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KORNAPFELGRUEN

KORNAPFELGRUEN

Titel: KORNAPFELGRUEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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sicher weißt. Also hör mir bitte einen Augenblick lang einfach nur zu, okay?“
    Als Camilla fertig war, stieß Sabina einen Pfiff aus.
    „Donnerwetter, bei dir muss ja tatsächlich die Post abgegangen sein in den letzten Stunden! Klar hole ich dich vom Flughafen ab. Und in meiner Wohnung kampieren kannst du auch für ein paar Tage. Raoul trainiert ja momentan für Formel Eins und hat kaum Zeit. Aber jetzt sieh erst mal zu, dass du überhaupt umbuchen kannst. Bei euch muss es doch jetzt schon bald früher Morgen sein? Na, dann man los … Also, und diese Story mit dem Teddy ist wirklich ganz reizend, da machen wir was draus, verlass dich darauf! Mann, Schwesterchen, ich freue mich darauf, dich in wenigen Stunden schon in die Arme schließen zu können. Ach ja, was macht eigentlich deine Suche nach dem Womanizer, fällt mir da gerade ein. Hast du ihn gefunden mittlerweile?“
    „Gottchen“, stöhnte Camilla, „erinnere mich bloß nicht daran! Nein, ich fürchte, ich habe ihn immer noch nicht gefunden.“

 
    10
     
    Die Umbuchung klappte tatsächlich.
    Am späten Nachmittag bestieg Camilla alleine die Maschine, die sie in etwa 14 Flugstunden direkt nach Hause bringen würde. Sie rief Sabina kurz vom Flughafen aus an und teilte ihr die Flugdaten mit.
    Als der Flieger endlich in der Luft war, schloss sie erleichtert die Augen. Oben in der Gepäckablage schlummerte in einer Plastiktüte Teddy Homer seinem ersten Reiseabenteuer entgegen.
    Sie dachte über die Geschehnisse der letzten Nacht nach. Wie doch einige wenige Stunden oft das Leben völlig verändern konnten!
    Man sah sich einmal um und – Schwupps – lebte man ein völlig anderes Leben. Man spielte plötzlich, sozusagen von Null auf Nichts, eine völlig andere Rolle in einem neuen Film.
    Wie war es eigentlich zu diesem Telefonsex-Abenteuer mit Daniel gekommen?
    Hatte er sie dazu verführt, oder sie ihn? – Wieso war es überhaupt soweit gekommen?
    Ach ja, dieser heiße Song aus dem Nachtclub!
    Der hatte mittlerweile so einiges bewirkt in Camillas Leben – im Grunde war sogar Richards urplötzlicher und heftiger Ausraster dadurch eingeleitet worden.
    Obwohl natürlich alles bereits lange vorher in der Luft gelegen hatte, wenn man die Sache nüchtern betrachtete.
    Dennoch war und blieb es eine Tatsache, dass irgendeine Kleinigkeit als Auslöser herhalten musste. Und das frivole Liedchen war eben gerade rechtzeitig ins Spiel gekommen, um die Entwicklung des Dramas zu beschleunigen.
    Die längst überfällige Trennung von Richard, die Entladung der sexuellen Spannung zwischen Daniel und ihr.
    Bezeichnenderweise war es tatsächlich in beiden Fällen ein- und derselbe Zündfunke gewesen, der die Explosion schlussendlich verursacht hatte.
    Schicksal oder Zufall?
    Am Ende spielte das eigentlich keine Rolle! Nur DASS es geschehen war, zählte. Denn mit dem Resultat würde Camilla von heute an zu leben haben.
    Das gleichmäßige Summen der Triebwerke schickte sie endlich in einen erschöpften Schlummer.
     
    Sabina stand bereits wartend hinter der Absperrung in der Ankunftshalle des Flughafens.
    „Hallo Schwesterchen, schön dich zu sehen!“ – sie schloss Camilla in die Arme und drückte sie einen Moment lang.
    „Uff, mir tun alle Knochen weh. Diese engen Flugzeugsitze sind wahre Folterinstrumente.“
    „Was du brauchst, ist eine heiße Dusche, einen starken Kaffee und was Kräftiges in den Magen. Dann geht es dir gleich wieder besser.“
    „Das sehe ich ganz genauso!“ sagte in diesem Moment eine Männerstimme im Rücken der Schwestern.
    Durch ihren Müdigkeitsnebel hindurch registrierte Camilla, dass sie diese Stimme nur allzu gut kannte.
    Dass ihr diese Stimme weiche Kniekehlen bescherte, dass sie aber im Moment nicht wusste, wer und wie zum Teufel –
    „Hallo, Daniel!“ sagte Sabina. „Willkommen im Empfangskomitee.“
    Camilla sah hoch und direkt in seine blauen Augen.
    Sie versank einige Sekunden lang in seinem zärtlichen Blick, schließlich lehnte sie ihren müden Kopf an seine Schulter.
    Sie spürte, wie er beide Arme fest um sie legte.
    „So ist das also!“ rief Sabina hörbar überrascht, „aber das hätten Sie mir doch sagen können, Daniel! Als Sie heute Morgen anriefen und nach Camillas Ankunft fragten. Ich hätte mir dann den Weg zum Flughafen sparen können.“
    „Es ist nicht so, wie du denkst, Schwesterherz!“ murmelte Camilla von Daniels Schulter her.
    „Ich sehe doch wohl, was ich sehe“, dieses Mal lachte Sabina wieder,

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