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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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vorne, traf die Tür mit voller Kraft und prallte zurück. Sie drehte sich mitten in der Luft, traf mit Händen und Knien auf den Boden, auf allen vieren und bereit, nicht betäubt und flach auf dem Rücken.
    Sie war auf einem seltsamen Fleck gelandet. Sie blinzelte, als die Information in ihr Bewusstsein tropfte. Zena tel’Woda war hier gestorben, aus eigenem Willen, statt zu erlauben, dass jene, die dieses Gerät gebaut hatten, sie zu ihrer Kreatur machten.
    Ihre inneren Augen waren nutzlos; alles, was sie sah, war Silber, Gold und Reflexion; ihre anderen Sinne waren wie vernebelt, ausgeschaltet und nutzlos. Noch schlimmer: Sie fühlte sich krank und schwach; ihre Gedanken lösten sich auf. Es war nicht die Droge, die jetzt an ihr arbeitete, sondern eine seltsame magische Macht, die sie sich niemals hatte vorstellen können. Es fühlte … es fühlte sich an, als ob ihr Blut auf den Boden fließen würde, auf dem sie kniete.
    Anthora schrie.
        

Tag 47,
Standardjahr 1393,
Raumhafen,
Surebleak
    •  •  •  •  •
     
    Die Fortune’s Reward landete sich selbst auf perfekte Weise und ganz ohne die unnötige Hilfe ihres Piloten, der sich damit befasste, die Checklisten abzuarbeiten, die am Ende einer Reise fällig wurden, und die Systeme ordentlich abzuschalten, alles mit einem Blick auf die Kontrollleuchte der Schiffshülle.
    Gnädigerweise waren diese Routinen neu für ihn und beanspruchten seine volle Konzentration. Als alles zu seiner und des Schiffes Zufriedenheit abgeschaltet war, war auch die Hülle weit genug abgekühlt, um den Ausstieg zu wagen.
    Er schritt auf das Landefeld, zitterte unter dem eisigen Biss des Windes und schaute sich um.
    Acht Minenschiffe waren in der Nähe gelandet, die Baum-und-Drache-Embleme leuchteten im nachlassenden Tageslicht. Würdevoll verbeugte er sich vor ihnen – Dank für einen gut absolvierten Dienst.
    »Es sind Krieger«, murmelte sie, die Stimme kam direkt von einem Bereich hinter seiner rechten Schulter. »Ihnen gebührt alle Ehre.«
    Er wandte sich um, sah, wie sich ihre Augen weiteten, obgleich er keine Zeit hatte, sich zu fragen, warum das so war. »Inas.« Er hob eine Hand, seine Finger strichen sanft über ihre dunkle Wange. Sie lächelte, streckte einen Finger aus, um seinen Ohrring zu berühren, dann beugte sie sich nach vorne. Er fing ihren Mund mit dem seinen ein.
    »Du machst mir Angst«, flüsterte er etwas später in ihre Haare.
    »Wir haben Ausgleich erlangt«, erwiderte sie und drückte mit ihren Armen um seine Hüfte noch fester zu. »Was hat dich nur besessen, dass du dieses Schiff angegriffen hast?«
    Er bewegte sich. »Es war ein Schiff des Feindes und ich verfügte über die Mittel, es aufzuhalten.«
    »Ah.« Der Druck ihrer Arme wurde nun fast schmerzhaft, dann ließ sie ihn frei und machte reuevoll lächelnd einen Schritt zurück.
    »Komm, Denubia. Ich habe dich von deiner Pflicht abgehalten. Wollte die Hafenmeisterin dich nicht sogleich nach der Landung sprechen?«
    »Das stimmt«, sagte er und bot Natesa seinen Arm an. »Es ist wohl das Beste, wenn sie mich sogleich als unmanierlichen Hund kennenlernt.«
    Natesa lachte und schob ihren Arm unter den seinen. »Ja, ich bin mir sicher, dass sie zu exakt dieser Einschätzung kommen wird.«
    »Ich gebe zu, dass mich eine Sache sehr beruhigt«, kommentierte er, als sie Arm in Arm Richtung Tower spazierten.
    »Was wäre das?«
    »Obgleich ich sicher ein Dutzend Regeln gebrochen habe, muss ich nicht befürchten, dass man mir die Pilotenlizenz aberkennt.«
    •  •  •
     
    »Sie!« Hafenmeisterin Liu saß in offizieller Haltung hinter ihrem Tisch und ihr grimmiger Blick wirkte sehr professionell. Pat Rin, der ihr gegenüber auf einem Plastikstuhl mit einem zu kurzen Bein saß, stählte sich für den zu erwartenden Vortrag.
    Sie waren alleine, Natesa war in das Konferenzzimmer abgeschoben worden, wo der Rest der Piloten sich laut unterhielt und die Schlacht wiederholte. Pat Rin faltete seine Hände auf seinem Knie und schaute auf den gefälschten Ring hinab, erinnerte sich ein weiteres Mal daran, dass das Schlimmste, was die Hafenmeisterin nun tun konnte, nicht mehr als eine Langform des Vortrags sein konnte, den Anne Davis »die Standpauke« genannt haben würde.
    »Sie!«, wiederholte Claren Liu. »Waffen im Orbit abgefeuert! Auf ein Schiff geschossen, es zerstört – in meinem Orbit! Nonkonforme Sprungtechnik angewendet! Den Sprung nicht vom Hafen genehmigen lassen –

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