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Kräfte der Comyn - 12

Kräfte der Comyn - 12

Titel: Kräfte der Comyn - 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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„Ich
möchte dich nicht an die Kette legen, Larry. Ich will ehrlich
mit dir sein, ich wünschte, du wärst nicht mit dieser höllischen
Neugier geschlagen. Ich hätte es lieber, du könntest wie die
anderen Jungen hier sein - zufrieden, ein Erdenmensch zu bleiben. Das würde mir eine Last von der Seele nehmen. Aber ich werde dir nicht verbieten, auf Erkundungen auszugehen, wenn das dein Wunsch ist. Du bist gewiß alt genug, um zu wissen, was du willst. Wärst du hier aufgewachsen, würdest du als erwachsener Mann gelten - alt genug, ein Schwert zu
tragen und Duelle auszufechten.”
„Woher weißt du das, Dad?”
Sein Vater sah ihn nicht an. Das Gesicht der Wand
zugekehrt, sagte er: „Ich habe ein paar Jahre hier verbracht,
bevor du geboren wurdest. Ich hätte nie zurückkehren sollen.
Das war mir klar. Jetzt sehe ich…”
Er brach unvermittelt ab, und ohne ein weiteres Wort ging
er in sein Schlafzimmer. Larry sah ihn an diesem Abend nicht
wieder.
    3
    Falls Larrys Vater gehofft hatte, dieser flüchtige Blick auf Darkover habe Larry die Sehnsucht nach der Welt außerhalb der Terranischen Zone genommen, irrte er sich. Es hatte Larrys Neugier angestachelt, ohne sie zu befriedigen.
    Schließlich hat er mir nicht verboten, die Terranische Zone zu verlassen, versicherte Larry sich trotzig jedesmal, wenn er das Tor des Raumhafens durchschritt und in die Stadt ging. Er wußte, sein Vater billigte es nicht, doch sie sprachen nie darüber.
    Allein und zu Fuß erkundete er die fremde Stadt. Anfangs blieb er in der Nähe des Raumhafens, in Sicht der Landmarke, die das Leuchtfeuer des Hauptquartiers darstellte. Erdenbewohner waren ein vertrauter Anblick, und die Darkovaner dieses Viertels achteten wenig auf den hochgewachsenen, rothaarigen jungen Terraner. Einige der Ladenbesitzer, die festgestellt hatten, daß er ihre Sprache beherrschte, neigten dazu, freundlich zu sein.
    Ermutigt von diesen Expeditionen, wurde Larry allmählich kühner. Hin und wieder wagte er sich aus dem RaumhafenDistrikt hinaus, drang in eine besonders verlockende Nebenstraße vor, überquerte einen unbekannten Hof oder Platz.
    Einen Nachmittag verweilte er eine Stunde lang an der Tür einer Schmiede und sah zu, wie der Schmied eins der kleinen, kräftigen darkovanischen Pferde mit leichten, starken Hufeisen versah. So etwas gab es auf der Erde heutzutage nicht mehr. Pferde waren seltene Tiere, und man bekam sie nur in Zoos und Museen zu Gesicht.
    Ab und zu wurde ihm bewußt, daß ihm neugierige oder feindselige Blicke folgten. Terraner waren in der Stadt nicht übermäßig beliebt. Aber er war auf der Erde, einer ruhigen Welt mit einer guten Polizei, aufgewachsen, und wußte kaum, was Furcht ist. Ganz bestimmt, so dachte er, war er auf öffentlichen Straßen bei Tageslicht sicher!
    Nachdem er dem Schmied bei der Arbeit zugesehen hatte, suchte er jenes Viertel immer wieder auf, fasziniert von dem Anblick. Eines Tages folgte er einer besonders interessanten Straße, die von Gärten voller merkwürdiger Blumen und Bäume mit niedrighängenden Zweigen gesäumt wurde, und überquerte einen Hof nach dem anderen. Plötzlich wurde ihm bewußt, daß er nicht auf den Weg geachtet hatte. Die Straße hatte mehrere Biegungen gemacht, und er war sich nicht mehr ganz sicher, aus welcher Richtung er gekommen war. Er sah sich um, aber die hohen Häuser hier verbargen das Leuchtfeuer des Raumhafens. Larry wußte nicht mehr, wohin er sich wenden sollte.
    Er geriet nicht in Panik. Sicher brauchte er nur ein Stückchen umzukehren oder weiterzugehen, um in einen Teil der Stadt zu geraten, den er kannte.
    Er entschloß sich zum Weitergehen. Die Gartenstraße war plötzlich zu Ende, und er fand sich in einem Viertel wieder, wo er noch nie gewesen war. Es war allem, was er bisher gesehen hatte, so unähnlich, daß er sich im Ernst fragte, ob er in einen nichtmenschlichen Bezirk hineingestolpert sei. Die Sonne stand niedrig am Himmel, und Larry begann, sich ein bißchen zu sorgen. Würde er den Weg nach Hause finden?
    Er sah sich um und versuchte, sich in dem verblassenden Licht zu orientieren. Die Straßen waren hier krumm und unregelmäßig. Die Häuser standen dicht zusammen. Sie hatten Strohdächer, waren fensterlos und dunkel und aus Steinen erbaut, die mit einer Art grobem Zement vermörtelt waren. Die Straße schien leer zu sein, und doch hatte Larry, als er stehenblieb und sich umblickte, das beunruhigende Gefühl, jemand beobachte ihn.
    „Komm, komm”, sagte er laut

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