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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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zu schützen, soweit sie dazu in der Lage war.
    Sicher war es nicht akzeptabel, so hatte sie erklärt, dass der Rat der Clans versuchen würde, Korval seiner Sprungschiffe zu entledigen, eines nach dem anderen aufgrund sich vergrößernder »Strafzahlungen«. Ob es nun das Ziel des Rates war, Korvals Schiffe zu konfiszieren, konnte sie nicht sagen, aber jeder Versuch, sich in den Besitz eines solchen zu bringen, würde von Korvals Angestellten und Verbündeten bekämpft werden, und das nötigenfalls auch mit Gewalt. Daher war es sicherer für alle, dem Rat keinen Grund dafür zu geben, es auch nur zu versuchen.
    Anthora akzeptierte Jeeves’ Vorstellungen, als es um das zu wählende Verkehrsmittel ging, ganz in dem Ansinnen, in Novas Sinne so vorsichtig wie möglich zu sein. Daher kam sie in Solcintra in einem Bodenfahrzeug an, das über die weite Entfernung von ihm gesteuert wurde. Sie entdeckte den zweiten Passagier nicht, ehe das Auto am belebten Bürgersteig vor der Ratshalle anhielt.
    »Also wirklich, Lord Merlin, das ist jenseits alles Akzeptablem!«, sagte sie in halb amüsiertem Entsetzen. »Ich dachte, zumindest du würdest meine Kompetenzen anerkennen!«
    Merlin zuckte mit einem Ohr und sprang mit ihr aus dem Wagen, als sie die Tür öffnete. Anthora hielt inne, zum ersten Mal unsicher, seit sie die Entscheidung getroffen hatte, dem Ruf des Rates zu folgen.
    »Ich denke, dass es besser wäre, wenn du im Wagen bleiben würdest«, sagte sie der Katze und ignorierte die Leute, die sie auf dem Bürgersteig zu einem Umweg zwang.
    Den Schwanz erhoben wanderte Merlin den Weg über einen Grünstreifen hinweg und verschwand in einem Beet dekorativer Büsche.
    »Merlin!«, rief Anthora und öffnete ihre inneren Augen, natürlich ohne Nutzen. Wenn Merlin nicht wollte, dass sie ihn sah, konnte sie so lange suchen, bis Liads Stern erlosch. Hinter ihr hörte sie das Summen einer Maschine und wandte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie ihr Fahrzeug sich in den Verkehr einfädelte. Jetzt war es zu spät, Merlin zurück in die Fürsorge des Roboters zu geben, selbst wenn sie ihn finden sollte.
    »Nun gut«, sagte sie bemüht nonchalant zu den Büschen. »Ich hoffe, dass du den Weg nach Hause kennst.«
    Sie wartete noch einen Augenblick, falls Merlin sich doch noch entschließen sollte, wieder zu erscheinen. Er tat dies nicht und Anthora biss sich auf ihre Lippe, bewegte die Schultern, um zu versuchen, ihre Sorge zu vertreiben. Merlin hatte seine eigenen Fähigkeiten, das wussten die Götter. Ohne Zweifel würde sie ihn schlafend mitten auf ihrem Bett vorfinden, wenn sie von dem bevorstehenden Abenteuer heimkehrte.
    Sie zwängte sich in die steife Seide der formellen Ratsjacke und ging die Treppe hinauf, durch die ornamentierten hölzernen Türen und dann die Sicherheitsschleuse, aus Schiffsstahl errichtet. Sie durchquerte die Vorhalle mit den domartigen Decken, übersät mit Wandgemälden, die Galaxien zeigten, Sonnen und Schiffe, wanderte über den steinernen Boden, der durch die Fußgänger in Jahrhunderten gefährlich glatt geschliffen worden war.
    Am Empfangstisch vor der verzierten Metalltür neben der Ratskammer selbst verbeugte sie sich.
    »Anthora yos’Galan Clan Korval«, sagte sie. »Korvals Name ist gerufen worden.«
    Sie streckte sich, schaute trotzig in den Retinascanner und ging weiter. Die Tür schwang langsam vor ihr auf.
    Die Halle war bereits gefüllt; die Delms von Liad in ihren aufgereihten Sitzen, einige ruhig bei der Arbeit, andere in Unterhaltungen vertieft. Es gab keine schwarzen Schirme, keine Abwesenheitszeichen. Jeder Sitz war besetzt, von einem einmal abgesehen. Alles wies auf eine gut organisierte Anstrengung von jemandem hin, den Saal zu füllen.
    Ungewöhnlich war das Paar Wachsoldaten, das neben der Tür stand; ein weiteres Paar befand sich an einer der tiefer gelegenen Sitzreihen, und zwei weitere Paare an den steinernen Seitenwänden.
    Unten auf dem Boden der Kammer, umgeben von den konzentrisch hochsteigenden Sitzreihen, saß die Sprecherin des Rates an ihrem Tisch. Sie schaute hoch, als sich die Tür öffnete, und beugte sich etwas nach vorne, ihre verstärkte Stimme klang noch kälter, als es die Hochsprache für nötig erachtete.
    »Anthora yos’Galan Clan Korval, tretet nach vorne und stellt Euch dem Rat!«
    Langsam und mit einer Haltung, die hoffentlich Würde ausstrahlte, schritt Anthora die lange Treppe zum Boden hinab. Um sie herum fühlte sie, wie sich ihr die allgemeine

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