KORNAPFELGRUEN
– Daniels Lachen klang rau. Schon presste er seinen heißen Mund wieder auf Camillas Lippen.
Sie spürte, wie er sich zwischen ihre Schenkel drängte und ließ sich erneut fallen, als sie ihn kurz darauf erneut in sich spürte. Prompt schlug abermals eine heiße Welle über ihr zusammen und riss sie mit sich fort.
„Liebesnacht im Baumhaus!“ titelte sie ein Weilchen später in Daniels Armen. „Sabina macht glatt einen Riesenartikel aus so einer einzigen Zeile.“
„Erstaunlich stabil das Ding, findest du nicht?“ gab Daniel zur Antwort. „Simon hat das prima hingekriegt, sogar die Statik funktioniert einwandfrei, das Ding schwankt nicht im Geringsten. Simon hatte sich extra Tonnen von Fachzeitschriften zugelegt, ehe er anfing mit dem Bau.“
In diesem Moment dämmerte Camilla, warum es eigens für das weibliche Geschlecht Frauenzeitschriften wie die MIMI gab und wohl auch geben musste! Mit Männern konnte man über gewisse Dinge einfach nicht reden. Vor allem nicht nach dem Sex!
„Ach ja, der liebe Simon!“ Sie kuschelte sich genüsslich tiefer in Daniels Armkuhle hinein. „Ich frage mich, ob er vielleicht auch gerade mit einer neuen Liebe im Bett liegt?“
„Ich würde es ihm wünschen, aber ich glaube es eher nicht. Simon ist nun mal kein Womanizer, der braucht eine lange Anlaufzeit in derlei Dingen.“
„Womit wir wieder beim Thema wären. Danke! Du hast mich eben daran erinnert, dass wir beide eigentlich in erster Linie ein Arbeitsteam sind oder es zumindest sein sollten. Lass uns diese Nacht zelebrieren, Liebster! Morgen früh werden uns der feste Erdboden und die schnöde Realität der Arbeitswelt zurückfordern. Unausweichlich.“
Daniel grinste schelmisch. „Liebesnacht im Baumhaus“, sagte er dann langsam, während seine Hand erneut auf Wanderschaft ging und Camillas Brustwarzen prompt hart wurden unter der Berührung. „Was für ein schöner und passender Titel ...“
Und Camilla dachte noch, dass die Luft hier oben im Baumhaus erstaunlich trocken war, und dass es gut roch im einzigen Raum, nämlich nach Harz und frischem Holz, wie man es erwarten konnte von einem derartigen Bauwerk.
Aber dann hörte sie mit dem Denken lieber für ein Weilchen wieder ganz auf. Es hätte nur entschieden störend gewirkt.
Es war früher Sonntagnachmittag, und in etwa einer Stunde sollte im Fernsehen dieses Autorennen übertragen werden. Sabina hatte Camilla gedrängt, bei ihr und an ihrem Bildschirm mit zu verfolgen, wie Raoul zusammen mit Teddy Homer als Sieger in die Zielgerade einbiegen würde.
Sabina glaubte tatsächlich felsenfest an diesen Ausgang! Schließlich würde die Siegerversion die beste Story für die MIMI abgeben. Und in dieser Hinsicht war Sabina eine unerschütterliche Optimistin.
Eigentlich hatte Camilla ja vorgehabt, Ruth vor dem Fernseher Gesellschaft zu leisten. Aber dann fand sie heraus, dass die bereits Fritzi erwartete und damit wohl hinlänglich vor zu großer Nervosität geschützt war.
Also hatte Camilla beschlossen, der Einladung der Schwester doch zu folgen. Außerdem lief sie so wenigstens nicht Gefahr, auf dem Weg zu Ruths Wohnung etwa Richard in die Arme zu laufen. Sie verabredete sich jedoch vor Beginn des Rennens mit Ruth zu einem mittäglichen Spaziergang. Schließlich gab es Neuigkeiten auszutauschen, da konnte das Mittagessen ruhig einmal ausfallen.
Ruth hatte Camilla untergehakt und plauderte munter drauflos, während sie zusammen durch den Park schlenderten. Es ging eigentlich nur um ein einziges zentrales Thema, das da lautete – Fritzi-Schatz macht das, sagt jenes und meint dies! Kurz – Ruth zeigte alle typischen Anzeichen einer sehr und relativ frisch verliebten Frau.
Camilla ließ die Freundin erzählen und schickte ihre eigenen Gedanken währenddessen auf Wanderschaft.
Seit jener Nacht im Baumhaus vor einigen Tagen hatte sie Daniel noch nicht wiedergesehen. (Sie schlief seitdem abwechselnd bei Sabina, und in warmen Nächten auch mal allein im Baumhaus.)
Daniel war am Abend nach ihrer Liebesnacht mit dem Wagen nach Italien aufgebrochen.
Gianna hatte angerufen, es gäbe Probleme mit den Kindern, und Daniel möchte doch bitte sofort kommen. Und er war tatsächlich sofort gesprungen, wie ein Schosshündchen.
„Sie ist immer noch meine Frau, Camilla!“, hatte er am Telefon erklärt, „auch wenn sie sich einen Liebhaber zugelegt hat. Und die Kinder werden sowieso immer meine Kinder bleiben, ganz gleich, was auch geschehen mag. Ich liebe
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