Kreativ im Job (TaschenGuide)
komplett!
Die erste Orientierung
Notieren Sie zu Anfang alles, was Sie über das Problem bereits wissen. Oft wissen Sie mehr, als Ihnen bewusst ist. In einzelnen Fällen springt vielleicht schon hier eine „kreative Lösung“ entgegen. Empfohlene Technik: Mindmapping.
Halten Sie fest, welche „konventionellen“ Lösungsversuche es bereits gegeben hat und warum sie gescheitert sind.
Klären Sie, welche Informationen Sie benötigen, wie und wann diese beschafft werden können.
Die zweite Orientierungsphase: Ausgangsfrage prüfen!
Sie haben sich einen Überblick verschafft, Informationen gesammelt und sollten nun zu einer erneuten Einschätzung Ihrer Fragestellung kommen. Brauchen Sie weitere Informationen, Hilfsmittel oder Ressourcen? Welche Fragen sind noch offen? Vor allem wäre jetzt zu klären: Ist Ihre Ausgangsfrage richtig gestellt oder sollte sie geändert werden?
Vielleicht ist Ihre Fragestellung zu allgemein oder zu speziell, vielleicht trifft sie nicht den Kern des Problems, vielleicht müssen Sie den Blickwinkel verändern und stoßen dabei auf die „eigentliche Frage“. Bei der Analyse hilft Ihnen die Technik „Konzeptfächer“ (siehe Abschnitt „Konzeptfächer, Progressive Abstraktion“).
Sammeln Sie noch mehr Informationen!
In dieser Phase empfiehlt es sich, möglichst viele Informationen aufzunehmen, auch solche, die nicht direkt mit Ihrem Problem zu tun haben. Denn viele Hinweise, die Sie für eine kreative Lösung benötigen, stecken oft in vermeintlichen Randbereichen und sind bis dahin schlicht übersehen worden.
Oder Sie finden eine wichtige Anregung in einem ganz anderen Gebiet. In manchen Fällen ist es sinnvoll, sich mit Themen zu beschäftigen, die mit dem eigentlichen Problem auf den ersten Blick kaum etwas zu tun haben.
Wichtig
Wie viel Zeit und Energie Sie investieren wollen, hängt von Ihnen ab. Sie können die Informationssuche bis ins Unendliche ausdehnen und werden unter Umständen doch nicht fündig. Sie brauchen ein gewisses Gespür für den Zeitpunkt, wann Sie mit der Informationssuche aufhören sollten.
Welche Technik können Sie einsetzen?
Brainstorming, Mindmapping, Denkhüte und Denkstühle, Funktionsanalyse, morphologischer Kasten, Konzeptfächer.
Dritter Schritt: Machen Sie den „kreativen Sprung“!
Jetzt beginnt die Phase des spielerischen Ausprobierens, des Abdriftens, des divergenten Denkens. Jetzt dürfen Sie „kontrolliert spinnen“. Lösen Sie sich von Ihren Vorstellungen, überschreiten Sie Grenzen, lassen Sie die Dinge fließen.
Das ist leichter gesagt als getan, denn am Ende Ihrer geistigen Purzelbäume soll ja eine kreative Idee stehen – und nicht bloß ein origineller Einfall.
Um Ihre Gedanken aus den gewohnten Denkbahnen zu verrücken, gibt es zahlreiche Techniken. Ihr Ziel ist – nach dem Modell von de Bono (siehe Abschnitt „Routine und Kreativität“) – der „kreative Sprung“: Mithilfe dieser Techniken katapultieren Sie sich zu einer neuen Idee außerhalb Ihres „Denkstroms“. Wenn es Ihnen gelingt, von hier aus Anschluss an Ihren gewohnten Denkstrom zu finden, hat die Kreativitätstechnik funktioniert. Sie haben die kreative Idee gefunden.
Die „kreative Sitzung“
Kreativ sein kann man bei fast jeder Gelegenheit. Es fördert jedoch Ihre Kreativität, wenn Sie ihr einen festen Rahmen geben: die „kreative Sitzung“, bei der Sie vorsätzlich und planmäßig neue Gedanken ausprobieren dürfen. Dabei helfen Ihnen die Kreativitätstechniken. Eine „kreative Sitzung“ können Sie in der Gruppe oder auch allein abhalten.
Was tun bei Gedankenblockade?
Immer wieder kann es vorkommen, dass Sie festhängen oder dass Ihnen absolut nichts einfällt. Gerade am Anfang geschieht so etwas häufiger. Das sollte Sie nicht verunsichern oder an Ihren kreativen Fähigkeiten zweifeln lassen. Eine Blockade hat schließlich jeder einmal. Das Beste, was Sie tun können, ist gelassen zu bleiben. Legen Sie eine Pause ein und nehmen Sie dann einen neuen Anlauf. Klappt es auch jetzt noch nicht, brechen Sie Ihre kreative Sitzung ab und widmen Sie sich einer anderen Aufgabe. Das nächste Mal klappt es bestimmt.
Und wenn Sie nur unbrauchbare Einfälle produzieren?
Sicher werden Sie mehr als einmal bei Ihrer Gedankensuche im Abseits landen. Davon sollten Sie sich nicht entmutigen lassen. Kreative Lösungen brauchen meist einen langen Atem. Im Nachhinein werden Sie dann feststellen: Jeder Fehlschlag ist ein Schritt auf dem Weg zur Lösung. Kommen
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