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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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wachhält, nur noch ein bißchen. Ich könnte etwas herauskommen, aber …“
    „Zwei Milligramm BNK alle sechs Stunden für … zwölf Stunden. Das ist alles. Mehr nicht. Dann drehst du und kommst zurück nach Hause.“
    „Zwei BNK. Okay, Snorkel. Du kannst dich darauf verlassen. Gib mir noch einmal Dierdre, ja?“
    „Billy?“
    „Ja, Kleines. ‚Komm zurück4. Ich weiß.“
    „Komm zurück.“
    „Noch einen halben Tag, wie der Doktor sagt. Das ist alles. Ich werde wirklich langsam müde. Ich weiß, wann ich verloren habe, Kleines …“
    „Was, Billy?“
    „Ich hoffe, du mußt so etwas niemals tun. Es reißt dir das Herz heraus. Wirklich.“
    Dierdre wandte sich vom Lautsprecher ab. Billy schaltete sich aus. „Mein Gott“, sagte Snorkel kopfschüttelnd. „Myoptin, mein Gott. Läßt seinen Kopf sausen, während seine Augen weiter beobachten. Mein Gott. Bewahre uns vor der Liebe, bewahre uns vor der Liebe.“
    Dierdres Schultern zuckten. Maxwell ging zu ihr hinüber und nahm sie in den Arm, aber das Zucken hörte lange Zeit nicht auf.
     
    Billy Big-Eyes war jetzt allein, so allein und so erschöpft, wie er es noch nie gewesen war. Aber es kümmerte ihn nicht mehr. Sein Kopf war aus Teig, seine Arme und Beine aus Blei. Sein Gesicht gehörte jemand anderem. Die Droge ließ seine Augen brennen. Snorkel hatte recht gehabt. Es war nur so, daß die Erschöpfung und die Grenzenlosigkeit und die Aktivität um ihn herum ihm zum ersten Mal allmählich zuviel wurden. Ihm wurde klar, daß er sich draußen in den Tiefen befand und daß sie größer waren und mehr Geräusch und Bewegung enthielten, als ein Mensch es sich eigentlich vorstellen konnte. Auf der Oberfläche eines Planeten war das unvorstellbar; dort hatte man die Sterne über sich, den Boden zu seinen Füßen, den Hori …
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich ein Meßinstrument bewegte .
    Er schaute auf die Konsole. Er starrte auf die Instrumente, versuchte, mit seiner Willenskraft noch einmal etwas zu bewegen. Die Instrumente verharrten regungslos.
    Myoptin war kein Halluzinogen. Das BNK sollte Erschöpfungsgifte, die Halluzinationen hervorriefen, mit Hilfe des körpereigenen Adrenalins unterdrücken. Er wußte, daß sich ein Meßgerät bewegt hatte.
    Er räumte die Konsole ab und checkte die Instrumente, eines nach dem andern. Er studierte sie. Er ging die Sektionen durch, bearbeitete sie einzeln und nacheinander, bis er sie alle im Gedächtnis hatte. Dann setzte er ein Schnellprogramm auf, das alle Meßinstrumente zur Optimalanzeige bringen sollte. Er sah aufmerksam zu, und seine Hände krallten sich um die Sessellehnen.
    „Beweg dich, verdammt!“
    Einige der Funkstrahlempfänger pulsierten regelmäßig und normal. Sie lenkten ihn ab. Er verschob seine Sicht nach oben, aber es half nichts. Das Warnlichtspektrum ließ sie erglühen, und sie drängten sich in sein Bewußtsein.
    „Max! Max!“ rief er. „Wer ist da?“
    „Hier ist Max, Billy. Was ist los?“
    „Max, schalte die Funkmarkierungen ab, schalte alles ab! Einer meiner Detektoren hat sich bewegt.“
    „Wir können die Funkstrahlen nicht abschalten, nicht in dieser Sekunde. Das weißt du.“
    „Verdammt, Max, schalte etwas ab!“
    „Billy, hier ist Snorkel. Was ist los?“
    „Gib mir Max, Snorkel, verflucht nochmal!“
    „Ich bin noch da, Billy. Was hast du gesehen?“
    „Einen Detektor. Er hat sich einmal bewegt. Ich bekomme keine Anzeige.“
    „War es ein Funkstrahl?“
    „Nein, Max, Nein! Etwas anderes, auf einer anderen Frequenz. Zuviel Geräusch und Müll hier draußen. Die Funkstrahlen stören mich. Schalte sie ab. Ich werde die Wasserstoff- und Sauerstoffemission dämpfen. Aber schalte die Strahlen ab Max!“
    Ein paar Augenblicke später schalteten sie sie ab.
    Im Fokusraum war es völlig still. Es gab kein stellares Geräusch, kein Flackern von Sonnenwinden, kein Knistern von ionisierter Materie. Billy schaltete die Maschinen ab und trieb in einer gekrümmten Bahn dahin. Er lauschte und beobachtete.
    „Dreht er jetzt durch da draußen?“
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht hat die Droge etwas damit zu tun, oder die Erschöpfung. Vielleicht hat er etwas genommen, was er mir nicht gesagt hat, aber das bezweifle ich. Wenn wir noch einen Biotelemeter hätten, wir früher, dann könnte ich mehr sagen. Aber er ist so verspannt, daß ich sowieso keine vernünftige Daten bekäme.“
    „Schläft Dierdre?“
    „Ja.“
    „Weck sie auf. Vielleicht brauchen wir sie, damit sie mit

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