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KR159 - Ich kannte den Mörder

KR159 - Ich kannte den Mörder

Titel: KR159 - Ich kannte den Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kannte den Mörder
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übertrieben, außerdem war die ganze Geschichte peinlich, und ich tat, als ginge mich das Ganze nichts mehr an. Ich schlürfte langsam einen Schluck Sherry, weil ich dadurch niemanden anzusehen brauchte. Aber die Erwiderung des Dieners ließ mich aufhorchen.
    »Ich soll mich bei einem Cop entschuldigen?« schrie der Diener haßerfüllt. »Niemals!« Und damit marschierte er hinaus, die Tür laut hinter sich ins Schloß werfend.
    »Lassen Sie doch, Mister Morris«. sagte ich beruhigend zum Gastgeber nachdem ich mich selbst von meiner Überraschung erholt hatte, »es gibt nun einmal Leute, die haben etwas gegen die Polizei. Da ist nichts zu machen.«
    »Ich werde diesen Kerl auf der Stelle entlassen!« schnaubte der dicke Morris während er sich wieder auf seinen Stuhl plumpsen ließ. »Ich weiß ohnehin nicht wie mein Sekretär dazukommt, solch renitenten Burschen anzustellen!«
    Damit war die Sache zunächst erledigt. Ich nahm mir vor, mit Morris später noch einmal über die Entlassung des Dieners zu sprechen, denn ich wollte nicht, daß ein Mann meinetwegen seinen Job verlieren sollte. Aber vorläufig schwieg ich, denn schließlich war der ganze peinliche Vorfall nicht gerade ein geeignetes Thema für eine Abendgesellschaft.
    Gerade wandte ich mich wieder meinem Teller zu, da donnerte mir wieder ein Tritt gegen mein Schienbein. Na, langsam reichte es mir jetzt aber! Ich sah auf und warf meinem Freund Phil einen zornglühenden Blick zu. Aber Phils Gesichtsausdruck ließ mich stutzig werden. Seine zusammengezogenen Brauen verkündeten deutlich Gefahr.
    Ich folgte seinem Blick, der unauffällig zum Fenster gerichtet war.
    Der Speisesaal, in dem wir saßen, war ein großer rechteckiger Raum, in dessen Mitte die lange Tafel stand. Hinter meinem Rücken, also genau im Blickfeld von Phil, der mir ja gegenübersaß, befanden sich die drei sehr hohen Fenster, vor denen seitlich geraffte Spitzenvorhänge hingen. In der Lücke, welche die Vorhänge im unteren Drittel des mittleren Fensters freiließen, konnte man durch das Glas hinaus in die Dunkelheit der Nacht sehen, natürlich ohne etwas erkennen zu können.
    Ich ließ absichtlich meine Serviette fallen, so daß ich einen Grund hatte, mich zu bücken. Während ich nach der Serviette griff, warf ich einen Blick hinüber zu dem Fenster. Das Blut gerann mir in den Adern:
    Ich starrte genau auf den Lauf einer schweren Pistole. Auch ein maskiertes Gesicht glaubte ich zu sehen, aber ich konnte bereits im nächsten Augenblick nicht mehr sagen, wie es aussah, denn ich reagierte blitzschnell.
    Ich sah den Lauf der Pistole, einen gekrümmten Finger um den Abzugshahn, und das genügte mir. Blitzschnell fuhr ich wieder hoch, ergriff die Kristallkaraffe, die Sherry enthielt und zum Glück in meiner Reichweite stand. Dann sprang ich auf, daß der Stuhl polternd hinter mir umfiel, drehte mich um und warf.
    Es gab ein splitterndes Krachen. Leute schrien, ein Schuß knallte donnernd, und dann herrschte plötzlich wieder absolutes Schweigen.
    Die Anwesenden starrten mich an, als sei bei mir eine Schraube locker. Die Glücklichen wußten ja nicht, was ich hinter dem Fenster gesehen hatte.
    »Keine Aufregung, meine Herrschaften!« rief ich der Tischgesellschaft zu. »Ich erkläre es Ihnen später!«
    Dann wirbelte ich das Fenster auf und sprang hinaus. Der Speisesaal lag in einer Art Hochparterre. Der Abstand des Fenstersimses vom Boden betrug etwa 1,60 Meter. Phil kam hinter mir her, und wir suchten im Schein unserer Taschenlampen den weichen Rasen unter dem Fenster ab.
    »Da!«, sagte Phil.
    Ich sah mir die angezeigte Stelle an. In der weichen Erde des Rasens fanden wir dicht nebeneinander die schmalen Eindrücke zweier Damenschuhe. Es mußten Schuhe mit hohen Absätzen gewesen sein, denn die Stöckel hatten sich tief in die Erde gegraben. Wir folgten der Fußspur bis zu einem Kiesweg, der vom Haupthaus zu den tiefer gelegenen Golfplätzen auf der Insel führte. Auf dem Wege war es mit der Spur natürlich aus, und es hatte gar keinen Sinn, dort weiter zu suchen.
    »Komm, wir gehen die Spur noch einmal zurück«, sagte ich. »Geh du rechts von der Fährte, ich gehe links«.
    »Okay.«
    Wir tappten los. Vornübergebeugt folgten wir den deutlich erkennbaren Eindrücken im Grase. Jeder einzelne Tritt hatte tiefe Absatzspuren hinterlassen, besonders tiefe eigentlich. Ich dachte mir meinen Teil darüber, sagte aber nichts.
    Als wir wieder unter dem Fenster angekommen waren, fragte Phil:
    »Auf

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