinge – die Judys zum Beispiel müssen auf Hautkrebs achten.“
    „Und wir müssen die ganzen Dinge alle zehn Jahre wieder nachlesen“, sagt die Judy, die Dakar genannt wird. „Es ist inspirierend. Wenn man älter wird, versteht man vieles von dem, was einem vorher nicht so klar war.“
    Amüsiert versucht Lorimer sich vorzustellen, wie es sein müßte, den Stimmen von dreihundert Jahren Orren Lorimers zu lauschen. Lorimers, die Mathematiker waren oder Klempner, Künstler, Kriminelle oder was auch immer. Die fortlaufende Erkundung und Erforschung des Selbst. Und ein Dutzend lebende Doubles; gealterte Lorimers, jüngere Lorimers. Und die Frauen und Kinder der anderen Lorimers … würde ihm das gefallen oder ihn abstoßen? Er weiß es nicht.
    „Habt ihr eure Aufzeichnungen schon gemacht?“
    „Oh, wir sind noch zu jung. Nur Notizen für den Fall eines Unfalls oder so.“
    „Werden wir auch darin vorkommen?“
    „Darauf könnt ihr euch verlassen!“ Sie lachen herzlich, belustigt, dann nüchtern. „Wirst du auch bestimmt nichts verraten?“ fragt Judy Paris. „Wir müssen Lady Blue sagen, was wir getan haben. Puuh. Aber deinen Freunden wirst du bestimmt nichts verraten?“
    Er hatte es ihnen nicht erzählt, denkt er nun, wieder in sein eigenes Selbst schlüpfend. Connie ist an seiner Seite. Sie trinkt Apfelwein aus einer Kugel. Auch er hat ein Getränk in seiner Hand, stellt er fest. Er hat es gar nicht gemerkt.
    „Judys reden immerzu.“ Connie schüttelt lachend den Kopf. Lorimer merkt, daß er die ganze Geschichte laut erzählt haben muß.
    „Das macht nichts“, sagt er ihr. „Früher oder später hätte ich es auch von allein vermutet. Ich bekam zu viele Fingerzeige … Woolagongs Erfindungen, Mydas Befürchtungen, Janes sind Denker, Billy Dees können hart arbeiten. Ich habe sechs verschiedene Geschichten von hydro-elektrischen Stationen aufgeschnappt, die alle von einer Lala Singh betreut und geführt wurden. Eure ganze Lebensart. An solchen Dingen bin ich wesentlich mehr interessiert, als ein durchschnittlicher Physiker dies sein sollte“, sagt er entschuldigend. „Ihr seid alle Klone, nicht wahr, jeder einzelne? Was können denn die Connies besonders gut?“
    „Du weißt es tatsächlich.“ Sie sieht ihn an wie eine Mutter, deren Kind etwas getan hat, was sie besorgt. „Puh! Oh, gut, Connies betreiben Landbau wie die Irrsinnigen, wir kümmern uns um Gewächse und so weiter. Die meisten unserer Namen stammen aus dem Pflanzenbereich. Übrigens bin ich Veronika. Und natürlich die Anstalten, das ist unsere schwache Stelle. Der Mutterkomplex. Wir neigen dazu, uns aller Schwachen und Hilflosen anzunehmen.“
    Ihre warmen Augen heften sich auf Lorimer, der sich unwillkürlich abwendet.
    „Wir kontrollieren es aber.“ Sie lacht herzlich. „Wir sind nicht alle so. Es gibt auch Connie-Ingenieure, und wir haben zwei junge Schwestern, die sich sehr für Metallurgie interessieren. Es ist faszinierend, was der Genotyp alles tun kann, wenn man es versucht. Die originale Constantia Morelos war eine Chemikerin; sie wog neunzig Pfund und hat in ihrem ganzen Leben keine Farm gesehen.“ Connie betrachtet ihre eigenen muskulösen Arme. „Sie wurde von den Verrückten getötet, und sie hat sich mit Waffengewalt verteidigt. Es ist so schwer zu verstehen … Und ich hatte eine Schwester, Timothy, die Dynamit hergestellt und zwei Kanäle gesprengt hat – dabei war sie nicht einmal eine Andy.“
    „ Eine Andy …“, sagt er.
    „O Gott.“
    „Auch das habe ich bereits vermutet. Frühe Androgenbehandlung.“
    Sie nickt zögernd. „Ja. Wir benötigen für einige Aufgaben einfach die Muskelkraft. Für einige wenige. Die Kays sind sehr stark. Puh!“ Plötzlich streckt sie ihren Rücken, stöhnt, als hätte sie einen Krampf gehabt. „Oh, ich bin froh, daß du es weißt. Es war so schlimm. Wir konnten nicht einmal singen.“
    „Warum nicht?“
    „Myda war sicher, daß wir laufend Fehler machen würden. Wir hätten so viele Wörter verändern müssen. Dabei singen wir normalerweise häufig.“ Sie summt einige Takte eines Liedes.
    „Welche Art von Liedern singt ihr?“
    „Oh, alle Arten. Abenteuerlieder, Arbeiterlieder, Kinderlieder, Stimmungslieder, Scherzlieder, traurige Lieder – alles.“
    „Und was ist mit Liebesliedern?“ fragte er. „Kennt ihr die … nun, die Liebe, noch immer?“
    „Natürlich, wieso sollten wir einander nicht mehr

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