Kopernikus 4
Kabine, in der sie Gemüse züchten, nicht von dort, wo die sanitären Einrichtungen sind. Lorimer fühlt das Unheil wieder; Dave sollte ein wachsames Auge auf Bud haben. Aber Dave ist mit Lady Blue zum Kontrollraum gegangen.
„OH, AUF DIE HÜBSCHE ROTE FEDER SCHIEN DIE SONNE HELL“, grölt Bud.
Etwas sollte unternommen werden, denkt Lorimer schmerzerfüllt. Er regt sich; eine ungeheure Anstrengung.
„Keine Sorge“, sagt Connie. „Andy ist bei ihnen.“
„Ihr habt keine Ahnung, ihr habt ja keine Ahnung, was ihr da angefangen habt.“ Er stößt sich in Richtung des Durchganges ab.
„… ALS SIE SCHLAFEND DALAG, KAM EIN COWBOY GANZ SCHNELL …“ Allgemeines Gelächter von der Schleuse. Lorimer taucht hinein in den grünlichen Dunst. Hinter dem Zaun der Stangenbohnen sieht er Bud, der seltsam angespannt hinter Judy Paris herschwebt. Andy hängt lachend an den Leguankäfigen.
Bud gelingt es, einen von Judys Knöcheln zu fassen. Ruckartig bringt er sie beide zum Halten, ihr gelber Pyjama flattert. Sie kichert ihm von unten her zu und macht keine Anstrengungen, sich zu befreien.
„Mir gefällt das nicht“, flüstert Lorimer.
„Bitte misch dich nicht ein.“ Connie faßt ihn am Arm, sie zieht sie beide zum Werkzeugschuppen. Lorimers Alarmiertheit scheint abzuebben; er wird zusehen, seine Gelassenheit wiederfinden. Die anderen haben sie nicht bemerkt.
„Oh, einst lebte einmal eine indianische Maid …“ – Bud singt nun viel zurückhaltender – „… die niemals Angst hatte, daß ein alter Trapper es ihr mal besorgen könnte, ahem, ahem“, hustet er gekünstelt und lachend. „He, Andy, ich höre, wie sie nach dir rufen.“
„Was?“ sagt Judy. „Ich höre nichts.“
„Sie rufen dich, mein Junge. Dort draußen.“
„Wer?“ fragte Andy lauschend.
„Na sie, um Himmels willen.“ Er läßt Judy los und stößt sich in Andys Richtung ab. „Hör zu, du bist doch ein großes Kind. Kannst du denn nicht sehen, daß Judy und ich etwas Privates zu erledigen haben?“ Er dreht Andy sanft herum und stößt ihn hinter die Bohnenstauden. „Es ist doch Neujahrsabend, Dummkopf.“
Andy schwebt passiv an dem grünen Zaun vorbei, winkt Lorimer und Connie zu. Bud ist wieder bei Judy.
„Ein frohes neues Jahr, Mäuschen“, sagt er lächelnd.
„Frohes neues Jahr. Habt ihr denn spezielle Dinge am Neujahrsabend gemacht?“ fragt sie neugierig.
„Am Neujahrsabend?“ Er kichert und umklammert ihre Schultern. „Am Neujahrsabend, ja, das haben wir getan. Soll ich dir mal einige unserer primitiven Erdgebräuche zeigen, hmmm?“
Sie nickt mit großen Augen.
„Nun, zuerst wünschen wir einander Glück, so etwa.“ Er zieht sie an sich und küßt sanft ihre Wangen. „Kriistuß, was für eine dumme Göre. Man kann wirklich sagen, daß man lange draußen war, wenn sogar die häßlichen Weiber begehrenswert sind. O Gott, aaahhh …“ Seine Hand spielt mit ihrer Bluse. Der Mann ist nicht bei Sinnen, erkennt Lorimer. Er weiß nicht, daß er unter Drogeneinfluß steht, er spricht seine Gedanken laut aus. Das muß ich auch getan haben. O Gott … Er verbirgt sich hinter seinen Brillengläsern, ein Beobachter im schützenden Licht der Ewigkeit.
„Dann schmusen wir ein bißchen miteinander.“ Seine Stimme hat wieder den vorherigen freundlichen Klang. Bud drückt das Mädchen fester an sich, streichelt ihren Rücken. „Fetter Arsch.“ Er preßt seinen Mund auf ihren, sie leistet keinen Widerstand. Lorimer sieht, wie Buds Griff sie fester umspannt, seine Hände machen sich an den Knöpfen zu schaffen, verschwinden unter ihrer Bluse. In seiner Hose beginnt sein eigenes Geschlecht sich zu regen. Judy rudert hilflos mit den Armen.
Bud schnappt nach Luft, eine Hand an ihrem Reißverschluß. „Hör auf, mich anzustarren“, sagt er heiser. „Noch ein verdammtes Wort, und du wirst herausfinden, wofür dein großer Mund gut ist. Oh, Mann, ein richtiger Flaggenmast. Hart wie Stahl … Das ist dein Glückstag, du kleines Luder.“ Er umklammert inzwischen ihre Brüste, große Brüste. Drückt und liebkost sie. „Zwei verfluchte Jahre im Arsch, für nichts und wieder nichts“, murmelt er. „Ach, scheiß doch drauf! Kann nicht mehr warten, Mann, sieh doch bloß mal diese Titten an …“
Er küßt sie erneut, rasch und flüchtig, und lächelt auf sie herab. „Gut?“ fragt er mit seiner zärtlichen Stimme, sein Mund sinkt auf ihre Nippel, seine Hand sucht nach ihrer Taille, nach den Schenkeln. Sie zittert und
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