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Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin

Titel: Kräuterquartett 01 - Das Rascheln von Rosmarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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    Dirick lächelte. „Wenn das geschehen wäre, hätte ich Euch verschwinden lassen, bevor die Zeremonie stattgefunden hätte, die Euch an ihn kettet ... oder ich wäre, nachdem Ihr die Tat vollbracht hättet, Euer Fluchtweg gewesen.“ Er runzelte die Stirn. „Aber selbst wenn ich das getan hätte, hätte es doch keine Gewissheit gegeben, ob Ihr meine Hilfe angenommen hättet – da Ihr sie schon einmal abgelehnt habt. Ich muss jetzt wissen – wie konntet Ihr nur denken, ich hätte Anteil gehabt an Eurer Entführung durch Bon?“  
    „Was hätte ich denn sonst denken sollen, als ich dort auf den Boden fiel und hochschaute, nur um Euch zu sehen, wie Ihr auf mich herabstarrt?“, fragte Maris empört.  
    „Aber ... ich dachte, dass Ihr mich da schon besser kennt ... und, Maris, wie hätte ich Euch denn für einen anderen stehlen können, wo ich Euch doch für mich selber wollte? Habt Ihr denn nicht gewusst, dass ich Euch begehrte? Das war der Grund, warum ich Langumont so plötzlich verlassen musste – ich ertrug es nicht zu sehen, wie man Euch einem anderen gibt.“  
    Sie blickte ihn mit erstaunten Augen an. „Ich wusste davon nichts, das müsst Ihr mir glauben. Zu der Zeit dachte ich nur, dass Ihr mich an Eure Seite gelockt hättet, so dass die Entführung von mir leichter vonstatten ginge. Ich dachte, Ihr wärt es gewesen, der mich in jenes Tuch eingewickelt und mich nach Breakston verschleppt hat.“  
    „Oh nein, Maris. Schon in der ersten Nacht, in der wir uns begegnet sind, begehrte ich Euch ... und dieses Begehren wurde stärker und ebenso wurde die Verzweiflung größer, dass ich Euch nie besitzen könnte. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen, als Heinrich uns einander versprach ... und dann zeigte er mir das Schreiben Eures Vaters“, er hielt kurz inne.  
    „In dem Schreiben hat er nicht nur Eure Verlobung mit Victor widerrufen“, sagte Dirick, außerstande sich das Grinsen zu verkneifen, „sondern er hat auch darum gebeten, dass – sollte der König zustimmen – ich Euer Gemahl und Herr von Langumont werden solle.“  
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. „Es war der Wunsch meines Vaters, dass wir uns vermählen?“  
    „So ist es, Mylady, und es war auch der Wunsch meines Vaters, dass einer seiner Söhne sich mit Euch vermähle.“  
    „In der Tat, ich erinnere mich an diesen Plan. Ich traf Euren Bruder Bernard und obwohl er sehr freundlich war...“ Maris schien hier ihre Gedanken zu ordnen. „...Ich denke nicht, dass wir füreinander geschaffen waren.“  
    „Das Schicksal sei gepriesen, dass Ihr es nicht wart“, sagte Dirick heftig. Dann lächelte er. „Er und Joanna sind wie Mondkälber, alle beide miteinander und immerzu. Einander restlos verfallen.“  
    „Das mag sein“, entgegnete sie mit ebenso viel Nachdruck. „Aber es versteht sich, dass wir einander niemals mit solch idiotisch verliebten Augen anglotzen werden.“  
    Dirick konnte ein reumütiges Lachen nicht zurückhalten. „Vielleicht trifft das auf Euch zu, meine Geliebte, aber ich fürchte, für mich kommt alle Hilfe zu spät. Die Königin hat schon mein Mondkalbgesicht gesehen und es ist wegen ihres Intrigenspiels, glaube ich, dass wir hier dieses Bett miteinander teilen.“  
    Ihre Wangen wurden ganz rosig und sie schaute fast verschämt zu ihm auf. Dann funkelten ihre Augen aber wieder entschlossen. „Unsere Väter haben sich also auf gewisse Weise an Michael d’Arcy gerächt.“  
    „Das haben sie. Dennoch, ich muss die Sache bis zum bitteren Ende bringen“, sprach er mit entschlossener Stimme zu ihr.  
    „Dirick, Ihr müsst auf Euch Acht geben ... bitte“, und sie blickte so ernst und köstlich süß zu ihm auf, ihre Augen füllten sich mit Tränen, dass ihm das Herz schmerzte bei all den Gefühlen darin.  

EPILOG
     
    Zwei Tage später
    Burg Langumont  
     
    „ Kommt, Liebste“, Michael ergriff Allegras Hand und zog sie die lange, gewundene Treppe nach oben.  
    Sie folgte willfährig – wie sie es stets getan hatte und immer tun würde, bis zum Ende aller Tage.  
    Der Turm war kühl und modrig. Er war ein Teil der Burganlage, den sie selten betrat und der ihr normalerweise Schauer über den Rücken jagte ... aber heute tat das nichts. Heute war sie mit Michael zusammen.  
    Ihr Rock schleifte im Staub, als sie noch mehr Stufen hinaufkletterten, Hände hielten einander fest, kein Wort fiel.  
    Als sie oben anlangten, öffnete er die Tür und gestattete ihr vor ihm auf den

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