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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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durchforstet hatten.
    Dierdre arbeitete mit einem Taschendrucker. Ihre Finger glitten über die Tastatur. Sie schrieb Zahlen auf einen Speicherblock und codierte sie mit Buchstaben, bevor sie verschwanden, um Platz für weitere Zahlen zu machen. Gelegentlich tippte sie eine zurück und addierte sie zu den Zahlen, mit denen sie arbeitete.
    Maxwell schaute ihr amüsiert zu.
    „Hast du sie noch nicht memoriert?“ fragte er, als sie aufhörte.
    „Jedermann weiß, daß nur du und Gilmore Oculli solche Sachen dem Gedächtnis überlassen. Nein, ich mach’s auf die sichere Art, mit Block und Griffel. Wenn ich etwas falsch mache, kann ich feststellen, wo der Fehler liegt. He!“ Sie sah ihren Urgroßonkel an. „Wieso hast du Scoutmaker auf diese Bahn geschickt? Nach dem Buch dürfte man damit erst anfangen, wenn sie ein fünfundzwanzigmaschiges Gitter aufgebaut haben.“
    „Ich hoffe, daß wir eine Menge Glück haben. Die beiden innersten Schiffe können mit weiträumigen Suchbögen anfangen und damit genausoviel abdecken wie drei andere. Ich hoffe, daß die Nachtwache sich in einem der wahrscheinlichsten Bereiche befindet. Aber eigentlich hätte ich dort gern schon fünf Schiffe.“
    „Die hast du bald“, sagte Dierdre, „aber ich rate dir, nach dem Standardverfahren vorzugehen. Wirklich, und vielleicht mußt du das Ganze mehr als einmal durchgehen, wenn etwas wirklich Schlimmes passiert ist. Das Gebiet dort draußen ist schrecklich groß. Du hattest recht. Es ist wirklich ein Wunder, wenn sie im ersten Durchgang gefunden wird.“
    „So ist es immer“, sagte Maxwell Big-Eyes. „Du warst noch nicht da draußen, hast die Tiefen noch nicht gesehen. Wo unser Standort hier nichts als eine Koordinate ist, weil es so viele Punkte gibt, die sich viel besser als Referenz verwenden lassen.
    Wir wissen nur, daß dort draußen etwas geschehen ist. Der Funkverkehr brach mitten im Satz ab. Sie hat einen Probabel gejagt. Ihre Daten sahen völlig normal aus, nichts Gefährliches. Sie war zu weit von dem Probabel entfernt, als daß irgendwelche bekannten Kräfte sich auf ihr Schiff hätten auswirken können. Ich weiß, es ist unwahrscheinlich, aber ich arbeite jetzt mit der Annahme eines massiven Geräteausfalls an Bord des Schiffes.“
    Dierdre betrachtete den Block, den sie in ihrer schmalen Hand hielt, und hob ihn hoch.
    „Wenn es doch nur nicht alles auf einen Haufen Zahlen hinausliefe“, sagte sie.
    „Das tut es immer, Dierdre. Sowenig uns das gefällt.“
    „Ich meine“, sagte sie, „da ist jemand da draußen, der für jemand anderen so wichtig ist, daß der bereit ist, sich gegen dich, gegen den Rat und gegen alle zu stellen, um dorthin zu kommen. Aber sie zu finden, läuft letzten Endes auf einen Haufen Zahlen hinaus, die mit jeder Stunde größer und größer werden.“
    Maxwell lockerte schüttelnd seine Handgelenke und rieb sich mit dicken Fingern den Hals. „Zahlen sind Werkzeuge, Dierdre. Männer und Frauen haben sie gemacht und ihre Wissenschaften, ihre Technologie darauf aufgebaut. Wenn die Wissenschaft versagt, müssen sie auf die Zahlen zurückgreifen.“
    Er erwartete, daß sie noch etwas sagen, daß sie sich erregen und die Worte „nicht fair“ ins Spiel bringen würde, aber sie tat es nicht. Sie saß einen Augenblick lang stumm da und machte sich dann wieder an ihre Arbeit.
    Maxwell merkte, daß er nickte. Nichts, was jemand im Moment hätte tun können, wurde nicht schon getan.
     
    Der Schlaf half Billy überhaupt nicht.
    Er hatte nur verschwommene, beunruhigende Träume gehabt, an die er sich nicht erinnern konnte, als er erwachte. Die Stunden, in denen er jetzt bei Bewußtsein war, würden ihm zusetzen, nicht so sehr die, die er schlafend verbrachte.
    Er wusch und entleerte sich, aß etwas und setzte seinen Chromhelm auf. Er stieg durch die lange Röhre hinauf in den Fokusraum und nahm seinen Platz an den Instrumenten ein. Er gab seine Kursberechnungen und die möglichen Veränderungen ein, alle Daten, die er von dem verlorenen Schiff besaß, und dazu das Suchraster, das die anderen Scoutschiffe voraussichtlich fahren würden.
    Max rief er noch nicht. Er wollte nachdenken. Gleichzeitig wollte er auch eine Weile nicht nachdenken müssen.
    Er lehnte sich in seinen Sessel zurück und sah zu, wie die Sterne in außergewöhnlich langen Wellen vorüberzogen, während das Schiff mit äußerster Kraft vorwärtsjagte. Dies waren die einzigen Frequenzen, in denen er sehen konnte, wenn die Argus sich im

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