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Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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hat verloren“, antwortete Peter. „Aber es war eine knappe Sache. Einen Moment lang habe ich gedacht, wir hätten ihn.“
    Kathy schnaubte.
    „Also, was jetzt?“ sagte E. C.
    „Du wirst morgen spielen?“
    E. C. zuckte mit den Schultern. „Warum nicht? Ich habe nichts zu verlieren.“
    „Gut“, sagte Peter. „Du kannst ihn schlagen. Steve hätte fast gewonnen, und wir kennen beide den Zustand, in dem er ist. Wir müssen das Spiel analysieren, wir müssen die Stelle finden, wo er seinen Fehler gemacht hat.“
    E. C. fummelte an seinem Schnauzer herum. Er sah kühl und nachdenklich aus. „Dieser Bauernzug“, schlug er vor. „Derjenige, der kein Schach gebracht hat. Der hat Weiß die Gelegenheit zu diesem Gegenangriff geboten.“
    „Er hat auch das Matt-Netz aufgebaut“, meinte Peter. Er schaute über die Schulter zurück, sah Kathy mit verschränkten Armen dastehen. „Könntest du das Schachbrett aus dem Schlafzimmer holen?“ fragte er sie. Als sie ging, wandte sich Peter wieder E. C. zu. „Ich glaube, Steve war bereits verloren, als er diesen Bauernzug gemacht hat. Der war angesichts der drohenden Gefahren der einzig mögliche gute Zug. Alles andere hätte sich nach ein paar Schachs einfach totgelaufen. Er hat sich vorher geirrt, denke ich.“
    „All dieses Schachbieten“, sagte E. C. „Vielleicht war es zuviel des Guten?“
    „Genau“, sagte Peter. „Statt ihn in ein Schachmatt zu treiben, hat ihn Steve in die Sicherheit getrieben. Du mußt irgendwo dazwischen variieren.“
    „Einverstanden.“
    Kathy kam mit dem Schachspiel an und stellte es auf den niederen Tisch zwischen ihnen. Als Peter rasch die kritische Stellung aufbaute, setzte sie sich auf den Boden und zog die Beine an den Körper heran. Aber es wurde ihr rasch langweilig, als sie zu analysieren begannen, und es dauerte nicht lange, bis sie mit einem verächtlichen Laut wieder hochkam. „Ihr seid beide verrückt“, sagte sie. „Ich werde mir etwas zu essen holen.“
    „Bring uns etwas mit, ja?“ bat Peter. „Und ein paar Flaschen Bier.“ Aber als sie später das Tablett neben E. C. und ihm abstellte, bemerkte er es kaum.
    Sie blieben bis tief in die Nacht. Kathy war die einzige, die zum Essen mit Bunnish hinunterging. Als sie zurückkehrte, sagte sie: „Dieser Mann ist ekelhaft“, und sie sagte es so nachdrücklich, daß Peter tatsächlich kurz vom Spiel abgelenkt war. Aber nur für einen Augenblick.
    „Wie wär’s hiermit?“ sagte E.C. und zog einen Springer, und Peter schaute rasch wieder zurück.
     
    „Ich sehe, du hast dich entschieden zu spielen, Stuart“, sagte Bunnish am nächsten Morgen.
    E. C, der gepflegt und frisch aussah, eine Tasse voll dampfenden schwarzen Kaffees in der Hand, nickte forsch. „Du bist so gescheit wie immer, Brucie.“
    Bunnish kicherte.
    „Allerdings wäre da noch eine Sache“, sagte E. C. und hielt einen Finger hoch. „Ich glaube dein Ammenmärchen von dieser Zeitmaschine noch immer nicht. Wir spielen dieses Spiel zu Ende, in Ordnung, aber wir werden um Geld spielen, nicht um eine deiner Rückblenden. Verstanden?“
    „Ihr Spaßvögel seid wirklich argwöhnische Typen“, sagte Bunnish. Er seufzte. „Alles, was du willst, natürlich. Du willst Geld. Also gut.“
    „Eine Million Dollar.“
    Bunnish lächelte breit. „Kleingeld“, sagte er. „Aber ich bin einverstanden. Schlage mich, und du wirst mit einer Million von hier weggehen. Du wirst einen Scheck annehmen, hoffe ich?“
    „Einen beglaubigten Scheck.“ E.C. drehte sich zu Peter um. „Du bist mein Zeuge“, sagte er, und Peter nickte. Sie waren heute morgen nur zu dritt. Kathy beharrte auf ihrem Desinteresse, und Delmario war in seinem Zimmer, um seinen Rausch auszuschlafen.
    „Fertig?“ fragte Bunnish.
    „Los.“
    Bunnish setzte die Uhr in Gang. E.C. streckte die Hand aus und spielte das Opfer. Springer schlägt Bauer. Seine Bewegungen waren zügig und genau bemessen. Bunnish schlug, und E. C. spielte das Springer-Opfer, ohne eine Sekunde zu zögern. Bunnish schlug wieder, drückte die Uhr.
    E. C. Stuart wischte seinen Schnauzer zurück, griff hinunter und zog einen Bauern. Kein Schach.
    „Ah“, sagte Bunnish. „Eine Verbesserung. Du hast etwas im Ärmel, nicht wahr? Natürlich hast du das. E.C. Stuart hat immer etwas im Ärmel. Der übermütige, unberechenbare E. C. Stuart. Solch ein Bursche. So einfallsreich.“
    „Spiel Schach, Brucie“, fauchte E. C.
    „Natürlich.“
    Peter schob sich näher an das Brett

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