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Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Steve?“ fragte Peter. „Ich habe seinen VW unten in der Garage gesehen. Hat mich verblüfft. Wie lange fährt er das Ding jetzt schon? Fünfzehn Jahre?“
    „Nicht ganz“, erwiderte E. C. „Er ist irgendwo im Haus und mixt sich wahrscheinlich einen Drink.“ Seine Lippen verzogen sich leicht, als er das sagte, was Peter eine ganze Menge mehr sagte, als dies seine Worte taten.
    „Und Bunnish?“
    „Brucie ist bis jetzt noch nicht in Erscheinung getreten. Ich glaube, er hat deine Ankunft abgewartet. Ihr wollt jetzt wahrscheinlich eure Zimmer sehen.“
    „Wie finden wir sie, wenn unser Gastgeber fehlt?“ erkundigte sich Kathy trocken.
    „Ah“, sagte E. C, „ihr seid noch nicht mit den Wundern von Bunnishland bekannt gemacht worden. Schaut mal da hinüber.“ Er zeigte zum Kamin.
    Peter hätte geschworen, daß an der Wand über der Kaminöffnung ein Gemälde gehangen hatte, als sie eingetreten waren – eine Art surreale Landschaft. Jetzt gab es dort einen großen, rechteckigen Bildschirm, auf dem Worte zu sehen waren, ein leuchtendes Rot auf Schwarz, WILLKOMMEN, PETER. WILLKOMMEN, KATHY. EURE SUITE LIEGT IN DER ZWEITEN ETAGE, ERSTE TÜR. BITTE MACHT ES EUCH BEQUEM.
    Peter drehte sich um. „Wie …“
    „Zweifellos vom Aufzug ausgelöst“, sagte E. C. „Ich bin genauso begrüßt worden. Brucie ist ein Elektronik-Genie, vergiß das nicht. Dieses Haus ist voller Apparaturen und Spielereien. Ich habe es ein bißchen erforscht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Warum packt ihr beide nicht aus und kommt dann wieder hierher? Ich gehe nicht weg.“
    Sie fanden ihre Zimmer recht leicht. Das riesige, geflieste Bad entpuppte sich als Innenhof im Freien mit einer heißen Wanne, und die Suite hatte ein eigenes Wohnzimmer mit Kamin. Darüber war ein abstraktes Gemälde angebracht, aber als Kathy die Zimmertür schloß, verblaßte es und wurde von einer weiteren Mitteilung ersetzt: ICH HOFFE, IHR FINDET DIES ZUFRIEDENSTELLEND.
    „Reizender Bursche, unser Gastgeber“, sagte Kathy, nachdem sie sich auf die Bettkante gesetzt hatte. „Hoffentlich sind diese Fernsehschirme – oder was immer das für Dinger sind – nicht zwei-wegig. Ich habe nicht vor, für irgendeinen elektronischen Voyeur eine Show abzuziehen.“
    Peter runzelte die Stirn. „Würde mich nicht überraschen, wenn das Haus wirklich voller Wanzen wäre. Bunnish war immer ein komischer Typ.“
    „Wie komisch?“
    „Es fiel schwer, ihn zu mögen“, antwortete Peter. „Er war großspurig, hat immer damit geprahlt, was für ein guter Schachspieler er doch sei, wie schlau er sei, diese Art von Sachen. Niemand hat ihm wirklich geglaubt. Seine Noten waren gut, schätze ich, aber den Rest der Zeit wirkte er ziemlich bescheuert. E. C. hatte immer allerlei gerissene Streiche und Schabernacks auf Lager, und Bunnish war sein Lieblingsopfer. Ich weiß nicht mehr, wie oft wir auf seine Kosten gelacht haben. Bunnish war auch wirklich der Idiot in Person. Plump, rundgesichtig, mit fleischigen Hängebacken wie eine Art Streifenhörnchen, sein Haar trug er im Bürstenschnitt. Er war im ROTC. Ich habe nie jemanden gesehen, der in einer Uniform lächerlicher ausgesehen hat. Er hatte nie Verabredungen.“
    „Schwul?“
    „Nein, wohl kaum. Asexuell trifft es wohl besser.“ Peter blickte sich im Zimmer um und schüttelte den Kopf. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie es Bunnish geschafft hat, derart groß herauszukommen. Ausgerechnet er.“ Er seufzte, öffnete den Koffer und begann auszupacken. „Delmario hätte ich es vielleicht zugetraut“, fuhr er fort. „Steve und Bunnish waren beide mit Technik befaßt, aber Steve kam mir immer viel schlauer vor. Wir dachten alle, er sei ein richtiger Könner. Bunnish wirkte nur wie arrogantes Mittelmaß.“
    „Er hat euch getäuscht“, sagte Kathy. Sie lächelte süßlich. „Natürlich ist er nicht der einzige, der euch getäuscht hat, oder? Auch wenn er vielleicht der erste war.“
    „Genug“, sagte Peter und hängte das letzte seiner Hemden in den Schrank. „Komm, gehen wir wieder hinunter. Ich möchte mit E. C. reden.“
    Kaum waren sie aus ihrer Suite hinausgetreten, als eine Stimme sie begrüßte. „Pete?“
    Peter drehte sich um, und der große Mann, der in der Tür am hinteren Ende des Flurs stand, lächelte ihm ein entstelltes Lächeln zu. „Erkennst du mich nicht, Pete?“
    „Steve?“ sagte Peter verwundert.
    „Sicher, he, was denkst du, wer sonst?“ Er trat ein wenig unsicher aus seinem Zimmer, und

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