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KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

KR149 - Ich hetzte Scotland Yard

Titel: KR149 - Ich hetzte Scotland Yard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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hatte Sehnsucht nach dem Bett. Und der übrige Körper nicht minder.
    In Gedanken faßte ich noch einmal zusammen: Eine Büste, die es in Wirklichkeit gar nicht gab, sollte sechs Millionen wert sein. Das Ding sollte nach England gebracht werden, und wir sollten den Transport schützen.
    Dafür wurde Phil entführt, damit ich auch wirklich mit dem Fall beauftragt werden würde. Der Dicke log wie gedruckt, und der Mann, der mit einer Maschinenpistole in das Zimmer des Dicken gekommen war, trug dicke Kreppsohlen, die eine waagerechte Riffelung in der Sohle hatten, wie ich zufällig gesehen hatte. Daraus mochte der Henker schlau werden. Ich drehte mich auf die andere Seite und knipste das Licht aus. Ein paar Minuten später war ich eingeschlafen.
    ***
    Inzwischen war es Sonnabend geworden, und die ›Franklin Roosevelt‹ pflügte schon durch die Wellen des Atlantik. Natürlich hatte ich von Mr. High den Auftrag erhalten, mich in jedem Fall um Phil zu kümmern.
    Wenn ich dabei so ganz nebenbei herauskriegen könnte, was es mit dieser Büste auf sich hätte, so würde das FBI auch nicht böse sein deswegen, meinte Mr. High zum Abschied. Na, für mich war das sowieso klar.
    Also, wir schwammen auf dem Atlantik. Es war morgens gegen zehn Uhr, ich sah auf dem obersten Deck zwei Tennisspielern zu, da kam ein Mann auf mich zu, der so aussah, wie ich mir immer die Engländer vorgestellt habe. Er zog höflich seine graue Reisemütze.
    »Schönes Wetter, nicht wahr?«
    »Tatsächlich«, erwiderte ich.
    »Sie reisen zu Ihrem Vergnügen?«
    Hoppla, für die zweite Frage war das schon reichlich neugierig.
    »Ja, zu meinem Vergnügen«, erklärte ich mit der Miene eines Mannes, der sich so etwas leisten kann. »Im Sommer fahre ich mit einem Schiff, im Winter fliege ich. Es gibt keinen Fleck auf der Erde, den ich noch nicht gesehen hätte. Höchstens London. Aber was gibt es dort schon zu sehen!«
    Ich wollte dem neugierigen Kerl eine deutliche Abfuhr geben, aber der hartnäckige Kerl wich nicht von mir.
    »Interessant«, kaute er unter seinem dichten Schnurrbart hervor. »Ich sah Sie gestern abend in Gesellschaft eines etwas beleibten Herrn.«
    »Etwas beleibt ist gut«, lachte ich. »Sie meinen das Fleischpaket, was?«
    Er hustete verlegen.
    »Ist das nicht Mr.… eh, Mr. …?«
    Na, so fragt man kleine Kinder aus. »Ja, ja, ganz recht«, grinste ich. »Der ist es.«
    Er blitzte mich wütend an. Aber er machte noch einen Versuch.
    »Mir ist im Augenblick sein Name leider entfallen«, sagte er.
    »Ja, ja«, nickte ich. »So was kann passieren.«
    Der neugierige Kerl kochte bald vor Wut, das konnte ich mir lebhaft vorstellen. Bei einer anderen Taktik hätte ich ihm ja auch gesagt, was er wissen wollte, aber wenn man mich für einen Dummkopf hält, dann werde ich stur.
    Jetzt versuchte es der Kerl auf die direkte Tour. »Können Sie mir, bitte, sagen, wie der Herr heißt?«
    Ich stellte mich so dumm, wie er mich zuerst gehalten hatte.
    »Welcher Herr?«
    Er war nahe an einer Explosion.
    »Der etwas beleibte Herr, mit dem Sie gestern zusammen im Speisesaal waren.«
    »Ach, der! Waren Sie denn auch im Speisesaal?«
    »Ja, natürlich!«
    »Sie sind wohl immer da, wo ich oder der etwas beleibte Herr ist, was?« fragte ich.
    »Ich? Wieso? Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil Sie jetzt schon wieder da sind.« Das war ja nun eigentlich eine ziemlich deutliche Aufforderung, daß er mich endlich in Ruhe lassen sollte. Aber der Kerl war unglaublich stur.
    »Würden Sie mir, bitte, sagen, wie dieser Herr heißt?«
    »Jetzt ist mir der Name entfallen«, grinste ich.
    Der arme Kerl ballte seine Faust.
    »Wir unterhalten uns noch!« knirschte er, dann setzte er sich endlich in Marsch.
    »Hoffentlich«, sagte ich. »Ich habe selten einen so interessanten Menschen kennengelernt!«
    Er warf mir wütende Blicke zu, bevor er die Treppe vom Oberdeck hinabstieg. Ich schlich , ihm vorsichtig nach. Er verschwand in einer Kabine der zweiten Klasse.
    Ich wartete, bis der Steward auftauchte.
    »Hallo, Steward«, rief ich.
    »Bitte sehr, mein Herr?«
    »Wer wohnt in dieser Kabine?«
    Ich zeigte auf die Tür, in der mein neugieriger Engländer verschwunden war, und drückte dem Steward dabei einen Geldschein in die Hand.
    »Zwei Herren, Sir. Mr. George Britten, Engländer, wohnhaft in London, ohne Berufsangabe, Reiseziel London. Und Mr. Anthony Smith, Engländer, wohnhaft in London, ohne Berufsangabe, Reiseziel London.«
    Ich nickte zufrieden.
    »Ausgezeichnet,

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