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Krank (German Edition)

Krank (German Edition)

Titel: Krank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kerley
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manövrieren. Die Hunde, die es danach dürstete, ihre Zähne in menschliches Fleisch zu schlagen, sprangen gegen die Gitterstäbe.
    Stone musste nur den Riegel zurückschieben, damit sie über Cherry herfallen konnten. Er trat einen Schritt zurück, saugte die Szene in sich auf. Auf seinen Lippen lag ein schauerliches Grinsen, er stand still vor Glückseligkeit. Mein Verstand raste, um erfassen, was Stone in seinem Geist vor sich sah. Was war dem elfjährigen Teeter Gasper vor achtzehn Jahren an diesem Ort widerfahren? Welchen von den anderen Jungs hatte er gekannt?
    Jimmie Hawkes.
    Ohne dass Stone es bemerkte, zog ich mich bis auf die Unterhose aus, die ich seitlich zusammenrollte, bis es aussah, als würde nur ein kleines Stück weißer Stoff meine Genitalien bedecken. Stone näherte sich dem Zwinger, legte die Hand auf den Riegel. Die Hunde gingen sich gegenseitig an die Gurgel und kämpften darum, wer als Erster über Cherry herfallen durfte.
    Ich bohrte meine Finger in den Schlamm, malte eine unleserliche Zahl auf den weißen Stoff und versuchte krampfhaft, mich daran zu erinnern, was Jimmie Hawkes in LaGrange gerufen hatte.
    » YEEEE-HAH !«, kreischte ich und rannte wie ein Irrer durch meinen Zwinger. » LEGT DEN HODENSCHUTZ AN UND DECKT DIE WELPEN !« Mein Schlachtruf hallte durch die Scheune. Die Hunde ließen voneinander ab, drehten gierig die Köpfe in meine Richtung und sahen in mir schon ihr nächstes Opfer.
    » HEFTE EINE NUMMER AN IHREN PIMMEL !«, heulte ich. » REISS IHNEN DEN ARSCH AUF UND GIB IHNEN WAS ZU FRESSEN! FRESSEN UND NOCH MEHR FRESSEN .«
    Stone hielt inne und drehte sich zu mir um. »Jimmie?«, fragte er ungläubig.
    » DROGEN UND WHISKY, BIS MAN TOTAL AUFGEKRATZT IST! DER GEWINNER DARF MAL RICHTIG FRESSEN !«
    »Jimmie? Bist du das?«
    Ich bewegte meinen Körper ruckartig, ließ die Hüften kreisen. Stone tauchte in das schwarze Loch seiner Psyche ab und riss angesichts der Bilder, die ich in seinem Kopf auslöste, entgeistert den Mund auf. Seine Hand fiel vom Riegel. Ich richtete den Finger auf ihn, als wollte ich ihm ein Ultimatum stellen.
    » ACHTE AUF DEN HUND, KUMPEL! DER HUND KENNT DIE ZUKUNFT .« Wie ein in der Falle sitzendes Tier sprang ich im Käfig hin und her, hielt mitten in der Bewegung inne und schwankte, als wäre mir gerade etwas Schreckliches eingefallen. Ich reckte den Kopf und kreischte:
    » HIER KOMMT DER IMBISSWAGEN !«
    Nein, sagte Stone stumm und mit ehrfürchtiger Miene.
    » HILF MIR, TEETER «, jammerte ich. » HOL MICH AUS DIESEM VERFLUCHTEN GRAB !«
    Wie ein Zombie trottete Stone zu meinem Käfig, riss die Tür auf und breitete die Arme aus.
    »Jimm …«
    Ich riss die Hand hoch und schlitzte ihm mit der Glasscherbe das linke Auge auf. Als er instinktiv seine Hand zu dem verletzten Auge hochführte, rammte ich die Scherbe so tief hinein, bis ich gegen etwas Hartes stieß.
    Er jaulte wie eine in Flammen stehende Hexe und schlang mit einer Entschlossenheit die Hände um meinen Hals, als wäre bis auf seinen Kampfinstinkt alles von ihm abgefallen. Mit der Scherbe versuchte ich, sein Gesicht zu treffen, doch er wehrte mich ab, so dass ich nur seine Schädeldecke erwischte. Seine Finger fanden meine Luftröhre, und ich spürte die nahende Ohnmacht, das sanfte Abgleiten in die Dunkelheit. Als Nächstes nahm ich kurz hintereinander mehrere Geräusche wahr und flehte inständig, dass sie nicht das Letzte waren, das ich in meinem Leben hörte. Es klang so, als würden in einem mondbeschienenen Wald Äste abbrechen.
    Würde Crayline mich auch noch in meinem nächsten Leben verfolgen?

Kapitel 55
    »Sie sind mir ja ein toller Hecht, Ryder«, sagte die Stimme im Himmel. »Und jetzt haben Sie genau das gekriegt, was einem Hecht entspricht: Man hat Sie ordentlich in die Pfanne gehauen.«
    Es war Krenklers Stimme, die peu à peu näher kam und irgendwo neben meinen Füßen anhielt. Neben mir kniete Rourke, der Agent, und tastete meinen Hals ab.
    »Nichts gebrochen«, sagte er zu Krenkler.
    »Na, manchmal gewinnt man, manchmal verliert man.«
    »Cherry!«, rief ich und drehte den Kopf.
    »Wird draußen von ein paar Sanitätern versorgt«, informierte Krenkler mich. »Bis auf ein paar Kratzer und Blutergüsse geht es ihr gut.«
    Als ich wieder klar sehen konnte, fiel mein Blick auf eine menschliche Gestalt, die regungslos auf dem Schuppenboden lag – Jessie Stone mit dem Gesicht im Schlamm. Korditgeruch lag in der Luft. Demnach waren die brechenden Äste Schüsse

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