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Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Kostas Charistos 5 - Faule Kredite

Titel: Kostas Charistos 5 - Faule Kredite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petros Markaris
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kannst du auch zufrieden sein. Glückwunsch!«
    Als wir aus der Kirche treten, ist es schon dunkel. Sobald as Brautpaar auf der Treppe vor dem Portal erscheint, hebt ie Polizeikapelle erneut zu einem Tusch an.

2
     
    Gikas verausgabt sich auf der Tanzfläche beim Seimbekiko-Solo. Die gesamte Polizeidirektion der Präfektur Attika ist in die Knie gegangen und begleitet durch rhythmisches Klatschen die Tanzschritte ihres Leitenden Kriminaldirektors. Auch ich klatsche mit, allerdings nicht an vorderster Front, sondern vom Platz der Brautleute aus.
    Die Hochzeitsfeier findet in Epikurs Garten statt, einem Ausflugslokal, das aber nicht auf dem Land liegt, sondern in einem Stadtteil von Chalandri. Da es über »Räume für gemütlich-gediegene Festlichkeiten aller Art mit Livemusik« verfügt, stellte sich die Frage, ob mit oder ohne Livemusik. Wie üblich setzte sich Adriani durch: »Polizisten sind leidenschaftliche Tänzer. Ohne Musik und Gesang kommt keine Stimmung auf.«
    Ungefähr fünfzig Gäste unterschiedlichster Herkunft sind eingeladen. Von Fanis’ Seite sind fünf Ärzte samt Gattinnen erschienen, Katerina hat einige Rechtsanwälte aus der Kanzlei eingeladen, in der sie ihr Praktikum absolviert. Die Übrigen stammen aus meinem Kollegenkreis. Außer Gikas und seiner Frau sind Sechtaridis, der Leiter des Rauschgiftdezernats, sowie Lasaridis aus der Abteilung für Wirtschaftsdelikte da und auch meine beiden Assistenten Vlassopoulos und Dermitsakis mit von der Partie. Der eine von ihnen lebt in Scheidung und ist allein gekommen. Der andere hat seine Ehefrau mitgebracht, die im Justizministerium arbeitet. Dann sitzen da noch Fakidis, der neue Chef der Kriminaltechnik, die dann -Spezialistin Apostolopoulou und der Gerichtsmediziner Stavropoulos. Stathakos von der Antiterrortruppe war nicht eingeladen. Wir können einander nicht riechen. Immerhin hat er ein Glückwunschtelegramm übersandt: »Lauter Liebe, Glück und Frieden sei dem jungen Paar beschieden!«
    Am einen Ende des Festsaals ist die Ärzteschaft, am anderen das Polizeikorps platziert, und zwischen diesen beiden entfernten Welten die Jungvermählten mit ihren Angehörigen. An der Tafel der Brautleute sitzt ein Mann im Rollstuhl. Er beachtet den Teller vor sich mit keinem Blick und scheint stattdessen lieber die Gäste zu beobachten, mit einem merkwürdig starren Lächeln auf den Lippen. Ich gehe davon aus, dass es ein Bekannter von Fanis ist, und achte nicht weiter auf ihn.
    Ich blicke mich nach Sissis um, doch ich kann ihn nirgends entdecken. »Ist Sissis nicht hier?«, flüstere ich Katerina zu.
    »Er hat sich entschuldigt. Aber er hat ein Geschenk geschickt.«
    »Was für ein Geschenk?«
    »Einen Wasserkocher.«
    Ich bin wahrscheinlich der einzige Bulle, der bei der Hochzeitsfeier seiner Tochter einen befreundeten Altkommunisten auf die Gästeliste setzt, den er aus der ehemaligen Folterzentrale der Junta in der Bouboulinas-Straße kennt. Gikas, der Tänzer, vollendet gerade sein Solo unter anhaltendem Beifall. Während er auf mich zukommt, gestikuliert er in Richtung seiner Frau.
    »Mit Ihrer Erlaubnis werden wir uns jetzt zurückziehen«, erläutert er in wohlgesetzten Worten.
    Gikas, wie er leibt und lebt, denke ich mir. Ganz wie in den Besprechungsrunden, wo er immer das letzte Wort behält, hat er auch hier den letzten Tanz für sich reserviert. Zunächst umarmt er Katerina, dann schüttelt er Fanis und der übrigen Verwandtschaft die Hand. Mich hebt er sich für den Schluss auf, als Tüpfelchen auf dem i.
    Doch zu meiner Überraschung drückt er mich plötzlich an sich. »Herzlichen Glückwunsch!«, sagt er, um dann auch noch hinzuzufügen: »Ich mag Sie, Sie Schlitzohr. Auch wenn wir uns manchmal in die Haare kriegen: Sie sind in Ordnung.«
    Sieh an, wozu so eine Hochzeit alles gut sein kann, denke ich mir. Man bekommt sogar vom Chef eine Liebeserklärung zu hören.
    »Was wollte denn Gikas von dir?« Adriani entgeht nichts.
    »Er hat mir eine Liebeserklärung gemacht«, antworte ich. Adriani wirft mir einen vorwurfsvollen Blick zu. Sie glaubt, ich wolle sie auf den Arm nehmen.
    »Eine rundum gelungene Feier, mein lieber Kostas.« Fanis’ Mutter ist begeistert. »Also, von der Polizeikapelle bis zum Hochzeitsessen war alles perfekt organisiert.«
    »Und vergiss die uniformierten Kräfte nicht«, ergänzt Prodromos Ousounidis. »Heute hat uns die Polizei-Elite Attikas die Ehre gegeben.«
    Adriani wirft mir einen ihrer bedeutungsschwangeren

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