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Kräfte der Comyn - 12

Kräfte der Comyn - 12

Titel: Kräfte der Comyn - 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Sie schielten argwöhnisch zu Larry, den beiden großen Gardisten und dem jungen Aristokraten hinüber. Dann herrschte lange Schweigen. Der Darkovaner lachte ganz leise.
Schließlich spuckte einer der Bande, ein magerer junger Mann, fast sechs Fuß groß, auf die Pflastersteine. Er hatte einen abgebrochenen Zahn und ein langes, gelbliches, böses Gesicht.
„Ich werde gegen den…” - Larry verstand das Schimpfwort nicht - „… kämpfen. Ich fürchte mich vor keinem Terraner von hier bis zu den Hellers!”
Larry ballte die Fäuste und betrachtete seinen neuen Gegner. Er mochte etwa ein Jahr älter sein als er. So groß und dünn, wie er war, und mit seinen riesigen Fäusten sah er nach einem unangenehmen Kunden aus. Auch dieser Kampf würde nicht leicht für ihn werden.
Der Junge stürzte sich auf ihn und landete eine Reihe heftiger Schläge, bevor Larry mit einem einzigen kontern konnte. Larry wurde zurückgetrieben. Eine Faust wurde ihm ins Auge, die andere ans Kinn geschmettert. Er hatte Mühe, auf den Füßen zu bleiben. Das Rudel feuerte seinen Gefährten mit Zurufen an. Das machte Larry wütend. Mit gesenktem Kopf griff er an und brachte eine Faust an das Kinn seines Gegners hoch. Dem harten Schlag folgte ein schneller Punch auf die Nase, aus der Blut zu strömen begann. Blindlings schlug der Straßenjunge auf Larry ein. Larry, dessen Zorn endlich geweckt war, begegnete den wild schwingenden Armen mit Leichtigkeit. Ihm ging auf, daß der Rowdy zwar die größere Reichweite hatte, aber nicht wußte, was er tat. Er konnte noch einen oder zwei Tiefschläge landen, doch Larry, der sich alles ins Gedächtnis rief, was er über Boxen wußte, zwang ihn langsam weiter und weiter zurück, trat ihm auf die Zehen, warf ihn aus dem Gleichgewicht, hämmerte auf Nase und Kinn des Jungen ein. Dann versuchte sein Gegner es mit einem Clinch. Er packte Larry um die Mitte, rang mit ihm und versuchte, sein Knie hochzubringen. Larry fuhr ihm mit dem Ellenbogen ins Gesicht, riß sich los und traf mit einem einzigen harten Hieb sein Auge.
Der Straßenjunge schwankte, fiel und krachte der Länge nach auf die Pflastersteine.
„Los!” befahl Larry wütend. „Steh auf und kämpfe!”
Der Rowdy regte sich. Er mühte sich halbwegs auf die Knie, schwankte von neuem und brach zusammen.
Larry holte tief Atem. Seine aufgerissene Lippe schmeckte nach Blut, sein Auge war verletzt, seine Rippen waren blaugeschlagen, und seine Fäuste, von deren Knöcheln die Haut abgeschunden war, fühlten sich an, als habe er eine Ziegelmauer damit bearbeitet.
Der darkovanische Aristokrat winkte einem seiner Leibwächter, der sich über den bewußtlosen Straßenjungen beugte.
„Und jetzt, ihr Helden - macht euch rar!” Aus seiner Stimme klang beißende Verachtung. Einer nach dem anderen verschwanden die Jungen in den sich herabsenkenden Schwaden der Dunkelheit.
Larry stand da mit schmerzenden Knöcheln, bis sich auf dem Platz niemand mehr befand als er selbst, der darkovanische Junge und die beiden schweigenden Gardisten.
„Danke”, sagte er dann.
„Du brauchst mir nicht zu danken”, erwiderte der darkovanische Junge brüsk. „Du hast dich gut gehalten. Ich wollte sehen, wie du abschneiden würdest.” Plötzlich lächelte er. „Soweit es mich betrifft, hast du dir die Freiheit der Stadt verdient. Ich habe schon mehrere Tage ein Auge auf dich, weißt du.”
Larry starrte ihn an. „Was?”
„Meinst du, ein rothaariger Terraner kann sich an Orten herumtreiben, wohin sich noch nie ein anderer Terraner gewagt hat, ohne daß die halbe Stadt es weiß? Und dann kommt so etwas an die Ohren der Comyn.”
Comyn… Larry kannte das Wort nicht.
Der Junge fuhr fort: „Meiner Überzeugung nach war es nur eine Frage der Zeit, bis du in Schwierigkeiten geraten würdest, und ich wollte sehen, ob du dich dabei benimmst wie der typische Terraner…” - wieder schwang in seiner Stimme eine Spur von Verachtung mit - „… der seine Angreifer mit Feiglingswaffen zu verscheuchen sucht oder nach der Polizei um Hilfe schreit. Noch nie hat ein Terraner seine Angelegenheiten selbst geregelt.” Er grinste. „Aber du hast es getan.”
„Ohne deine Hilfe wäre es mir nicht gelungen.”
Der Junge schüttelte abwehrend den Kopf. „Ich habe keinen Finger gerührt. Ich habe nur dafür gesorgt, daß die Regelung auf ehrenhafte Weise geschah - und soweit es mich betrifft, kannst du von jetzt an in der Stadt herumlaufen, wo du willst. Mein Name ist Kennard Alton. Und

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