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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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um was für einen Film es sich handelt?“
    Sie lächelte zu dem Moderator auf. „Aber gerne. Aber zunächst möchte ich noch sagen, daß ich selbst begeisterter Zuschauer der Juniorenshow bin und ich mir keine Folge entgehen lasse. Deshalb freut es mich ganz besonders, daß ich heute hier sein darf.“
    Der Moderator räusperte sich und entblößte für das Publikum grinsend blendendweiße Zähne. „Über ein Kompliment von so einer reizenden jungen Dame freut man sich natürlich ganz besonders. Vielen Dank. Aber nun zum neuesten Film. Was für eine Rolle spielen Sie?“
    „Ich spiele ein mittelloses fünfzehnjähriges Mädchen, das bei der Heilsarmee übernachten muß und dabei hintereinander von sieben alten Männern verführt wird. Es handelt sich um einen Spielfilm für Zehn- bis Dreizehnjährige, und ich bin überzeugt, er wird ein großer Erfolg werden.“
    „Ja, das glaube ich auch, und ihr am Bildschirm seid sicher auch schon gespannt. Aber ihr werdet noch bis zur Fertigstellung des Films Geduld haben müssen.“ Er führte seinen Studiogast zu einem großen Korb, neben dem eine Leiter stand. „Und hier haben wir alle richtigen Einsendungen, aus denen Miß Gillon nun fünf Karten herausziehen wird. Doch zuvor möchte ich noch kurz auf die richtige Lösung eingehen.“
    Nun sah man auf dem Bildschirm zwei Soldaten, von denen einer definitiv Amerikaner war. Über Nationalität und Hautfarbe des anderen konnte man sich zunächst kein eindeutiges Bild machen; er hatte jedoch unübersehbar fernöstliche Gesichtsmerkmale. Der Amerikaner riß eine Axt von seinem Gürtel und schlug seinem Gegner damit den Schädel ein. Blut und Gehirnmasse spritzten weithin und besudelten den Anzug des Amerikaners, der mit einer raschen Bewegung die Axt wieder an sich riß. Einen Augenblick fing die Kamera die klaffende Schädelwunde des Gegners ein, bevor dieser zu Boden stürzte. Der Amerikaner schlug wild mit der Axt auf ihn ein, bis nur noch eine blutige Masse auf dem Boden zurückblieb. Danach zündete er sich gemütlich eine Zigarette an und lief weg, wobei er Farne und herabhängende Zweige mit der noch blutigen Axt abtrennte. Kurz bevor er hinter einem Zweig verschwand, drehte er sich nochmals um, kniff ein Auge zusammen und öffnete den Mund. Die Kamera holte sein Gesicht in Großaufnahme heran. „Na?“ fragte er, breit Kaugummi kauend. „Habt ihr die Lösung?“
    Der Moderator kam ins Bild. „Selbstverständlich habt ihr die Lösung, ihr habt sie ja eben gesehen. Die Axt ist als Nahkampfwaffe im Dschungel viel besser geeignet als ein Gewehr, denn abgesehen davon, daß man den Gegner damit sauber und effektiv töten kann, ermöglicht sie es einem auch noch, ohne größere Schwierigkeiten den Urwald zu durchqueren. Hier in diesem Korb, aus dem Miß Gillon nun gleich die fünf Hauptgewinner ziehen wird, befinden sich alle Zuschriften, auf denen das Wort Axt als richtige Lösung angegeben war. Bitte, Miß Gillon!“
    Desiree Gillon tänzelte zu der Leiter, erklomm mit affektierten Bewegungen die Sprossen, wühlte in dem Korb – wobei sie sich aufreizend vornüberbeugte und viel Schenkel sehen ließ – und zog schließlich die erste Karte heraus, die sie dem Moderator gab.
    „So … wen haben wir denn da?“ Es folgte eine kurze Pause, während er sich bemühte, die Schrift auf der Karte zu entziffern, dann blickte er wieder lächelnd in die Kamera. „So. Der erste Gewinner eines vollautomatischen Schnellfeuergewehres ist …“ Er wartete, bis der eingespielte Trommelwirbel verklungen war, und fuhr dann fort: „… Danny Steinback. Der kleine Danny ist … elf Jahre alt.“
    Er trat einige Schritte beiseite, und die Kamera folgte ihm, wobei der Kameramann genüßlich am ausgestreckten Bein von Miß Gillon entlangglitt. Schließlich hielt er das Mikro dicht vors Gesicht und sagte: „Und während unsere reizende Miß Gillon die weiteren Gewinner zieht, zeigen wir euch einen Film über das entbehrungsreiche Leben der amerikanischen Eingreiftruppen in Saudi-Arabien. Film ab.“
    „Ob ich auch etwas gewinne?“ fragte Billy, den der gezeigte Film nur am Rande zu interessieren schien, erwartungsvoll.
    „Aber was sollen wir denn in einer Stadtwohnung mit einem Schnellfeuergewehr?“ sagte seine Mutter. „Ich bitte dich, Liebes, wir …“
    „Doch!“ fiel ihr Billy ins Wort. „Ich will eins! Ich könnte in den Ferien zu Tante Martha aufs Land fahren und ihre Hühner abknallen, wie die amerikanischen

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