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Kopernikus 8

Kopernikus 8

Titel: Kopernikus 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Tag dies gewesen ist“, sagte sie ihm auf dem Rückweg zum Hotel.
    In dieser Nacht bat sie ihn auf ihr Zimmer. Doch während sie sich auszogen, hämmerten nur zwei Themen in seinem Kopf. Das eine war seine Bewunderung ihrer Schönheit, Wärme und Intelligenz sowie ihrer begehrenswerten Art. Und das andere war Zanjak, Zanjak, Zanjak.
    Was sollte er tun? Er kam im gedämpften Licht zu ihr. Er stellte sich vor, wie er zu ihr sagte: „Vergib mir Marbella, aber ich muß es wissen. Dieser schreckliche Parasit … diese furchtbare Krankheit … „Und er konnte förmlich sehen, wie sie angesichts dieser taktlosen Frage vor Wut schäumen würde, worauf unweigerlich gleich die Frage folgen würde, ob er sie denn für die Art von Frau halte, die etwas so Abscheuliches vorsätzlich vor ihm verbergen konnte, und dann würde sie ihn in den Flur stoßen, die Tür zuschlagen und ihm Flüche hinterherschreien …
    Er gab nach. Sie lächelte. Ihre Augen brannten vor Verlangen, jeder Gedanke an Widerstand war absurd. Er zog sie in die Arme.
    Für den Rest der Woche waren sie Tag und Nacht unzertrennlich. Aber er gab sich keinen Illusionen hin: Dies war nur ein Urlaubsflirt, und wenn seine Zeit abgelaufen war, dann würde er nach Waldemar zurückkehren, und das wäre das Ende. Doch solange es andauerte, war es wunderbar. Sie war eine angenehme Gefährtin, und sie schien sich aufrichtig und rückhaltlos in ihn verliebt zu haben, was ihn fast schon etwas bekümmerte. Er übte bereits die Rede ein, die er ihr halten würde, wenn er ihr mitteilen mußte, daß dringende Geschäfte es ihm leider nicht ermöglichten, seinen Urlaub auf Sempoanga über die noch verbleibenden fünf Tage hinaus auszudehnen.
    Und dann, eines Morgens, während sie dösend im Bett lagen, verspürte er eine unangenehme Regung im Inneren, fast so, als würde ein winziges Geschöpf in umgekehrter Richtung seinen Harnleiter hinaufschwimmen.
    Er sagte nichts zu ihr. Doch nach dem Frühstück erfand er die Notwendigkeit, einen dringenden Anruf nach Waldemar tätigen zu müssen, und begab sich voller Entsetzen zur Krankenstation des Hotels, wo ein nüchterner und unfreundlicher Arzt eine Untersuchung durchführte und ihm mitteilte, daß er Zanjak hatte. „Sehen Sie diese winzigen roten Fleckchen in Ihrem Urin? Nur wenige Mikron im Durchmesser. Das sind eindeutige Symptome. Und die Blutprobe … die ist voller Ausscheidungen von Zanjak. “
    Helmut zitterte. „Ich kann es höchstens ein paar Tage haben. Vielleicht haben wir es so frühzeitig entdeckt …“
    „Tut mir leid. Diese Möglichkeit scheidet aus.“
    „Was mache ich jetzt nur?“ fragte er tonlos.
    Der Arzt gab bereits Daten in ein Terminal ein. „Zuerst einmal setzen wir Sie auf die Krankenliste. Damit ist ein Eintrag im Paß verbunden. Sie wissen doch über die Quarantäne Bescheid, oder? Wenn Ihre Heimatwelt sich an die Vertragsklauseln hält, dann wird sie die Kosten für eine Überweisung Ihres Vermögens und den Transport eines kleinen Teiles Ihrer Habe übernehmen. Sie können so lange im Hotel bleiben, wie Sie es sich leisten können. Danach wird man Ihnen einen mietzinsfreien Raum im Quarantänezentrum zuweisen, das in einer sehr schönen Region des Südkontinents liegt, wo man angeblich exzellent angeln kann. Man wird Sie bitten, sich den zahlreichen Untersuchungsprogrammen zu unterziehen, aber ansonsten werden Sie nicht weiter behelligt.“
    „Ich kann es nicht glauben“, murmelte Helmut.
    „Diese strikten Maßnahmen sind selbstverständlich unbedingt erforderlich. Das müssen Sie verstehen. Der Parasit hat Ihren genital-uretalen Trakt passiert und sich direkt im Blutkreislauf eingenistet, wo er eifrig fadenähnliche vermehrungsfähige Körperchen produziert, die als Mikrofilariae bekannt sind. Wann immer Sie eine sexuelle Beziehung zu einer Frau – übrigens auch zu einem Mann, überhaupt zu jedem Säugetierorganismus – haben, werden Sie diese Mikrofilariae unweigerlich übertragen. Wenn der von Ihnen angesteckte Organismus weiblich ist, so werden die Mikrofilariae binnen weniger Wochen zu den Eierstöcken wandern, in unbefruchtete Eier eindringen und ihnen ihr eigenes genetisches Material aufzwingen, ein Prozeß, den wir Pseudobefruchtung nennen. Die Eier werden dann zu Hybriden heranreifen, teils Zanjak, teils Wirtskörper. Es folgt eine anscheinend normale Schwangerschaft, wenn die Schwangerschaft auch in menschlichen Wirtskörpern nur etwa zwölf Wochen dauert. Die Nachkommen werden in

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