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KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

Titel: KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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drückte den zweiten schweren Sessel dagegen.
    Auf dem Flur ratterte eine Maschinenpistole. Krachend splitterte das Holz aus der Tür. Sie zerschossen das Schloß.
    Ich hörte Slays Stimme: »Du bist verrückt, Francis. Laß uns türmen, solange es Zeit ist!«
    »No«, röhrte Ree. »Wenn er hinüber ist, dann kann ich abhauen. Er nur kann mich belasten.«
    Ich warf den schweren Schreibtisch um, kauerte mich dahinter und nahm den Revolver in die Hand.
    »Beeil dich, Francis!« rief ich. »Sie werden gleich hier sein!«
    Er brüllte etwas Sinnloses vor Wut. Das Türschloß war zum Teufel, aber die beiden Sessel hinderten sie noch am Eindringen.
    Wieder warfen sich Körper gegen die Tür, drückten sie ruckweise auf. Schon klaffte ein breiter Spalt. Ich sah gut die Schattenrisse von zwei Männern, die sich gegen die Tür warfen.
    Ich feuerte zweimal. Jeder bekam seine Kugel in die Schultergegend. Fast gleichzeitig griffen sie sich an die Achsel, drehten sich, schrien und taumelten zur Seite.
    Ree antwortete mit einer Serie aus der Maschinenpistole. Er steckte einfach den Lauf herein und streute im Zimmer umher. Von meinem Schreibtisch spritzten die Splitter. Ich mußte den Kopf einziehen.
    Eine neue Serie. Hinter mir zerklirrte das Glas der Fensterscheibe. Wieder ein Ruck gegen die Tür. Sie flog auf.
    Ich schoß blind, indem ich nur die Hand über den Rand der Platte hielt. Ich traf nicht viel, aber in all das Geknalle und Gebell hinein hörte ich ein tröstliches Geräusch: das Heulen der Polizeisirenen.
    Für einen Augenblick wurde es ganz still. Es war, als hielten alle hier im Hause den Atem an, nur die Sirenen heulten von draußen, schnell sich nähernd.
    Und dann war da ein Schnaufen im Raume, der laute, hastige Atem eines Mannes. Ree hatte den Eingang erzwungen. Die Tür stand weit offen, ein breiter Strahl Licht quoll in das Büro.
    Ich hörte die schweren Schritte des Chefs.
    Er mußte ziemlich von Sinnen sein. Wahrscheinlich beherrschte ihn nur noch der eine Gedanke, daß er mich stumm machen mußte, um sich selbst retten zu können.
    Ich streifte mir einen Schuh von den Füßen, warf ihn in den Raum hinein. Sehr laut fiel er in die Stille. Fast gleichzeitig mit dem Aufschlag bellte die MP. Ich sah die kleinen Flämmchen aus der Mündung zucken.
    Eine Kugel, und Francis Ree hätte sich brüllend an den Leib gefaßt. Aber genau das wollte ich nicht. Er gehörte dem Gesetz, nicht meiner Kugel.
    Ich ließ die Smith & Wesson aus der Hand gleiten, ging in die Hocke, sprang, war an ihm. Mit beiden Händen packte ich den Lauf der MP. Er war heiß. Ich verbrannte mir die Hände, aber ich ließ nicht los. Ich riß, er ließ nicht los.
    Breitbeinig, die Körper eng aneinandergepreßt, rangen wir um die Waffe. Er sprach nicht. Ich hörte seinen keuchenden Atem. Ree war stark. Er hielt die Waffe günstiger als ich, drehte seine Arme, um sie mir zu entwinden.
    Das Sirenengeheul der Polizeiwagen, das Motorengebrumm, der Lärm vieler Füße im Haus und im Park hatten aufgehört.
    Sehr deutlich hörte ich eine ferne Stimme: »Aufmachen, Polizei!«
    Die Antwort waren zwei Revolverschüsse, und sie waren ein Signal für ein vielfaches Echo. Die Maschinenpistolen begannen zu rasseln, Fensterscheiben klirrten, die Querschläger zwitscherten durch die Luft.
    Die Schlacht zwischen ›Lucky Inn‹ und uns war entbrannt.
    Während rings um das ganze Haus der Lärm tobte, rangen Ree und ich um den Besitz der MP. Ich spürte, wie ich langsam die Oberhand bekam. Meine Zähne knirschten vor Anstrengung, ich fühlte jeden meiner Muskeln einzeln. Langsam, unendlich langsam, drehte sich die MP in die Richtung, in die ich drückte.
    Ree merkte es so gut wie ich. Er ließ plötzlich los, riß ein Knie hoch, schlug mit beiden Fäusten nach.
    Ich bekam den Stoß in den Magen, die beiden Fäuste ins Gesicht, stürzte nach hinten, hielt aber die Waffe. Er warf sich mir nach, griff erneut nach der MP. Ich stieß sie ihm entgegen. Er erhielt einen Stoß gegen die Schulter, bekam dadurch die Waffe nur locker in den Griff, aber auch ich konnte sie nicht halten. Ich fühlte, wie mir der Lauf durch die Hände glitt, ließ ganz los, schnellte mich hoch und warf mich gegen seine Beine. Ich riß ihn um.
    Er fiel schwer nach vorn. Ich hechtete auf seinen Rücken, kam zu spät. Er hatte sich schon umgedreht und empfing mich mit angezogenen Knien.
    Ich flog zurück, reagierte wie ein Gummiball und kam sofort wieder.
    Wir landeten so aufeinander, daß wir

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