Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Überall hatten sich Slums ausgebreitet - die endlosen Schlachten hatten ganze Stadtviertel verwüstet.
    Das Viertel, das das Victory Forum umgab, wo Han in den Free-For-All-Sektorkämpfen gekämpft hatte, war ein Ruinenfeld. Es sah aus wie die Überreste einer antiken, vor Äonen untergegangenen Zivilisation. Die Fenster der kleinen Gebäude, die das Forum umgaben, waren eingeschlagen und mit Brettern vernagelt; man konnte an den Wänden noch die Spuren von Blasterfeuer erkennen.
    Vom Forum selbst war nur ein großer freier Platz übriggeblieben, der mit Trümmern übersät war. Han verließ den Gehsteig und betrat das eigentliche Gelände. Glas und Kies knirschten unter seinen Füßen, als er quer über den Platz auf den Haupteingang zuging.
    Er stand auf dem freien Platz und starrte auf die ihn umgebende Verwüstung, während ein eisiger Wind ihm ins Gesicht blies - und plötzlich war es ihm, als wäre er dort in jenem Augenblick vor all den Jahren:
    ... stand im Ring. Sah seinen Gegnern ins Auge, den Beifall und die hetzenden Rufe der Menge in den Ohren. Sein Herz schlug wie wild, und sein Atem ging stockend, als die Fahne zu Boden flatterte und die anderen drei Kämpfer auf ihn losgingen.
    Han sprang den vordersten an, flog zwei Meter durch die Luft, versetzte dem auf ihn zustürmenden Gegnern einen mächtigen Tritt ins Gesicht. Die Nase des Mannes brach, sein Kopf fiel in den Nacken...
    An die nächsten Minuten konnte sich Han bis zum heutigen Tage nicht klar erinnern. Sie hatten die Kämpfe aufgezeichnet, und er hatte die Aufnahmen gesehen, aber das Wissen über das, was geschehen war, ließ sich nicht mit seinen eigenen verschwommenen Erinnerungen an die Ereignisse in Verbindung bringen. Der Junge war verletzt, und zwar schwer verletzt, und mit einem gebrochenen Arm, einer gebrochenen Kinnlade, zwei gebrochenen Rippen und Prellungen am ganzen Körper von der Matte gegangen; am nächsten Tag waren die Prellungen purpurrot angelaufen. Die Frau, die die nächsten Tage für Han gesorgt hatte - er konnte sich nicht einmal daran erinnern, wie sie ausgesehen hatte, eine seltsame Frau, er erinnerte sich gut, wie ihre Finger über seine Prellungen gewandert waren, sichtlich fasziniert - Hier. Hier. Ja, das war es. Hier.
    Han stand an der Stelle. Dieser leere Platz, das war die Stelle. Der Ring. Und als alles vorüber gewesen war, war er als letzter aus dem Ring getreten, aus eigener Kraft.
    Dreißig Jahre, über die Hälfte seines Lebens, waren seit jenem Tag vergangen.
    Han machte einen vorsichtigen Schritt... blieb stehen und sah sich ein letztes Mal in all der Verwüstung um, den Ruinen, die sich bis zum Horizont erstreckten; dann wandte er sich ab und ging zum Speeder zurück, stieg ein und saß eine Weile mit hinter dem Kopf verschränkten Händen am Steuer und starrte zum Himmel, während sich allmählich die Dunkelheit über ihn senkte.
    »Bürgermeisterin Baker«, sagte Han. »Ist mir ein Vergnügen.« Er hatte sich mit ihr in einem hell beleuchteten Hydroponiklagerhaus getroffen, in einem Lagerhauskomplex am Stadtrand von Death, in dem Teil von Death, den sie damals Death Row genannt hatten. Er war nicht unvorbereitet gekommen; er trug einen Blaster sichtbar am Gürtel und dazu für alle Fälle zwei Blaster, die er unter seiner Jacke versteckt hatte, und einen dritten im Stiefel.
    Nicht, daß er mit Schwierigkeiten rechnete; dies war sein Geschäft, ein Geschäft, das er schon lange Zeit vor der Rebellion betrieben hatte, und er wußte ganz genau, was er tat. Aber trotzdem ging er keine Risiken ein. Nicht auf einem Planeten wie Jubilar und in einer Stadt wie Death.
    Sie wollten, daß er Jandarra schmuggelte, nach Shalam -Han hatte fast laut aufgelacht, als der Vertreter der Bürgermeisterin ihn darauf angesprochen hatte; Jandarra gehörte zu den Lieblingsleckereien von Leia. Wahrscheinlich würde sogar sie amüsiert sein, wenn er mit einem Laderaum voll von dem Zeug auf Shalam auftauchte; und die Shalamiten würden es ganz sicherlich nicht wagen, ihn deswegen unter Anklage zu stellen.
    Die Bürgermeisterin lächelte. Sie war groß und korpulent und hatte ein Gesicht, das sich nicht sonderlich gut zum Lächeln eignete. Sie hatte vier Leibwächter mitgebracht; zwei standen am Eingang und zwei ein paar Schritte hinter ihr, und alle vier waren mit Karabinern bewaffnet. »Gentleman Morgavi - Luke, nicht wahr?«
    Han erwiderte ihr Lächeln. »Richtig, Luke Morgavi. Wie ich schon Ihrem Mitarbeiter sagte, ich bin

Weitere Kostenlose Bücher