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Krampus: Roman (German Edition)

Krampus: Roman (German Edition)

Titel: Krampus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brom
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versehen waren. Er spürte ein Kribbeln auf der Haut – die orangefarbenen Augen der Verfolger leuchteten, ihre fleckige Haut glänzte blauschwarz, und Hörner sprossen ihnen aus den Schläfen. Sie wirkten wie der Teufel persönlich. »Was zum Henker …«
    Zwei weitere Gestalten schossen hinter dem Wohnanhänger der Tuckers hervor und versuchten, dem Weihnachtsmann den Weg abzuschneiden. Sie trugen Jeans, Stiefel und schwarze Kapuzenjacken. Der Weihnachtsmann wurde keineswegs langsamer, stattdessen senkte er den Kopf und rammte den ersten der Männer mit der Schulter, der daraufhin gegen den zweiten Angreifer prallte. Dabei wurden sie beide von den Füßen gerissen.
    Ein Schuss knallte. Eine der Gestalten aus dem Rudel hatte eine Pistole gezogen und wollte den Weihnachtsmann erschießen. Er – es – schoss erneut. Ein Stück Holz platzte vom Schlitten ab.
    »Los!«, rief der Weihnachtsmann. »Los!«
    Ein Kopf erschien auf dem Vordersitz des Schlittens – er sah aus wie von einem kleinen Jungen, einem Jungen mit großen, spitzen Ohren. Der Kleine schaute an dem Weihnachtsmann vorbei und riss die Augen auf. Er griff nach den Zügeln und ließ sie schnalzen. Die Rentiere trotteten vorwärts, und der Schlitten – er hob tatsächlich vom Boden ab.
    »Was … zum … Teufel …?«
    Der Weihnachtsmann warf den roten Sack hinten auf den Schlitten und sprang an Bord. Jesse fiel auf, wie flink und agil der alte Mann war. Sie schwebten weiter empor – waren inzwischen gut fünf Meter über dem Boden. Jesse gelangte gerade zu dem Schluss, dass ihnen die Flucht wohl tatsächlich glücken würde, als der vorderste Teufel sprang – höher, als Jesse es für möglich gehalten hätte – und eine der Kufen zu fassen bekam. Sein Gewicht ließ den Schlitten abrupt absacken, sodass er beinahe kippte.
    Die verbliebenen fünf Teufel setzten dem ersten nach. Vier von ihnen kletterten in den Schlitten, während der letzte auf dem Rücken des vordersten Rentiers landete. Mit rollenden Augen und wild schnaubend strampelte das Tier in der Luft, und die ganze Zirkusnummer trudelte aufwärts.
    Noch dreimal wurde die Pistole abgefeuert. Jesse war sich sicher, dass es den Weihnachtsmann erwischt hatte, doch der schien nichts davon zu bemerken. Er trat mit Wucht zu und traf einen der Männer mit dem Stiefel an der Brust, woraufhin dieser gegen einen seiner Spießgesellen geschleudert wurde und sie beinahe beide hinten vom Schlitten flogen. Die Pistole wurde dem Geschöpf aus der Hand gerissen und landete im Schnee. Ein weiterer Teufel griff sich den Sack und versuchte, mit ihm abzuspringen. Daraufhin stieß der weißbärtige Mann ein irres Heulen aus, setzte ihm hinterher, packte ihn und prügelte auf ihn ein. Er knallte dem Teufel seine mächtige Faust mitten ins Gesicht; selbst unten in seinem Wagen konnte Jesse Knochen splittern hören. Der Teufel krümmte sich, und der Weihnachtsmann riss den Sack im selben Moment an sich, in dem die verbliebenen Geschöpfe über ihn herfielen.
    Indem er sich immer schneller um sich selbst drehte, raste der Schlitten gen Himmel, weshalb Jesse nicht erkennen konnte, was als Nächstes geschah – er hörte nur Schreie und Jaulen, während der Schlitten immer weiter emporstieg. Er stieg aus, legte den Kopf in den Nacken und schaute dem immer kleiner werdenden Umriss hinterher. Bald schon war der Schlitten am Nachthimmel verschwunden.
    Stille.
    Jesse atmete tief aus. »Oh Mann.« Mit zitternden Fingern holte er eine Schachtel Zigaretten aus der Brusttasche seiner Jeansjacke. Während er sein Feuerzeug suchte, hörte er etwas, das ihn veranlasste, wieder nach oben zu schauen – jemand schrie. Der Schrei wurde lauter, und Jesse erhaschte einen Blick auf einen schwarzen Fleck, der Richtung Erde stürzte.

    ***

    Der Teufel landete auf der Windschutzscheibe des Chevrolet Camaro von Tuckers Sohn, dellte die Motorhaube ein und betätigte dabei die Hupe, deren lautes Plärren durch die verschneite Straße hallte.
    Jesse wollte sich gerade dem Auto nähern, als etwas durch die Bäume herabfiel und das Dach seines Wohnanhängers durchschlug. Als er sich umdrehte, sah er gerade noch, wie die Heckscheibe splitterte und die Lichterkette herunterfiel, wobei die elende rote Glühbirne endlich erlosch. Jesse konnte sich nicht entscheiden, wohin er sich zuerst wenden sollte. Schließlich ging er weiter auf den Mann auf der Motorhaube zu.
    Lichter gingen an, und hier und da lugten Köpfe aus Fenstern und

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