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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Kopfschutz, den sie nach der Operation trug, ließ nur einen Strohhalm durch.
    „Ich hab’s gehört“, sagte er, bevor er sich hinsetzte.
    Dierdre klappte die Vorderseite ihres eiförmigen Helms hoch. Der Raum leuchtete infrarot. Sie sah sich um.
    „Was machen die Augen?“ fragte Snorkel.
    „Sie jucken.“
    „Du brauchst viel Ruhe.“
    Max schaltete sich ein. „Wir brauchen alle Ruhe, und am meisten die da draußen.“ Erwies auf die Tafel. „Sie werden froh sein, wenn sie sich ausruhen und die Arbeit für eine Weile den Schiffen überlassen können.“
    Snorkel und Dierdre schauten auf die Plantafel.
    Max sah von einem zum andern.
    „Ich glaube nicht, daß er den Rückruf befolgt, weißt du das?“ sagte Dierdre.
    „Das weiß ich.“
    „Ich wollte nicht davon anfangen“, warf Snorkel ein.
    „Bis nach dem Rückruf brauchen wir nichts zu sagen. Bis dahin ist es nicht offiziell.“
    „Trotzdem kannst du dich schon darauf vorbereiten“, sagte Dierdre.
    Max seufzte. Sein Alter und seine Erfahrung drückten ihn nieder wie ein umgestürztes Bücherregal.
    „Sie ist tot“, sagte er. „Sie muß tot sein.“
    „Uns brauchst du nicht zu überzeugen.“
    „Es ist wie künstliche Beatmung“, meinte Dierdre. „Man soll mit den Wiederbelebungsversuchen nicht aufhören, bis man sicher ist, daß einer tot ist. Und erst in dem Augenblick, wo man aufhört, es zu versuchen, kann man sicher sein, daß er tot ist. Nur dann.“
    „Liebt er sie so sehr?“
    „Ich weiß nicht, ob es Liebe oder die Idee der Liebe ist“, sagte Snorkel. „Billy war nahezu der klassische Fall von jemandem, der versucht, an gebrochenem Herzen zu sterben, oder zumindest so zu tun. Aber er war zäh und ist nicht gestorben. Er ist am Ball geblieben, hat weitergearbeitet, ist besser geworden. Irgendwo da drinnen ist ihm klargeworden, was er mit sich machte. Deshalb hat er damit aufgehört, hat die Pose fallengelassen. Aber das wirkliche Gefühl in seinem Innern, das hat er behalten.“
    „So lange habe ich dich noch nie über eine einzige Person reden hören, Otto“, sagte Max.
    „Länger möchte ich auch niemals über eine einzige Person reden.“
    „Er wird nicht zurückkommen, bevor er sicher ist“, sagte Dierdre.
    „Und wann ist er sicher?“
    „Wenn er zurückkommt“, sagte Snorkel.
     
    Der Rückruf kam. Billy sah zu, wie die anderen Schiffe in den Beschleunigungsbereich schalteten.
    So viel zu tun, so viel abzudecken. So viel Geräusch, so viel Licht.
    Das große Kristallschiff Argus schwenkte weiter auf den Funkstrahl zu, der den Maschinenüberrest markierte, wenngleich es bei dieser Geschwindigkeit noch einen Tag weit davon entfernt war.
     
    „Billy, hier ist Dierdre.“
    „Hallo, Kleines, wie geht’s dir?“
    „Schrecklich.“
    „Augenschmerzen?“
    „Auf der Haut auch. Ein Ausschlag.“
    „Ah, das. Das geht weg.“
    „Sagt Snorkel auch. Billy …“
    „Wie geht’s Onkel Max?“
    „Er ist hier. Er ist sehr verletzt.“
    „Oh, Dierdre …“
    „Billy, komm zurück. Bitte. Für mich wenigstens, wenn du es für ihn nicht tun kannst?“
    „Dierdre, ich kann nicht. Ich kann einfach nicht. Noch nicht.“
    „Ich weiß, daß du glaubst, du kannst nicht, Billy, aber du kannst. Du mußt es nur tun. Du hast nicht geschlafen und nichts. Du könntest gar nichts sehen, wenn du etwas fändest. Ich habe mit den Veränderungen gerade erst angefangen, und wahrscheinlich kann ich im Moment besser sehen als du …“
    „Nein, das kannst du nicht. Du wirst es eines Tages können, Kleines. Du wirst besser sein als ich und Onkel Max und Onkel Chester zusammen. Aber ich bin okay. Ich nehme etwas, und ich kann noch ganz gut sehen.“
    „Oh, Billy, es gibt keine Möglichkeit, daß Sally …“
    „William! Hier spricht Snorkel. Was zum Teufel nimmst du?“
    „… uh, Myoptin. Nur eine Spur. Keine Sorge, Doc, ich kenne meine Grenzen.“
    „Das ist großartig, William, einfach großartig! Nicht nur, daß du durchmachst, bis du umfällst – du wirst dir dabei auch noch die Augen verbrennen. Nimm nichts mehr davon, Billy, und das meine ich ernst! Willst du blind werden? Wirklich blind? Stell dir das vor. Ich hoffe, das kannst du. Ich hoffe, daß du jetzt zitterst. Spiel nicht mit diesem Zeug herum! Schalte dein Schiff in den Beschleunigungsbereich, geh schlafen und komme zurück hierher. Jetzt machst du mir wirklich Sorgen.“
    „Okay, Doc, nichts mehr, nichts mehr. Ich werde die Finger davon lassen. Nur etwas, das mich

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