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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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gelassensten blieb, er beugte sich lediglich vor und verschaffte Allegra Erleichterung, indem er die Schnüre ihres Bliaut lockerte.  
    Bis Dirick all diese widersprüchlichen Eindrücke recht begriffen hatte, waren Witwe Maggie und Maella schon hurtig an die Seite ihrer Herrin geeilt. Die Heilerin wedelte mit einem kleinen Büschel von Kräutern vor Allegras Nase herum und Dirick war erleichtert zu sehen, dass sie wieder zu sich kam.  
    Allegras Augen öffneten sich flatternd und ihr Blick ruhte auf dem Gesicht, das dem ihren am Nächsten war, eins, das sich voller Sorge über sie beugte.  
    Ihre Lippen bewegten sich da und obwohl er die Silben nicht hören konnte, las Dirick ihr das Wort von den Lippen ab. Michael.  
    Michael d’Arcys Name. Das stachelte die Neugier von Dirick an und ihn überkam auch kurz das Gefühl böser Vorahnung, als er da kurz zu Merle blickte. Aber das Gesicht des älteren Mannes verriet nur Sorge um Allegra, als er dieser wieder auf die Beine half.  
    „Allegra, ist Euch unwohl? Kann man etwas für Euch tun?“, fragte er gerade besorgt.  
    „Nein, Mylord“, antwortete sie. „Nein, Mylord, ich – es war nur ein vorübergehender Schwindel.“ Sie holte noch etwas zittrig Luft und stand wieder kerzengerade, wobei ihre Augen Sir Michael sorgfältig mieden.  
    Die Zofe Maella sah schrecklich betroffen drein und Witwe Maggie drängte ihrer Herrin gerade eine Tasse dampfenden Gebräus auf. „Soll ich nach Lady Maris rufen lassen, damit sie sich um unsere Gäste kümmert?“, fragte Maella.  
    „ Nein. Nein“, Allegra zwang sich dazu, ruhig zu klingen, zwang die roten Flecken, die ihr vor den Augen tanzten, zu verschwinden. Sie konnte Maris nicht in dieses Durcheinander mit hineinziehen, bis sie nicht selbst wusste, wie sie es lösen könnte. „Maris ist im Dorf“, erklärte sie, „und der Schmerz in meinem Kopf ist verschwunden.“ Sie verzog ihre Lippen zu einem Lächeln und drehte sich tapfer zu Sir Michael um.  
    Oh, Gott, es ist Michael. Nach so vielen Jahren, wie hast Du ihn mir nur wiedergebracht?  
    „Darf ich Eurer Lordschaft ein Bad bereiten?“, sagte sie und versuchte, dabei nicht zu eifrig zu erscheinen. „Ihr seid sicher müde von der langen Reise.“  
    „In der Tat, ein Bad wäre wirklich mehr, als man sich erträumen könnte!“  
    Allegra erinnerte sich an den anderen Gast des Hauses und drehte sich zu dem jüngeren Mann hin. „Ich kann mich nicht selbst um Euch kümmern, Sir Victor, aber es wird auch Euch ein Bad bereitet werden.“  
    „Es wäre mir überaus willkommen. Vielleicht könnte Lady Maris sich um mich kümmern“, schlug Victor vor.  
    Merle sprach. „Maris ist im Dorfe, wo sie sich um die Kranken kümmert. Ich habe einen Soldaten nach ihr geschickt, aber sie wird sehr wahrscheinlich nicht vor der Zeit zum Essen heute Abend hier eintreffen.“  
    „Nun denn“, entgegnete Victor, offenkundig enttäuscht.  
    Aber Allegra bekümmerte sich nur wenig um die Enttäuschung des jungen Mannes. Eine der Mägde konnte nach ihm sehen; es gab genügend, die das tun würden. Sie hatte derzeit nur einen einzigen Gedanken und das war Michael.  
    Hier. Jetzt.  
    Sie hoffe inbrünstig, dass die heiße Röte, die ihr Gesicht glühen ließ, nicht allzu sichtbar war und dass ihrem Ehemann nichts aufgefallen war, woran er Anstoß nehmen könnte, und führte ihre Gäste dann aus der Halle zu einem der großen Gemächer für Gäste.  
    Wenige Augenblicke später waren sie allein, bis auf die Leibeigenen, die Eimer über Eimer heißen Wassers für sein Bad herbeischafften.  
    Allegra konnte nicht verhindern, dass ihr die Finger zitterten, als sie die Schnüre an Michaels Wadenkleidern löste. Sie musste sich ganz auf die Aufgabe konzentrieren, andernfalls wären ihre Hände an seiner Wade nach oben gewandert, um wieder die Kraft in diesem gewölbten Muskel zu erkunden.  
    Ihn zu berühren .  
    Wie kann es sein? Wie kann das hier sein? Ihr gelähmter Verstand fragte sich wieder und wieder, ein Echo von Ungläubigkeit erklang in ihr, jedes Mal wenn sie den Mann anschaute, nach dem sie sich verzehrt hatte, der ihre nächtlichen Träume füllte, den zu besitzen sie Gott angefleht hatte, seit dem Tag, an dem sie vor über siebzehn Jahren Lord Merle geheiratet hatte. Wie konnte er hierher kommen, hier sein ... mit der Absicht seinen Sohn mit seiner eigenen Tochter zu verheiraten?  
    Allegra kämpfte die Panik in sich nieder und konzentrierte ihre

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