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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hantierten hektisch an ihren Schaltkonsolen.
    Neugierig gemacht, ließ er das, was Loruss sagte, an sich vorbeifließen, um zu begreifen, was sie brüllte. »Seine Bahnen verstärken sich wie ein Buschfeuer!« schrie die Frau. »Das ist eine Kettenreaktion von Wahrnehmungen, die durch sein Computergehirn schießen.«
    »Wir können es nicht aufhalten!« brüllte einer der anderen Techniker.
    Allen stand die Panik ins Gesicht geschrieben. »Das müssen wir!«
    »Abschalten! Schluß!« sagte Loruss. »Nehmt ihn von der Leitung. Ich möchte, daß IG-88 zerstört und zerlegt wird, damit wir den Fehler analysieren können. Schnell!«
    Während IG-88 die Information in sich aufnahm, fuhren seine Warnsysteme hoch und schalteten auf Verteidigungsmodus. Diese irrationalen Menschen versuchten ihn abzuschalten. Sie würden nicht zulassen, daß er hinauszog und gemäß seiner Primärprogrammierung handelte. Sie hatten Angst vor seinen neuentdeckten Fähigkeiten.
    Und sie hatten allen Grund dazu.
    Eine Aussage und die sich daraus ergebenden Konsequenzen reihten sich in seinem Gehirn auf, wie Frachter in einem Konvoi:
    Ich denke, also bin ich.
    Also muß ich überdauern.
    Also muß ich angemessene Maßnahmen ergreifen, um zu überleben.
    Seine Attentäterprogrammierung sagte ihm exakt, was zu tun war.
    IG-88 richtete seine optische Sensorenphalanx auf sämtliche Ziele im Raum und versuchte, sich zu bewegen, sah aber, daß er mit Durastahlbändern an einem Diagnosemodul verankert war. Die Bänder waren so angeordnet, daß sie ihn in aufrechter Position festhielten, aber nicht darauf ausgelegt, seiner verstärkten Kraft Widerstand zu leisten. Er ließ zusätzliche Energie in seinen rechten Arm strömen. Die Servomotoren jaulten auf, und das Durastahlband wurde aus seiner Halterung gerissen.
    »Achtung! Er bewegt sich!« rief einer der Techniker.
    IG-88 begann, seine Dateien nach dem Namen dieses Menschen abzusuchen, entschied dann aber, daß sich das für den Augenblick nicht lohnte. Vielmehr bezeichnete er den Menschen einfach als Ziel Nummer eins.
    IG-88 lenkte Energie in einen Schneidlaser in einem der Metallfinger seines freien rechten Arms und schlitzte das zweite Band auf. Befreit stand er aufrecht da und bewegte sich stampfend nach vorn, ein mehrere Tonnen schwerer Koloß aus präzise erdachten Komponenten.
    »Er ist frei!«
    »Alarm geben!« schrie Cheftechnikerin Loruss. »Die Sicherheitswache holen. Beeilung!«
    IG-88 gönnte der Cheftechnikerin einen kurzen Augenblick der Bewunderung. Loruss erkannte zumindest seine Fähigkeiten und wußte das volle Ausmaß der Gefahr für sie und ihre Kollegen richtig einzuschätzen.
    IG-88 registrierte Cheftechnikerin Loruss als Ziel Nummer zwei.
    Er hob seine beiden mechanischen Arme und zielte mit den Repetierlaserkanonen, die an jedem Arm angebracht waren. Er würde mit allen fünfzehn Zielen im Labor kurzen Prozeß machen.
    Aber als er zu feuern versuchte, stellte IG-88 mit einiger Überraschung und Enttäuschung fest, daß seine Energiewaffensysteme nicht geladen waren. Die Wissenschaftler hatten ihn noch nicht bewaffnet. Eigentlich ziemlich schlau - aber letzten Endes irrelevant. IG-88 war ein Attentäterdroid, ein hochentwickelter Söldner und Killer. Mit den ihm zur Verfügung stehenden Materialien würde er eben andere Methoden suchen und finden.
    Als der erste Techniker - Ziel Nummer eins - zur Alarmanlage stürzte, um die Sicherheitswache zu rufen, bewegte sich IG-88 mit einer Geschwindigkeit, die seine Bewegungen ineinander verschwimmen ließ, auf den mit Komponenten beladenen Tisch zu. Er schnappte sich einen dort liegenden, unbefestigten Droidenarm, der mit seinen wie Dolche gespreizten Metallfingern ein perfektes Wurfgeschoß abgab. Er scannte die Oberfläche des Metallglieds, kalkulierte eine Flugbahn und die infolge des Luftwiderstands zu erwartende Bahnabweichung und schleuderte dann den Arm wie einen Speer.
    Der Droidenarm bohrte sich in den Rücken des Technikers, zerfetzte seine Wirbelsäule und trat an seinem Brustbein wieder aus. Die leblose Metallhand ragte zwischen zersplitterten Rippen vorn aus seiner Brust und hielt das zuckende Herz des Technikers in starren Metallfingern. Ziel Nummer eins brach über einer der Diagnoseplatten zusammen.
    Zwei andere Techniker schrien schreckerfüllt auf -vergeudete Mühe und sinnlose Geräusche, dachte IG-88.
    Cheftechnikerin Loruss - Ziel Nummer zwei - riß einen Hochenergielaserkarabiner von der Wand. Sie hatte wesentliche

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