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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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heißt, daß Sie Darth Vaders bevorzugter Kopfgeldjäger waren.« »Ja.«
    »Empfinden Sie denn gar keine Loyalität für das, was Sie einmal waren?« Trotz Mallocs Verzweiflung konnte man eine Anwandlung von Zorn aus seinen Worten heraushören. »Ich habe getan, was das Imperium mir aufgetragen hat, Mann! Zählt das denn überhaupt nicht?«
    Fett überlegte. »Ich würde mir wünschen«, sagte er schließlich, »das Imperium wäre nicht untergegangen.« Er nickte ein paarmal, erinnerte sich, und fügte dann mit leiser Stimme hinzu: »Ja. Früher hat mir meine Arbeit mehr Spaß gemacht.«
    Eine Welle von Hoffnungslosigkeit legte sich über den Schlächter - er sackte zusammen und sah aus, als hätte jemand in diesem Augenblick die künstliche Schwerkraft in der Slave verdoppelt, Sie dachten immer, sie könnten sich irgendwie freikaufen oder betteln - bis zum letzten Augenblick. Malloc hatte keine Gelegenheit gehabt, die nächste Frage zu stellen; jede von Fetts Akquisitionen stellte sie, wenn sie die Gelegenheit dazu bekam. »Wie haben Sie mich erwischt?«
    Noch eine Minute bis zum Austritt. Fett deutete mit einer Kopfbewegung auf die Flasche, die Malloc in der Hand hielt. »Ich habe in dem ganzen Sektor, in dem Tatooine liegt, die Verkäufe von Merenzane Gold verfolgt. In der Bar, die Sie auf Tatooine häufig besucht haben, hat man mir gesagt, das sei Ihr Lieblingsgetränk.«
    Malloc starrte ihn an. »Diese Brühe, die ich auf Tatooine getrunken habe? Das war nicht Merenzane Gold, Sie Idiot; in solchen Bars gibt es kein Merenzane Gold, die haben dort bloß Flaschen, die vor Äonen einmal jemand, der von Merenzane gehört hat, schief angesehen hat! Verstehen Sie denn überhaupt nichts von einem anständigen Drink?« fragte er verzweifelt. »Haben Sie denn kein einziges zivilisiertes Laster?«
    Fett schüttelte den Kopf. »Nein. Ich trinke nicht und nehme auch keine anderen Genußgifte. Sie sind eine Beleidigung für den Körper.«
    »Also haben Sie mich erwischt, weil Sie dachten, ich hätte all die Jahre auf Tatooine Merenzane Gold getrunken. Fett, ich hatte in der ganzen Zeit, die ich auf diesem jämmerlichen Planeten war, nur ein Glas echtes Gold.« Malloc schüttelte ungläubig den Kopf und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche. »Bei der ewigen Kälte! Ich kann es nicht glauben, daß mich ein Nerftreiber wie Sie erwischt hat.«
    Der Hyperraumtunnel ging um sie herum in Stücke; Fett wandte sich von Malloc ab und sah auf seine Displays.
    »Der Wirklichkeit ist es egal«, sagte Fett, »ob Sie daran glauben.«
    Malloc warf mit der Flasche nach ihm, das hatte Fett erwartet. Das Sicherheitssystem zerschoß sie mit einem einzigen Blasterschuß. Die Flasche zersprang in Scherben, die gegen Fetts Helm prasselten: die Flüssigkeit spritzte auf Fetts Panzer.
    »Sie hätten sie austrinken sollen«, sagte Fett. Er brauchte Malloc gar nicht anzusehen, um seinen verzweifelten Blick zu sehen. Er hatte diesen Blick schon tausendmal gesehen.
    Fett dockte im Orbit über Devaron an das Shuttle an.
    Der Vertreter der Gilde kam als erster herüber. Fett stand hinter der Schleuse, den Karabiner in der Hand, und richtete ihn auf den Vertreter, als dieser eintrat.
    Der Vertreter war Bilman Dowd, ein älterer Mensch, groß und dünn, mit ernstem Gehabe; er gehörte der Gilde sogar noch länger als Fett an, was in diesen Jahren einigermaßen bemerkenswert war. »Jäger Fett«, begrüßte er den anderen höflich.
    »Dowd.«
    Dowd musterte den Schlächter. Kardue'sai'Malloc saß reglos da und starrte vor sich hin. Er schien Dowds Anwesenheit überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen. »Das ist doch der Schlächter, nicht wahr?«
    »Das nehme ich an.«
    Dowd nickte. Er hatte eine kleine Tafel mit mehreren Schaltern daran, von denen er jetzt einen betätigte. »Kommen Sie herüber«, sagte er.
    Die Schleuse der Slave IV vollzog einen weiteren Zyklus, worauf vier Devaronianer eintrafen, zwei davon in Uniform mit nach unten gerichteten Karabinern in der Hand, dann eine junge Devaronianerfrau in einem goldenen Gewand mit goldenem Kopfschmuck; und schließlich ein männliches Individuum, etwa so alt wie der Schlächter, in einem schwarzen Gewand, das ähnlich wie das der Frau geschnitten war.
    Alle vier blieben stehen, als sie Fetts auf sie gerichteten Karabiner sahen.
    Dowd machte eine Handbewegung zu der Frau hin und sagte etwas in Devaronianisch. Fett hörte die Sprache das erste Mal; sie war tief und kehlig und voll harter Konsonanten.

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